Alle Schattierungen in Oliv basieren auf einer satten gelben Grund- farbe. Zur Herstellung derselben bedient man sich des Säuregelbs in seinen verschiedenen Marken. Der eigentliche Olivton wird der Farbe durch Zu- satz von Blau und Rot zum Geld verliehen. Infolge dieses grünroten Tones verwendet man mit bestem Erfolg alle rotstichigen Gelbs und als Er- satz für Rot alle Orange S, welche gleichfalls in verschiedenen Tönen exi- stieren, und von denen wiederum die rotstichigen die geeignetsten sind. Das erforderliche Blau läßt sich mit Vorteil auch durch blaue Marken von Säure- grün ersetzen. Auf ein normales Oliv rechnet man im Durchschnitt: 15 Teile Gelb, 2 Teile Blau bezw. 4 Teile Grün, und 1 Teil Rot bezw. 2 bis 3 Teile Orange. Durch Abänderung in diesem Verhältnis lassen sich alle möglichen Schattierungen in Oliv herstellen.
Hier einige Beispiele:
Helloliv. Man färbt auf einem mit Essigsäure gebrochenen Seifen- bade mit 1/2 Prozent rotstichigem Säuregelb, 1/15 Prozent Indigblau und 1/30 Prozent Orange; avivieren mit Essigsäure. -- Oder: Färben im ein- fachen Seifenbade mit 3/4 Prozent Chrysoidin und 1/8 Prozent Methylgrün; avivieren mit Essigsäure.
Mittles Grünoliv. Färben in mit Schwefelsäure gebrochenem Seifen- bade mit 11/2 Prozent rotstichigem Säuregelb, 3/8 Prozent Indigoblau und 3/16 Prozent Säurefuchsin; allmähliches Zusetzen der Farbstoffe und lang- sames Steigern der Temperatur; avivieren mit Schwefelsäure.
Goldoliv. Färben in mit Schwefelsäure gebrochenem Seifenbade bei 40 bis 70° R. mit 1 Prozent Orange S und 1/5 Prozent blaustichigem Säuregrün; avivieren mit Schwefelsäure.
Zur Herstellung dunkler Töne dunkelt man mit Direktschwarz.
§ 64. Modefarben auf Seide.
Zur Erzeugung der Modefarben lassen sich allgemeine Vorschriften nicht geben; nur das läßt sich sagen, daß hierfür die Hölzer, welche sonst in der Seidenfärberei durch die Teerfarben verdrängt sind, für Erzeugung sämtlicher Nüancen in Grau mit Vorliebe verwendet werden; zu den gelben und bräunlichen Modefarben dient Catechu in Verbindung mit Holzfarben. Hier einige Beispiele:
Silbergrau. Man behandle 15 bis 20 Minuten auf einem schwa- chen, 30° R. warmen Tannin- oder Gallusbade, hebe auf, gebe etwas Ferri- sulfat hinzu, behandle wiederum 15 bis 20 Minuten, spüle gut, schwilliere und färbe heiß mit etwas Blauholz und Seife aus. -- Oder: Man beizt eine Stunde kalt mit 5 Prozent Alaun und etwas schwefelsaurem Eisenoxyd, spült, entwässert und färbt heiß mit Blauholz und etwas Seife aus. -- Oder: Man ziehe die Seide auf einem kalten Bade, welches ein entsprechen- des Quantum Blauholzabsud enthält, mehrmals um, hebe auf, füge etwas schwefelsaures Eisenoxyd zum Färbebade, gehe wieder ein und behandle, bis
§ 63. Olive Färbungen auf Seide.
Alle Schattierungen in Oliv baſieren auf einer ſatten gelben Grund- farbe. Zur Herſtellung derſelben bedient man ſich des Säuregelbs in ſeinen verſchiedenen Marken. Der eigentliche Olivton wird der Farbe durch Zu- ſatz von Blau und Rot zum Geld verliehen. Infolge dieſes grünroten Tones verwendet man mit beſtem Erfolg alle rotſtichigen Gelbs und als Er- ſatz für Rot alle Orange S, welche gleichfalls in verſchiedenen Tönen exi- ſtieren, und von denen wiederum die rotſtichigen die geeignetſten ſind. Das erforderliche Blau läßt ſich mit Vorteil auch durch blaue Marken von Säure- grün erſetzen. Auf ein normales Oliv rechnet man im Durchſchnitt: 15 Teile Gelb, 2 Teile Blau bezw. 4 Teile Grün, und 1 Teil Rot bezw. 2 bis 3 Teile Orange. Durch Abänderung in dieſem Verhältnis laſſen ſich alle möglichen Schattierungen in Oliv herſtellen.
Hier einige Beiſpiele:
Helloliv. Man färbt auf einem mit Eſſigſäure gebrochenen Seifen- bade mit ½ Prozent rotſtichigem Säuregelb, 1/15 Prozent Indigblau und 1/30 Prozent Orange; avivieren mit Eſſigſäure. — Oder: Färben im ein- fachen Seifenbade mit ¾ Prozent Chryſoidin und ⅛ Prozent Methylgrün; avivieren mit Eſſigſäure.
Mittles Grünoliv. Färben in mit Schwefelſäure gebrochenem Seifen- bade mit 1½ Prozent rotſtichigem Säuregelb, ⅜ Prozent Indigoblau und 3/16 Prozent Säurefuchſin; allmähliches Zuſetzen der Farbſtoffe und lang- ſames Steigern der Temperatur; avivieren mit Schwefelſäure.
Goldoliv. Färben in mit Schwefelſäure gebrochenem Seifenbade bei 40 bis 70° R. mit 1 Prozent Orange S und ⅕ Prozent blauſtichigem Säuregrün; avivieren mit Schwefelſäure.
Zur Herſtellung dunkler Töne dunkelt man mit Direktſchwarz.
§ 64. Modefarben auf Seide.
Zur Erzeugung der Modefarben laſſen ſich allgemeine Vorſchriften nicht geben; nur das läßt ſich ſagen, daß hierfür die Hölzer, welche ſonſt in der Seidenfärberei durch die Teerfarben verdrängt ſind, für Erzeugung ſämtlicher Nüancen in Grau mit Vorliebe verwendet werden; zu den gelben und bräunlichen Modefarben dient Catechu in Verbindung mit Holzfarben. Hier einige Beiſpiele:
Silbergrau. Man behandle 15 bis 20 Minuten auf einem ſchwa- chen, 30° R. warmen Tannin- oder Gallusbade, hebe auf, gebe etwas Ferri- ſulfat hinzu, behandle wiederum 15 bis 20 Minuten, ſpüle gut, ſchwilliere und färbe heiß mit etwas Blauholz und Seife aus. — Oder: Man beizt eine Stunde kalt mit 5 Prozent Alaun und etwas ſchwefelſaurem Eiſenoxyd, ſpült, entwäſſert und färbt heiß mit Blauholz und etwas Seife aus. — Oder: Man ziehe die Seide auf einem kalten Bade, welches ein entſprechen- des Quantum Blauholzabſud enthält, mehrmals um, hebe auf, füge etwas ſchwefelſaures Eiſenoxyd zum Färbebade, gehe wieder ein und behandle, bis
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§ 63. Olive Färbungen auf Seide.
Alle Schattierungen in Oliv baſieren auf einer ſatten gelben Grund-
farbe. Zur Herſtellung derſelben bedient man ſich des Säuregelbs in ſeinen
verſchiedenen Marken. Der eigentliche Olivton wird der Farbe durch Zu-
ſatz von Blau und Rot zum Geld verliehen. Infolge dieſes grünroten
Tones verwendet man mit beſtem Erfolg alle rotſtichigen Gelbs und als Er-
ſatz für Rot alle Orange S, welche gleichfalls in verſchiedenen Tönen exi-
ſtieren, und von denen wiederum die rotſtichigen die geeignetſten ſind. Das
erforderliche Blau läßt ſich mit Vorteil auch durch blaue Marken von Säure-
grün erſetzen. Auf ein normales Oliv rechnet man im Durchſchnitt: 15 Teile
Gelb, 2 Teile Blau bezw. 4 Teile Grün, und 1 Teil Rot bezw. 2 bis
3 Teile Orange. Durch Abänderung in dieſem Verhältnis laſſen ſich alle
möglichen Schattierungen in Oliv herſtellen.
Hier einige Beiſpiele:
Helloliv. Man färbt auf einem mit Eſſigſäure gebrochenen Seifen-
bade mit ½ Prozent rotſtichigem Säuregelb, 1/15 Prozent Indigblau und
1/30 Prozent Orange; avivieren mit Eſſigſäure. — Oder: Färben im ein-
fachen Seifenbade mit ¾ Prozent Chryſoidin und ⅛ Prozent Methylgrün;
avivieren mit Eſſigſäure.
Mittles Grünoliv. Färben in mit Schwefelſäure gebrochenem Seifen-
bade mit 1½ Prozent rotſtichigem Säuregelb, ⅜ Prozent Indigoblau und
3/16 Prozent Säurefuchſin; allmähliches Zuſetzen der Farbſtoffe und lang-
ſames Steigern der Temperatur; avivieren mit Schwefelſäure.
Goldoliv. Färben in mit Schwefelſäure gebrochenem Seifenbade bei
40 bis 70° R. mit 1 Prozent Orange S und ⅕ Prozent blauſtichigem
Säuregrün; avivieren mit Schwefelſäure.
Zur Herſtellung dunkler Töne dunkelt man mit Direktſchwarz.
§ 64. Modefarben auf Seide.
Zur Erzeugung der Modefarben laſſen ſich allgemeine Vorſchriften nicht
geben; nur das läßt ſich ſagen, daß hierfür die Hölzer, welche ſonſt in
der Seidenfärberei durch die Teerfarben verdrängt ſind, für Erzeugung
ſämtlicher Nüancen in Grau mit Vorliebe verwendet werden; zu den gelben
und bräunlichen Modefarben dient Catechu in Verbindung mit Holzfarben.
Hier einige Beiſpiele:
Silbergrau. Man behandle 15 bis 20 Minuten auf einem ſchwa-
chen, 30° R. warmen Tannin- oder Gallusbade, hebe auf, gebe etwas Ferri-
ſulfat hinzu, behandle wiederum 15 bis 20 Minuten, ſpüle gut, ſchwilliere
und färbe heiß mit etwas Blauholz und Seife aus. — Oder: Man beizt
eine Stunde kalt mit 5 Prozent Alaun und etwas ſchwefelſaurem Eiſenoxyd,
ſpült, entwäſſert und färbt heiß mit Blauholz und etwas Seife aus. —
Oder: Man ziehe die Seide auf einem kalten Bade, welches ein entſprechen-
des Quantum Blauholzabſud enthält, mehrmals um, hebe auf, füge etwas
ſchwefelſaures Eiſenoxyd zum Färbebade, gehe wieder ein und behandle, bis
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/624>, abgerufen am 22.12.2024.
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