lassen und Filtrieren erhält man eine klare, farb- und geruchlose Flüssigkeit von zusammenziehendem süßlichem Geschmack und alkalischer Reaktion. -- Anwendung: Diese Flüssigkeit dient zum Beschweren weißer Seide, sowie zur Darstellung von Chromgelb und Chromorange auf der Faser.
4. Dreibasisch essigsaures Blei wird nach einem englischen Patent von A. Gatty dargestellt, indem zu einer Lösung von normalem Bleiacetat vorsichtig Ammoniak in kleinen Mengen hinzugegeben wird, solange die ent- stehende Fällung noch von selbst verschwindet. Farblose Flüssigkeit. -- Anwendung: Zum Beizen von Baumwolle, Baumwollgarn oder Baum- wollstoffen. Das Bleioxyd wird direkt an die Faser übertragen, ohne daß dasselbe durch besondern Prozeß besonders fixiert zu werden braucht. Dient als Mordant für verschiedene Farben.
5. Salpetersaures Blei, Bleinitrat, Pb (NO3)2. Dieses Salz wird durch Lösen von Blei oder Bleiglätte in heißer verdünnter Salpetersäure erhalten; es bildet sehr schwere, undurchsichtige, farblose, in Wasser lösliche Krystalle von saurer Reaktion. Es muß eisenfrei sein, auch auf einen Kupfergehalt muß geprüft werden. -- Anwendung: Zur Herstellung einiger salpetersaurer Mordants durch Wechselzersetzung; außerdem in der Baum- wollenfärberei und Zeugdruckerei zur Erzeugung von Orange und Gelb.
6. Schwefelsaures Blei, Bleisulfat, Pb SO4. Man erhält das- selbe als Nebenprodukt bei der Bereitung von essigsaurer Thonerde aus Alaun und Bleizucker als schweren, weißen, unlöslichen Niederschlag, welcher ausgewaschen und als Teig aufbewahrt wird. -- Anwendung: In der Blaudruckerei als Schutzpapp; auch als Füllmittel in der Appretur.
7. Chromsaures Blei, Bleichromat, Chromgelb, Pb Cr O4, wird meist auf der Faser selbst erzeugt, indem man letztere mit der Lösung eines löslichen Bleisalzes (z. B. Bleizucker) imprägniert, dann eine Lösung von Glaubersalz passiert, wobei sich schwefelsaures Blei auf der Faser fixiert, und schließlich auf ein heißes Bad von Kaliumdichromat bis zur Entwickelung des Gelb geht. Für die Anwendung des Chromgelbs als Druckfarbe kommt es als gelbes Pulver oder als Chromgelbteig in den Handel.
8. Basisch chromsaures Blei, Chromorange, wird aus dem vorigen sowohl im freien Zustande, als auch auf der Faser durch Erhitzen mit Kalkmilch in das basische Chromat umgewandelt; die Einwirkung des Kalkwasserbades hat bis zur vollen Entwickelung des Orange zu währen. Als Druckfarbe kommt es, wie das vorige, en pate in den Handel, selte- ner als Pulver.
§ 105. Seltenere Metallsatze.
1. Essigsaures Uranoxyd, Uranacetat, UO2 (C2 H3 O2)2 + H2 O, kommt in den Handel als gelbe, in Wasser leicht lösliche Krystalle. Es ist als Beize für Holzfarben vorgeschlagen worden. Nach Topper*) gibt es mit 3 Prozent Blauholz ein zartes, reines Lavendel, und mit 15 Pro- zent ein gutes Blau.
*)Journal of the Dyers Society.
laſſen und Filtrieren erhält man eine klare, farb- und geruchloſe Flüſſigkeit von zuſammenziehendem ſüßlichem Geſchmack und alkaliſcher Reaktion. — Anwendung: Dieſe Flüſſigkeit dient zum Beſchweren weißer Seide, ſowie zur Darſtellung von Chromgelb und Chromorange auf der Faſer.
4. Dreibaſiſch eſſigſaures Blei wird nach einem engliſchen Patent von A. Gatty dargeſtellt, indem zu einer Löſung von normalem Bleiacetat vorſichtig Ammoniak in kleinen Mengen hinzugegeben wird, ſolange die ent- ſtehende Fällung noch von ſelbſt verſchwindet. Farbloſe Flüſſigkeit. — Anwendung: Zum Beizen von Baumwolle, Baumwollgarn oder Baum- wollſtoffen. Das Bleioxyd wird direkt an die Faſer übertragen, ohne daß dasſelbe durch beſondern Prozeß beſonders fixiert zu werden braucht. Dient als Mordant für verſchiedene Farben.
5. Salpeterſaures Blei, Bleinitrat, Pb (NO3)2. Dieſes Salz wird durch Löſen von Blei oder Bleiglätte in heißer verdünnter Salpeterſäure erhalten; es bildet ſehr ſchwere, undurchſichtige, farbloſe, in Waſſer lösliche Kryſtalle von ſaurer Reaktion. Es muß eiſenfrei ſein, auch auf einen Kupfergehalt muß geprüft werden. — Anwendung: Zur Herſtellung einiger ſalpeterſaurer Mordants durch Wechſelzerſetzung; außerdem in der Baum- wollenfärberei und Zeugdruckerei zur Erzeugung von Orange und Gelb.
6. Schwefelſaures Blei, Bleiſulfat, Pb SO4. Man erhält das- ſelbe als Nebenprodukt bei der Bereitung von eſſigſaurer Thonerde aus Alaun und Bleizucker als ſchweren, weißen, unlöslichen Niederſchlag, welcher ausgewaſchen und als Teig aufbewahrt wird. — Anwendung: In der Blaudruckerei als Schutzpapp; auch als Füllmittel in der Appretur.
7. Chromſaures Blei, Bleichromat, Chromgelb, Pb Cr O4, wird meiſt auf der Faſer ſelbſt erzeugt, indem man letztere mit der Löſung eines löslichen Bleiſalzes (z. B. Bleizucker) imprägniert, dann eine Löſung von Glauberſalz paſſiert, wobei ſich ſchwefelſaures Blei auf der Faſer fixiert, und ſchließlich auf ein heißes Bad von Kaliumdichromat bis zur Entwickelung des Gelb geht. Für die Anwendung des Chromgelbs als Druckfarbe kommt es als gelbes Pulver oder als Chromgelbteig in den Handel.
8. Baſiſch chromſaures Blei, Chromorange, wird aus dem vorigen ſowohl im freien Zuſtande, als auch auf der Faſer durch Erhitzen mit Kalkmilch in das baſiſche Chromat umgewandelt; die Einwirkung des Kalkwaſſerbades hat bis zur vollen Entwickelung des Orange zu währen. Als Druckfarbe kommt es, wie das vorige, en pâte in den Handel, ſelte- ner als Pulver.
§ 105. Seltenere Metallſatze.
1. Eſſigſaures Uranoxyd, Uranacetat, UO2 (C2 H3 O2)2 + H2 O, kommt in den Handel als gelbe, in Waſſer leicht lösliche Kryſtalle. Es iſt als Beize für Holzfarben vorgeſchlagen worden. Nach Topper*) gibt es mit 3 Prozent Blauholz ein zartes, reines Lavendel, und mit 15 Pro- zent ein gutes Blau.
*)Journal of the Dyers Society.
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von zuſammenziehendem ſüßlichem Geſchmack und alkaliſcher Reaktion. —
Anwendung: Dieſe Flüſſigkeit dient zum Beſchweren weißer Seide, ſowie
zur Darſtellung von Chromgelb und Chromorange auf der Faſer.
4. Dreibaſiſch eſſigſaures Blei wird nach einem engliſchen Patent
von A. Gatty dargeſtellt, indem zu einer Löſung von normalem Bleiacetat
vorſichtig Ammoniak in kleinen Mengen hinzugegeben wird, ſolange die ent-
ſtehende Fällung noch von ſelbſt verſchwindet. Farbloſe Flüſſigkeit. —
Anwendung: Zum Beizen von Baumwolle, Baumwollgarn oder Baum-
wollſtoffen. Das Bleioxyd wird direkt an die Faſer übertragen, ohne daß
dasſelbe durch beſondern Prozeß beſonders fixiert zu werden braucht. Dient
als Mordant für verſchiedene Farben.
5. Salpeterſaures Blei, Bleinitrat, Pb (NO3)2. Dieſes Salz
wird durch Löſen von Blei oder Bleiglätte in heißer verdünnter Salpeterſäure
erhalten; es bildet ſehr ſchwere, undurchſichtige, farbloſe, in Waſſer lösliche
Kryſtalle von ſaurer Reaktion. Es muß eiſenfrei ſein, auch auf einen
Kupfergehalt muß geprüft werden. — Anwendung: Zur Herſtellung einiger
ſalpeterſaurer Mordants durch Wechſelzerſetzung; außerdem in der Baum-
wollenfärberei und Zeugdruckerei zur Erzeugung von Orange und Gelb.
6. Schwefelſaures Blei, Bleiſulfat, Pb SO4. Man erhält das-
ſelbe als Nebenprodukt bei der Bereitung von eſſigſaurer Thonerde aus
Alaun und Bleizucker als ſchweren, weißen, unlöslichen Niederſchlag, welcher
ausgewaſchen und als Teig aufbewahrt wird. — Anwendung: In der
Blaudruckerei als Schutzpapp; auch als Füllmittel in der Appretur.
7. Chromſaures Blei, Bleichromat, Chromgelb, Pb Cr O4,
wird meiſt auf der Faſer ſelbſt erzeugt, indem man letztere mit der Löſung
eines löslichen Bleiſalzes (z. B. Bleizucker) imprägniert, dann eine Löſung
von Glauberſalz paſſiert, wobei ſich ſchwefelſaures Blei auf der Faſer fixiert,
und ſchließlich auf ein heißes Bad von Kaliumdichromat bis zur Entwickelung
des Gelb geht. Für die Anwendung des Chromgelbs als Druckfarbe kommt
es als gelbes Pulver oder als Chromgelbteig in den Handel.
8. Baſiſch chromſaures Blei, Chromorange, wird aus dem
vorigen ſowohl im freien Zuſtande, als auch auf der Faſer durch Erhitzen
mit Kalkmilch in das baſiſche Chromat umgewandelt; die Einwirkung des
Kalkwaſſerbades hat bis zur vollen Entwickelung des Orange zu währen.
Als Druckfarbe kommt es, wie das vorige, en pâte in den Handel, ſelte-
ner als Pulver.
§ 105. Seltenere Metallſatze.
1. Eſſigſaures Uranoxyd, Uranacetat, UO2 (C2 H3 O2)2 + H2 O,
kommt in den Handel als gelbe, in Waſſer leicht lösliche Kryſtalle. Es
iſt als Beize für Holzfarben vorgeſchlagen worden. Nach Topper *) gibt
es mit 3 Prozent Blauholz ein zartes, reines Lavendel, und mit 15 Pro-
zent ein gutes Blau.
*) Journal of the Dyers Society.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/319>, abgerufen am 22.12.2024.
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