Gerstner, Franz Joseph von: Einleitung in die statische Baukunst. Prag, 1789.ganz erhalten: die zweite A C muß vom Balken selbst 3. Wenn wir statt der Fläche X Z von der andern 4. Weil die Kraft B I (= A C) aus B G (= C E) und Hieraus läßt sich leicht der Druck berechnen, und
ganz erhalten: die zweite A C muß vom Balken ſelbſt 3. Wenn wir ſtatt der Flaͤche X Z von der andern 4. Weil die Kraft B I (= A C) aus B G (= C E) und Hieraus laͤßt ſich leicht der Druck berechnen, und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0014" n="8"/> ganz erhalten: die zweite <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A C</hi></hi> muß vom Balken ſelbſt<lb/> erhalten werden; ſie geht nach ſeiner Richtung in dem-<lb/> ſelben fort, und aͤuſſert ſich bey <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B</hi></hi>. Wir haben daher<lb/> bey dem unteren Ende <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B</hi></hi> zwo Kraͤfte, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B I</hi> (= <hi rendition="#i">A C</hi>)</hi> und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B F</hi> (= <hi rendition="#i">A E</hi>)</hi> zu betrachten, welche durch das Parallelo-<lb/> gramm <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B I K F</hi></hi> zuſammengeſetzt, die Kraft <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B K</hi></hi> geben,<lb/> womit der angelehnte Balken bey <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B</hi></hi> gegen ſeine Wi-<lb/> derlage druͤckt, und die unterſtuͤtzt werden muß, wenn<lb/> der Balken nicht weichen oder fallen ſoll.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>3.</head><lb/> <p>Wenn wir ſtatt der Flaͤche <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">X Z</hi></hi> von der andern<lb/> Seite einen gleichen Balken <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a b</hi></hi> unter dem Winkel<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Z a b</hi></hi> entgegenlehnen, und die Laſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a e</hi> (= <hi rendition="#i">A E</hi>)</hi> durch<lb/> das Parallelogramm <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a c e d</hi></hi> in <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a d</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a c</hi></hi> zerlegen, ſo<lb/> ſind die Kraͤfte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A D</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a d</hi></hi> einander gleich, und ent-<lb/> gegengeſetzt; ſie heben daher einander auf, und am Ende<lb/> des Balkens <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b</hi></hi> aͤuſſert ſich die Kraft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b k</hi> (= <hi rendition="#i">B K</hi>)</hi> u. ſ. w.<lb/> Daher gilt alles, was immer fuͤr eine Seite angefuͤh-<lb/> ret wird, auch fuͤr die andere.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>4.</head><lb/> <p>Weil die Kraft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B I</hi> (= <hi rendition="#i">A C</hi>)</hi> aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B G</hi> (= <hi rendition="#i">C E</hi>)</hi> und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G I (= A E = B F = F H</hi>)</hi> zuſammengeſetzt iſt, ſo zerfaͤllt<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B K</hi></hi> in <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B G</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B H</hi> (= <hi rendition="#i">B F + F H = B F + A E</hi>)</hi>.<lb/> Die letztere <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B H</hi></hi> wirkt ſenkrecht auf den Horizont, und<lb/> iſt der ganzen Laſt des Balkens gleich: die erſtere <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B G</hi></hi><lb/> aber wird durch den Winkel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C A E</hi>,</hi> und durch die hal-<lb/> be Laſt des Balkens <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A E</hi></hi> beſtimmt; denn wenn wir die<lb/> ganze Laſt des Balkens <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">p</hi></hi> nennen, ſo iſt <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">C E = A E</hi></hi>.<lb/> Tang. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B A Z</hi> = ½ <hi rendition="#i">p</hi></hi>. Tang. ½ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B A b</hi></hi>.</p><lb/> <p>Hieraus laͤßt ſich leicht der <hi rendition="#fr">Druck</hi> berechnen,<lb/><hi rendition="#fr">womit die gemeinen Daͤcher auf ihre Widerlagen<lb/> druͤcken</hi>. Denn derſelbe iſt <hi rendition="#fr">immer aus zween zu-<lb/> ſammengeſetzt, wovon einer</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B H</hi></hi>) <hi rendition="#fr">ſenkrecht wirkt</hi>,<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">und</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0014]
ganz erhalten: die zweite A C muß vom Balken ſelbſt
erhalten werden; ſie geht nach ſeiner Richtung in dem-
ſelben fort, und aͤuſſert ſich bey B. Wir haben daher
bey dem unteren Ende B zwo Kraͤfte, B I (= A C) und
B F (= A E) zu betrachten, welche durch das Parallelo-
gramm B I K F zuſammengeſetzt, die Kraft B K geben,
womit der angelehnte Balken bey B gegen ſeine Wi-
derlage druͤckt, und die unterſtuͤtzt werden muß, wenn
der Balken nicht weichen oder fallen ſoll.
3.
Wenn wir ſtatt der Flaͤche X Z von der andern
Seite einen gleichen Balken a b unter dem Winkel
Z a b entgegenlehnen, und die Laſt a e (= A E) durch
das Parallelogramm a c e d in a d und a c zerlegen, ſo
ſind die Kraͤfte A D und a d einander gleich, und ent-
gegengeſetzt; ſie heben daher einander auf, und am Ende
des Balkens b aͤuſſert ſich die Kraft b k (= B K) u. ſ. w.
Daher gilt alles, was immer fuͤr eine Seite angefuͤh-
ret wird, auch fuͤr die andere.
4.
Weil die Kraft B I (= A C) aus B G (= C E) und
G I (= A E = B F = F H) zuſammengeſetzt iſt, ſo zerfaͤllt
B K in B G und B H (= B F + F H = B F + A E).
Die letztere B H wirkt ſenkrecht auf den Horizont, und
iſt der ganzen Laſt des Balkens gleich: die erſtere B G
aber wird durch den Winkel C A E, und durch die hal-
be Laſt des Balkens A E beſtimmt; denn wenn wir die
ganze Laſt des Balkens p nennen, ſo iſt C E = A E.
Tang. B A Z = ½ p. Tang. ½ B A b.
Hieraus laͤßt ſich leicht der Druck berechnen,
womit die gemeinen Daͤcher auf ihre Widerlagen
druͤcken. Denn derſelbe iſt immer aus zween zu-
ſammengeſetzt, wovon einer (B H) ſenkrecht wirkt,
und
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Zitationshilfe: | Gerstner, Franz Joseph von: Einleitung in die statische Baukunst. Prag, 1789, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_baukunst_1789/14>, abgerufen am 23.02.2025. |