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Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.

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Zweiter Abschnitt. Die verschiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos.
bis über die Einströmungsöffnung des nächsten Kanales des Schieber-
kastens. Die Luft gelangt mithin in den nächsten Cylinder und
bringt dessen Kolben zum Arbeiten. In dem ersten Cylinder tritt
die Luft inzwischen auf demselben Wege, den sie gekommen, wieder
zurück, also in den Kanal des Schieberkastens. Jetzt findet sie aber
nicht mehr die Einströmungsöffnung des Schiebers, sondern dessen
hohles Innere (Fig. 16). Dieses steht mittelst der langen Aus-
[Abbildung] Fig. 15.
[Abbildung] strömungs-
öffnung a und
der Oeffnun-
gen b mit dem
Inneren der
Maschine
selbst
in direk-
ter Verbindung. Die
Luft tritt daher aus dem
Inneren des Schiebers in
das Innere der Maschine
und von hier durch die
schon oben erwähnte
hohle Schraubenwelle
nach hinten aus dem
Torpedo hinaus. Dabei
wirkt sie durch
Reaktion noch
auf Vorwärts-
gang des Tor-
pedos. Es
arbeitet dem-
nach immer nur
ein Kolben zur Zeit.
Die modernen Maschinen
entwickeln über
70 Pferdestärken und
geben den Torpedos eine
Geschwindigkeit von weit
über 30 Knoten, d. h.
mehr wie 15 m pro
Sekunde. Der erste von
Whitehead gebaute Torpedo lief ungefähr 6 Knoten oder etwa 3 m
pro Sekunde.

Die Steuerung des Torpedos.

Zum Steuern des Torpedos sind erforderlich der Tiefenapparat,
das Pendel und die Steuermaschine.

Der Tiefenapparat besteht aus einem Ventil, auf welches
der Wasserdruck von außen direkt wirkt. Von der Innenseite des

Zweiter Abſchnitt. Die verſchiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos.
bis über die Einſtrömungsöffnung des nächſten Kanales des Schieber-
kaſtens. Die Luft gelangt mithin in den nächſten Cylinder und
bringt deſſen Kolben zum Arbeiten. In dem erſten Cylinder tritt
die Luft inzwiſchen auf demſelben Wege, den ſie gekommen, wieder
zurück, alſo in den Kanal des Schieberkaſtens. Jetzt findet ſie aber
nicht mehr die Einſtrömungsöffnung des Schiebers, ſondern deſſen
hohles Innere (Fig. 16). Dieſes ſteht mittelſt der langen Aus-
[Abbildung] Fig. 15.
[Abbildung] ſtrömungs-
öffnung a und
der Oeffnun-
gen b mit dem
Inneren der
Maſchine
ſelbſt
in direk-
ter Verbindung. Die
Luft tritt daher aus dem
Inneren des Schiebers in
das Innere der Maſchine
und von hier durch die
ſchon oben erwähnte
hohle Schraubenwelle
nach hinten aus dem
Torpedo hinaus. Dabei
wirkt ſie durch
Reaktion noch
auf Vorwärts-
gang des Tor-
pedos. Es
arbeitet dem-
nach immer nur
ein Kolben zur Zeit.
Die modernen Maſchinen
entwickeln über
70 Pferdeſtärken und
geben den Torpedos eine
Geſchwindigkeit von weit
über 30 Knoten, d. h.
mehr wie 15 m pro
Sekunde. Der erſte von
Whitehead gebaute Torpedo lief ungefähr 6 Knoten oder etwa 3 m
pro Sekunde.

Die Steuerung des Torpedos.

Zum Steuern des Torpedos ſind erforderlich der Tiefenapparat,
das Pendel und die Steuermaſchine.

Der Tiefenapparat beſteht aus einem Ventil, auf welches
der Waſſerdruck von außen direkt wirkt. Von der Innenſeite des

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[34/0048] Zweiter Abſchnitt. Die verſchiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos. bis über die Einſtrömungsöffnung des nächſten Kanales des Schieber- kaſtens. Die Luft gelangt mithin in den nächſten Cylinder und bringt deſſen Kolben zum Arbeiten. In dem erſten Cylinder tritt die Luft inzwiſchen auf demſelben Wege, den ſie gekommen, wieder zurück, alſo in den Kanal des Schieberkaſtens. Jetzt findet ſie aber nicht mehr die Einſtrömungsöffnung des Schiebers, ſondern deſſen hohles Innere (Fig. 16). Dieſes ſteht mittelſt der langen Aus- [Abbildung Fig. 15.] [Abbildung] ſtrömungs- öffnung a und der Oeffnun- gen b mit dem Inneren der Maſchine ſelbſt in direk- ter Verbindung. Die Luft tritt daher aus dem Inneren des Schiebers in das Innere der Maſchine und von hier durch die ſchon oben erwähnte hohle Schraubenwelle nach hinten aus dem Torpedo hinaus. Dabei wirkt ſie durch Reaktion noch auf Vorwärts- gang des Tor- pedos. Es arbeitet dem- nach immer nur ein Kolben zur Zeit. Die modernen Maſchinen entwickeln über 70 Pferdeſtärken und geben den Torpedos eine Geſchwindigkeit von weit über 30 Knoten, d. h. mehr wie 15 m pro Sekunde. Der erſte von Whitehead gebaute Torpedo lief ungefähr 6 Knoten oder etwa 3 m pro Sekunde. Die Steuerung des Torpedos. Zum Steuern des Torpedos ſind erforderlich der Tiefenapparat, das Pendel und die Steuermaſchine. Der Tiefenapparat beſteht aus einem Ventil, auf welches der Waſſerdruck von außen direkt wirkt. Von der Innenſeite des

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Zitationshilfe: Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gercke_torpedowaffe_1898/48>, abgerufen am 21.11.2024.