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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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III. Buch/ Cap. IX.
den; Fürstenthümer aber/ Graf- und Herrschafften soll man nicht
theilen/ es sey dann also Orts Gewonheit.

§. 20. instit. de action. §. si familiae, instit. de offic. judic. Gloss. in L. 2. in verbo
insortitum, C. quando & quibus quart. pars deb. L. sancimus, §. ne autem,
C. de donat. L. de quib. in fin. cum seq. ff. de LL.
Caput IX.

Von Erbschafft und Theilung.

§. 1.

VAeterliches Erbtheil sind alle währenden Ehestandes erworbene
Güter/ weilen sie nach allgemeinen Rechten nicht beyden gemein
sondern dem Ehemann gehören und verbleiben/ massen sie durch des-
Erbschafft
Recht.
sen Fleiß erlangt gegläubet werden/ biß das Gegentheil gebührend
erwiesen; So kan nun Erbschafft von abwesenden allein im Gemüth/
also in der That auch nach 30. Jahren Verlauff/ begehret werden; wer
sie aber einmahl angenommen/ mag sie hernach nimmer wieder ver-
werffen/ und mögen sich dennoch die Gläubiger binnen 9. Tage nach
Tods Fall angeben/ und den Antritt binnen Jahr oder alsbald er-
suchen.

L. 51. ff. de Donat. inter vir. & uxor. L. 6. C. Eod. L. 50. ff. Fam. hercisc. L. 4. &
ult. C. de repud haered.
Erbtheilungs
Gleichheit
Recht.

§. 2: Offenbahren Gleichheit Billigkeit ist allerdings bey Erb-
schafft-Theilung zwischen Kindern unter Brüder und Schwestern
wohl zu halten und zu beobachten/ weilen solche die wahre Mutter der
Einträchtigkeit zu nennen/ ausgenommen in Lehn- und Kriegs-Güter
Erbtheil/ darinn des Erstgebohrnen Recht für gültig anzusehen; Es
kan aber Erbschafften oder andern gemeinen Güter Theilungs An-
forderunge in 10. oder 20. Jahren nicht verjahret werden; Einer lie-
gend-verlassenen Erbschafft aber mag man auch einen Vorsteher
geben/ in fremde Güter kan jedoch niemand einen Erben einsetzen/ so
kan man sich auch mit keinem vertragen/ daß er sein Erbe seyn soll/ wei-
len solches in Rechten verboten/ ja nichtig/ obschon mit Eyd bestäti-
get.

L. pen. in fin. C. comm. divid. L. ut liberi, L. illud, §. ult. de Collat. L. inter filios.
C. fam. Ercisc. Nov. 22. §. illud quoque L. cum oportet, C. de bon. quae liber.
L. 3. C. de offic. fil. mil. in bell. c. imperialem, §. praeterea de prohib. Feud.
alien. L. unus in dividuum, L. haereditatem, C. in quib. caus. cessat long.
temp. praescr. Tit. ff. de curat. bonor. L. nemo, 55. ff. de R. J. L. 5. C. de
pact. conv. L. pactum, C. de pact. L. 63. ff. de V. obl.
§. 3. Also

III. Buch/ Cap. IX.
den; Fuͤrſtenthuͤmer aber/ Graf- und Herrſchafften ſoll man nicht
theilen/ es ſey dann alſo Orts Gewonheit.

§. 20. inſtit. de action. §. ſi familiæ, inſtit. de offic. judic. Gloſſ. in L. 2. in verbo
inſortitum, C. quando & quibus quart. pars deb. L. ſancimus, §. ne autem,
C. de donat. L. de quib. in fin. cum ſeq. ff. de LL.
Caput IX.

Von Erbſchafft und Theilung.

§. 1.

VAeterliches Erbtheil ſind alle waͤhrenden Eheſtandes erworbene
Guͤter/ weilen ſie nach allgemeinen Rechten nicht beyden gemein
ſondern dem Ehemann gehoͤren und verbleiben/ maſſen ſie durch deſ-
Erbſchafft
Recht.
ſen Fleiß erlangt geglaͤubet werden/ biß das Gegentheil gebuͤhrend
erwieſen; So kan nun Erbſchafft von abweſenden allein im Gemuͤth/
alſo in der That auch nach 30. Jahren Verlauff/ begehret werden; wer
ſie aber einmahl angenommen/ mag ſie hernach nimmer wieder ver-
werffen/ und moͤgen ſich dennoch die Glaͤubiger binnen 9. Tage nach
Tods Fall angeben/ und den Antritt binnen Jahr oder alsbald er-
ſuchen.

L. 51. ff. de Donat. inter vir. & uxor. L. 6. C. Eod. L. 50. ff. Fam. herciſc. L. 4. &
ult. C. de repud hæred.
Erbtheilungs
Gleichheit
Recht.

§. 2: Offenbahren Gleichheit Billigkeit iſt allerdings bey Erb-
ſchafft-Theilung zwiſchen Kindern unter Bruͤder und Schweſtern
wohl zu halten und zu beobachten/ weilen ſolche die wahre Mutter der
Eintraͤchtigkeit zu nennen/ ausgenommen in Lehn- und Kriegs-Guͤter
Erbtheil/ darinn des Erſtgebohrnen Recht fuͤr guͤltig anzuſehen; Es
kan aber Erbſchafften oder andern gemeinen Guͤter Theilungs An-
forderunge in 10. oder 20. Jahren nicht verjahret werden; Einer lie-
gend-verlaſſenen Erbſchafft aber mag man auch einen Vorſteher
geben/ in fremde Guͤter kan jedoch niemand einen Erben einſetzen/ ſo
kan man ſich auch mit keinem vertragen/ daß er ſein Erbe ſeyn ſoll/ wei-
len ſolches in Rechten verboten/ ja nichtig/ obſchon mit Eyd beſtaͤti-
get.

L. pen. in fin. C. comm. divid. L. ut liberi, L. illud, §. ult. de Collat. L. inter filios.
C. fam. Erciſc. Nov. 22. §. illud quoque L. cum oportet, C. de bon. quæ liber.
L. 3. C. de offic. fil. mil. in bell. c. imperialem, §. præterea de prohib. Feud.
alien. L. unus in dividuum, L. hæreditatem, C. in quib. cauſ. ceſſat long.
temp. præſcr. Tit. ff. de curat. bonor. L. nemo, 55. ff. de R. J. L. 5. C. de
pact. conv. L. pactum, C. de pact. L. 63. ff. de V. obl.
§. 3. Alſo
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[312/0319] III. Buch/ Cap. IX. den; Fuͤrſtenthuͤmer aber/ Graf- und Herrſchafften ſoll man nicht theilen/ es ſey dann alſo Orts Gewonheit. §. 20. inſtit. de action. §. ſi familiæ, inſtit. de offic. judic. Gloſſ. in L. 2. in verbo inſortitum, C. quando & quibus quart. pars deb. L. ſancimus, §. ne autem, C. de donat. L. de quib. in fin. cum ſeq. ff. de LL. Caput IX. Von Erbſchafft und Theilung. §. 1. VAeterliches Erbtheil ſind alle waͤhrenden Eheſtandes erworbene Guͤter/ weilen ſie nach allgemeinen Rechten nicht beyden gemein ſondern dem Ehemann gehoͤren und verbleiben/ maſſen ſie durch deſ- ſen Fleiß erlangt geglaͤubet werden/ biß das Gegentheil gebuͤhrend erwieſen; So kan nun Erbſchafft von abweſenden allein im Gemuͤth/ alſo in der That auch nach 30. Jahren Verlauff/ begehret werden; wer ſie aber einmahl angenommen/ mag ſie hernach nimmer wieder ver- werffen/ und moͤgen ſich dennoch die Glaͤubiger binnen 9. Tage nach Tods Fall angeben/ und den Antritt binnen Jahr oder alsbald er- ſuchen. Erbſchafft Recht. L. 51. ff. de Donat. inter vir. & uxor. L. 6. C. Eod. L. 50. ff. Fam. herciſc. L. 4. & ult. C. de repud hæred. §. 2: Offenbahren Gleichheit Billigkeit iſt allerdings bey Erb- ſchafft-Theilung zwiſchen Kindern unter Bruͤder und Schweſtern wohl zu halten und zu beobachten/ weilen ſolche die wahre Mutter der Eintraͤchtigkeit zu nennen/ ausgenommen in Lehn- und Kriegs-Guͤter Erbtheil/ darinn des Erſtgebohrnen Recht fuͤr guͤltig anzuſehen; Es kan aber Erbſchafften oder andern gemeinen Guͤter Theilungs An- forderunge in 10. oder 20. Jahren nicht verjahret werden; Einer lie- gend-verlaſſenen Erbſchafft aber mag man auch einen Vorſteher geben/ in fremde Guͤter kan jedoch niemand einen Erben einſetzen/ ſo kan man ſich auch mit keinem vertragen/ daß er ſein Erbe ſeyn ſoll/ wei- len ſolches in Rechten verboten/ ja nichtig/ obſchon mit Eyd beſtaͤti- get. L. pen. in fin. C. comm. divid. L. ut liberi, L. illud, §. ult. de Collat. L. inter filios. C. fam. Erciſc. Nov. 22. §. illud quoque L. cum oportet, C. de bon. quæ liber. L. 3. C. de offic. fil. mil. in bell. c. imperialem, §. præterea de prohib. Feud. alien. L. unus in dividuum, L. hæreditatem, C. in quib. cauſ. ceſſat long. temp. præſcr. Tit. ff. de curat. bonor. L. nemo, 55. ff. de R. J. L. 5. C. de pact. conv. L. pactum, C. de pact. L. 63. ff. de V. obl. §. 3. Alſo

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/319>, abgerufen am 21.11.2024.