George, Stefan: Das Jahr der Seele. Berlin, 1897.Denn auf des rausches und der regung leiter K. W. Wir seligen! die gottentsandten sprecher Nur wagen diesen laut · auf deinen fähren Erklang er täglich aus umkränztem becher Und dennoch fühl ich reue in mir gähren Dein leben ehrend muss ich es vermeiden Dein lächeln und das glück (für dich das wahre) Ich muss zurück auf meere dumpfer leiden In meine wunderbaren wehmutjahre. E. R. Oft scheint es so als ob wir unsre besten Erhebungen mit ihren süssen reizen Aus früher frühe holen und mit resten Die öde ganzer lebensräume heizen Bald so dass höchster schatz den wir besessen Nur noch in seltner nacht uns mag bekümmern Und wir auf eines schönen alters trümmern Hin schreiten kühl mit grausamem vergessen. A. H. Du sanfter seher der du hilflos starrest In trauer über ewig welke träume Gieb deine hand wir zeigen dir gefilde Um saaten der erlösung hinzustreuen Denn auf des rausches und der regung leiter K. W. Wir seligen! die gottentsandten sprecher Nur wagen diesen laut · auf deinen fähren Erklang er täglich aus umkränztem becher Und dennoch fühl ich reue in mir gähren Dein leben ehrend muss ich es vermeiden Dein lächeln und das glück (für dich das wahre) Ich muss zurück auf meere dumpfer leiden In meine wunderbaren wehmutjahre. E. R. Oft scheint es so als ob wir unsre besten Erhebungen mit ihren süssen reizen Aus früher frühe holen und mit resten Die öde ganzer lebensräume heizen Bald so dass höchster schatz den wir besessen Nur noch in seltner nacht uns mag bekümmern Und wir auf eines schönen alters trümmern Hin schreiten kühl mit grausamem vergessen. A. H. Du sanfter seher der du hilflos starrest In trauer über ewig welke träume Gieb deine hand wir zeigen dir gefilde Um saaten der erlösung hinzustreuen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0039"/> <l><hi rendition="#red">D</hi>enn auf des rausches und der regung leiter</l><lb/> <l><hi rendition="#red">S</hi>ind beide wir im sinken · nie mehr werden</l><lb/> <l><hi rendition="#red">D</hi>er knaben preis und jubel so mir schmeicheln</l><lb/> <l><hi rendition="#red">N</hi>ie wieder strofen so im ohr dir donnern.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#red">K. W.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in #red">W</hi>ir seligen! die gottentsandten sprecher</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">N</hi>ur wagen diesen laut · auf deinen fähren</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">E</hi>rklang er täglich aus umkränztem becher</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">U</hi>nd dennoch fühl ich reue in mir gähren</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#red">D</hi>ein leben ehrend muss ich es vermeiden</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">D</hi>ein lächeln und das glück (für dich das wahre)</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">I</hi>ch muss zurück auf meere dumpfer leiden</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">I</hi>n meine wunderbaren wehmutjahre.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#blue">E. R.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#blue #in">O</hi>ft scheint es so als ob wir unsre besten</l><lb/> <l><hi rendition="#red">E</hi>rhebungen mit ihren süssen reizen</l><lb/> <l><hi rendition="#red">A</hi>us früher frühe holen und mit resten</l><lb/> <l><hi rendition="#red">D</hi>ie öde ganzer lebensräume heizen</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#blue">B</hi>ald so dass höchster schatz den wir besessen</l><lb/> <l><hi rendition="#red">N</hi>ur noch in seltner nacht uns mag bekümmern</l><lb/> <l><hi rendition="#red">U</hi>nd wir auf eines schönen alters trümmern</l><lb/> <l><hi rendition="#red">H</hi>in schreiten kühl mit grausamem vergessen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#red">A. H.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in #red">D</hi>u sanfter seher der du hilflos starrest</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">I</hi>n trauer über ewig welke träume</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">G</hi>ieb deine hand wir zeigen dir gefilde</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">U</hi>m saaten der erlösung hinzustreuen</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0039]
Denn auf des rausches und der regung leiter
Sind beide wir im sinken · nie mehr werden
Der knaben preis und jubel so mir schmeicheln
Nie wieder strofen so im ohr dir donnern.
K. W.
Wir seligen! die gottentsandten sprecher
Nur wagen diesen laut · auf deinen fähren
Erklang er täglich aus umkränztem becher
Und dennoch fühl ich reue in mir gähren
Dein leben ehrend muss ich es vermeiden
Dein lächeln und das glück (für dich das wahre)
Ich muss zurück auf meere dumpfer leiden
In meine wunderbaren wehmutjahre.
E. R.
Oft scheint es so als ob wir unsre besten
Erhebungen mit ihren süssen reizen
Aus früher frühe holen und mit resten
Die öde ganzer lebensräume heizen
Bald so dass höchster schatz den wir besessen
Nur noch in seltner nacht uns mag bekümmern
Und wir auf eines schönen alters trümmern
Hin schreiten kühl mit grausamem vergessen.
A. H.
Du sanfter seher der du hilflos starrest
In trauer über ewig welke träume
Gieb deine hand wir zeigen dir gefilde
Um saaten der erlösung hinzustreuen
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