Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Gerichts-Schöppen/ Schreibern und Advocaten. seinen Fuß aus dem Hause zu setzen schuldig/ oder würcklich bey Ge-richt zu hinterlegen/ sonst keiner zu reisen gezwungen auff seine eigene Kosten/ die er hernach mit Mühe und Verlust gerichtlich wieder su- chen soll. L. 3. §. 4. ff. de Testibus. L. 11. C. Eod. L. 61. §. 5. ff. de furt. L. 11. §. 1. ff. ad Exhibend. Caput VIII. Von Gerichts-Schöppen oder Beysitzern/ Schrei- §. 1. JN pein- oder bürgerlichen hochwichtigen Sachen an dem Ge-Gerichts-He- P. H. O. art. 82. 84. & 86. §. 2. Alle gerichtliche Beysitzer sollen eines ehrbaren Wesen/Beysitzer Amts guten
Von Gerichts-Schoͤppen/ Schreibern und Advocaten. ſeinen Fuß aus dem Hauſe zu ſetzen ſchuldig/ oder wuͤrcklich bey Ge-richt zu hinterlegen/ ſonſt keiner zu reiſen gezwungen auff ſeine eigene Koſten/ die er hernach mit Muͤhe und Verluſt gerichtlich wieder ſu- chen ſoll. L. 3. §. 4. ff. de Teſtibus. L. 11. C. Eod. L. 61. §. 5. ff. de furt. L. 11. §. 1. ff. ad Exhibend. Caput VIII. Von Gerichts-Schoͤppen oder Beyſitzern/ Schrei- §. 1. JN pein- oder buͤrgerlichen hochwichtigen Sachen an dem Ge-Gerichts-He- P. H. O. art. 82. 84. & 86. §. 2. Alle gerichtliche Beyſitzer ſollen eines ehrbaren Weſen/Beyſitzer Amts guten
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Von Gerichts-Schoͤppen/ Schreibern und Advocaten.
ſeinen Fuß aus dem Hauſe zu ſetzen ſchuldig/ oder wuͤrcklich bey Ge-
richt zu hinterlegen/ ſonſt keiner zu reiſen gezwungen auff ſeine eigene
Koſten/ die er hernach mit Muͤhe und Verluſt gerichtlich wieder ſu-
chen ſoll.
L. 3. §. 4. ff. de Teſtibus. L. 11. C. Eod. L. 61. §. 5. ff. de furt. L. 11. §. 1. ff. ad Exhibend.
Caput VIII.
Von Gerichts-Schoͤppen oder Beyſitzern/ Schrei-
bern/ Advocaten/ Procuratorn oder Fuͤrſprechern/ deren
Vorfall/ Entſchuldigung/ Vollmacht/ Geſchick- oder
Hoͤfflichkeit/ auch Schutz fuͤr Uberfall.
§. 1.
JN pein- oder buͤrgerlichen hochwichtigen Sachen an dem Ge-
richts-Tage/ ſo die gewoͤhnliche Tage-Zeit erſcheinet/ mag man
das loͤbliche Gericht/ mit darzu gebraͤuchlicher Glocke belaͤuten/ dar-
auff ſich Richter und Schoͤppen zum Gerichts-Ort und Stelle/ allwo
man nach guter Gewohnheit das Gericht zu beſitzen pfleget/ hinfuͤgen
ſollen/ daſelbſt der Richter ſeinen Stab oder bloſſes Schwerdt/ nach
Land-uͤblichen eines jeden Orts Herkommen/ in Haͤnden haben/ und
ehrſamlich biß ans Ende die Gerichts-Banck hegen und halten muß/
demnechſt er befiehlet/ daß Partheyen oder Beklagte wohl verwah-
ret/ durch den Gerichts-Knecht oder Nachrichter fuͤrs Gericht ge-
bracht werden/ hier mag nun der Richter jeden Schoͤppen abſondetlich
fragen: Ob das endliche Gericht zu pein- oder buͤrgerlichen Haupt-
Sachen-Handlungen wohl beſetzt? Darauff deren jeder/ wofern nicht
unter ſieben oder acht vorhanden/ mit ja antworten ſoll; Und nach-
dem ſolche Schoͤppen oder Beyſitzer/ in dieſen Faͤllen/ nicht als Zeu-
gen/ ſondern wie Mit-Richter handeln/ ſollen ſie derohalben vom Ge-
richt und Urtheil nicht ausgeſchloſſen werden.
Gerichts-He-
gung/ wie zu
halten von
Richter und
Schoͤppen.
Beyſitzer als
Mit-Richter
Recht.
P. H. O. art. 82. 84. & 86.
§. 2. Alle gerichtliche Beyſitzer ſollen eines ehrbaren Weſen/
Lebens und Wandels/ aus recht-natuͤr- und ehrlichen Geburt/ auch
alſo geſchickt ſeyn/ daß deren einer in Richters Abweſenheit ſeine
Stelle/ ſo er etwa aus ehehafften Urſachen verhindert/ jederzeit verwe-
ſen koͤnne/ darum ſie/ ihrem Nahmen gemaͤß/ billig der Rechten ge-
wuͤrdiget/ tapffer/ gelehrt/ erfahren/ tuͤchtig und verſtaͤndige Perſo-
nen/ auch aus teutſcher Nation gebohren/ deroſelben Gebrauch und
guten
Beyſitzer Amts
Pflicht und
Beſchaffen-
heit.
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