George, Stefan: Algabal. Paris u. a., 1892. Fern ist mir das blumenalter Wo die zähre noch genuss Starb im reif der sommerfalter · Dem ein atem schon ein kuss? Der auf gras und klee und garbe Und in reiche gärten flog Einen hauch von duft und farbe Rasch aus allen blüten sog Dem die nacht ein gut erteilte Das er tags umsonst erspäht Den sie mit der hoffnung heilte Dass ihn doch die tulpe lädt Kommt er wieder mit der meisen Mit der lerchen erstem ton Wird er neu den juni preisen Schläft er oder starb er schon? Fern ist mir das blumenalter Wo die zähre noch genuss Starb im reif der sommerfalter · Dem ein atem schon ein kuss? Der auf gras und klee und garbe Und in reiche gärten flog Einen hauch von duft und farbe Rasch aus allen blüten sog Dem die nacht ein gut erteilte Das er tags umsonst erspäht Den sie mit der hoffnung heilte Dass ihn doch die tulpe lädt Kommt er wieder mit der meisen Mit der lerchen erstem ton Wird er neu den juni preisen Schläft er oder starb er schon? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0041" n="31"/> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">F</hi>ern ist mir das blumenalter</l><lb/> <l>Wo die zähre noch genuss</l><lb/> <l>Starb im reif der sommerfalter ·</l><lb/> <l>Dem ein atem schon ein kuss?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Der auf gras und klee und garbe</l><lb/> <l>Und in reiche gärten flog</l><lb/> <l>Einen hauch von duft und farbe</l><lb/> <l>Rasch aus allen blüten sog</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Dem die nacht ein gut erteilte</l><lb/> <l>Das er tags umsonst erspäht</l><lb/> <l>Den sie mit der hoffnung heilte</l><lb/> <l>Dass ihn doch die tulpe lädt</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Kommt er wieder mit der meisen</l><lb/> <l>Mit der lerchen erstem ton</l><lb/> <l>Wird er neu den juni preisen</l><lb/> <l>Schläft er oder starb er schon?</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0041]
Fern ist mir das blumenalter
Wo die zähre noch genuss
Starb im reif der sommerfalter ·
Dem ein atem schon ein kuss?
Der auf gras und klee und garbe
Und in reiche gärten flog
Einen hauch von duft und farbe
Rasch aus allen blüten sog
Dem die nacht ein gut erteilte
Das er tags umsonst erspäht
Den sie mit der hoffnung heilte
Dass ihn doch die tulpe lädt
Kommt er wieder mit der meisen
Mit der lerchen erstem ton
Wird er neu den juni preisen
Schläft er oder starb er schon?
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