Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von peinlichem Jnquisitions-Proceß. L. 1. §. 2. & L. 7 ff. de quaest. L. 18. princ. ff. eod. §. 14. Darum auch ferner von beyden Geschlechten die Wei-Peinl. Aussa- L. fin. ff. de accus. §. 15. Jnzwischen aber soll der Gepeinigte nach der Folter inGepeinigten Von peinlichem Inquisition- und Nachfor- schungs-Proceß. §. 1. DAß wegen Land-üblichen Rechts-Gesetzen Ubertreter/ Richterli-Richter Pflicht zu- Q q q q 3
Von peinlichem Jnquiſitions-Proceß. L. 1. §. 2. & L. 7 ff. de quæſt. L. 18. princ. ff. eod. §. 14. Darum auch ferner von beyden Geſchlechten die Wei-Peinl. Ausſa- L. fin. ff. de accuſ. §. 15. Jnzwiſchen aber ſoll der Gepeinigte nach der Folter inGepeinigten Von peinlichem Inquiſition- und Nachfor- ſchungs-Proceß. §. 1. DAß wegen Land-uͤblichen Rechts-Geſetzen Ubertreter/ Richterli-Richter Pflicht zu- Q q q q 3
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Von peinlichem Jnquiſitions-Proceß.
L. 1. §. 2. & L. 7 ff. de quæſt. L. 18. princ. ff. eod.
§. 14. Darum auch ferner von beyden Geſchlechten die Wei-
ber erſt/ und von Vater und Sohn jener zuletzt zu befragen und exa-
miniren; des Gefangenen Sage aber/ die er in der Marter ſelbſten
thut/ ſoll nicht angenommen noch fuͤr wahr auffgeſchrieben werden/
biß er dieſelbe gethan und wiederholet/ nachdem er etwas von Peini-
gung loßgelaſſen/ derowegen er zum wenigſten uͤber andern oder mehr
Tage nach der Marter und Bekaͤntniß/ auff Richters Gutduͤncken/ in
der Buͤttel-Stuben oder anderm Gemach/ fuͤr den Bann-Richter
und zween Gerichts-Beyſitzern vorgefuͤhret/ und das Bekaͤntniß durch
den Gerichtsſchreiber fuͤrgeleſen/ alsdañ anderwaͤrts darauff gefragt:
ob es wahr ſey? und ſeine Antwort darauf auch aufgeſchrieben werden
ſoll/ welche gethane und eine Zeitlang hernach beſtaͤrckte Bekaͤntniß
fuͤr gutwillig und genugſam zu erachten. Sonſt aber iſt es unglaub-
lich/ daß einer in voller Angſt die Warheit zu ſagen ſich entſinnen kan;
So mag auch einer wegen Mit-beſchuldigten/ peinlich/ iedoch maͤßig/ ge-
fraget ſeyn/ als wann es eine ſolche That/ dazu er etwa Gehuͤlffen noͤ-
thig gehabt/ ſonſten aber keines weges. Falls nun Beklagter die
Marter verachtet/ ſo mag die Folter hoͤher geſpañet ſeyn/ doch nur al-
ſo/ daß der Leib zur Straffe oder Unſchuld geſund moͤge erhalten
werden.
Peinl. Ausſa-
ge wañ guͤltig
und warhafft.
L. fin. ff. de accuſ.
§. 15. Jnzwiſchen aber ſoll der Gepeinigte nach der Folter in
einem ſonderbahrem Gefaͤngniß behalten werden/ auff daß er von an-
dern Gefangenen/ die Warheit zu wiederruffen/ nicht unterwieſen
werde/ noch ſich aus Furcht der Straffe des Lebens berauben moͤge/
darum ihm alle ſchaͤdliche Werckzeuge abzunehmen/ oder ein Gerichts-
Diener bey zu verordnen; Sonſt iſt auch zu verhuͤten/ daß die Ver-
wandten ihm keine Labſal zuſchicken moͤgen/ maßen ſolche offt/ ihres Ge-
ſchlechtes Schande zu vermeiden/ die Ubelthaͤter mit Gifft hinzurichten
gefliſſen ſeyn.
Gepeinigten
Ubelthaͤteꝛs ſi-
chere Verwah-
rung.
Von peinlichem Inquiſition- und Nachfor-
ſchungs-Proceß.
§. 1.
DAß wegen Land-uͤblichen Rechts-Geſetzen Ubertreter/ Richterli-
chen Amts Inquiſition- oder Nachforſchungs-Proceß/ nicht nur
zu-
Richter Pflicht
wegen Laſter
Nachfrage.
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