mit 4 Teilen holzsaurem Blei in 9 Teilen Wasser, Absetzenlassen und Ab- gießen. -- Anwendung: Wie das neutrale essigsaure Kupfer, aber für minder wertvolle Artikel, speziell für Holzfarben.
7. Basisch chromsaures Kupfer, Kupferchromat, Cu3 CrO6 + 2 H2 O, bildet sich als brauner Niederschlag, wenn man eine Lösung von Kaliumdichromat mit Kupfervitriol kocht. Geschieht das in Gegenwart von Wollengarn- oder Gewebe, so fixiert sich das Kupferchromat darauf und soll mit Vorteil als Beize verwendet werden können.
8. Rhodankupfer, Kupferrhodanid, Cu (CSN)2, als weißer Teig im Handel befindlich, ist zur Oxydation von Anilinschwarz an Stelle von Schwefelkupfer vorgeschlagen worden.
9. Schwefelkupfer, Cu S, erhält man durch Wechselzersetzung von Kupfervitriol mit Natriumsulfhydrat *) als schweren, schwarzen Niederschlag, welcher, gut ausgewaschen, unter Wasser aufbewahrt wird. -- Anwendung: Als Sauerstoffüberträger in der Anilinschwarzfärberei. Es wird dem Anilin- salz beigemischt; bei der auf das Klotzen folgenden Oxydation geht das Schwefelkupfer in schwefelsaures Kupfer über, welches wieder einen Teil seines Sauerstoffes an das Anilinsalz abgibt u. s. f.
§ 104. Bleisalze.
Die Bleisalze können kaum noch als Beizen betrachtet werden, denn sie zeigen keine Neigung zu Verbindungen mit den Gewebefasern und dienen vor- nehmlich zur Herstellung von Mineralfarben direkt auf der Faser, wogegen sie eigentliche Farblacke nicht bilden.
1. Essigsaures Blei, Bleizucker, Pb (C2 H3 O2)2 + 3 H2 O. Ein Produkt chemischer Fabriken in glänzenden, farblosen, weichen, vierseitigen Tafeln, welche in 2 Teilen Wasser löslich sind. Die Lösung schmeckt zuerst süß, dann ekelhaft metallisch. Bleizucker ist giftig! -- Anwendung: Es dient als Hilfssubstanz zur Herstellung von Beizen, so der essigsauren Thonerde, des essigsauren Eisens, essigsauren Chroms u. s. w., sodann zur Darstellung von Chromgelb und Chromorange auf der Faser.
2. Holzsaures Blei, gelber Bleizucker, ist ein (statt aus reinem Essig) aus Holzessig bereiteter Bleizucker, welcher einen großen Teil der Brenz- produkte desselben enthält und dadurch gelb bis braun erscheint. Er ist billiger, aber auch, abgesehen von seinen Verunreinigungen, minderwertiger, so daß man bei der Verwendung des billigen rohen Präparats durchaus nicht etwa spart. -- Anwendung: Zu gleichen Zwecken wie das vorige, d. h. zu holzsauren Mordants.
3. Basisch essigsaures Blei, Bleiessig, Pb O [Pb (C2 H3 O2)2]2 + H2 O, wird erhalten durch Zusammenreiben von 3 Teilen Bleizucker mit 1 Teil Bleiglätte; dieses Gemisch wird in einer Flasche mit 10 Teilen Wasser unter häufigem Durchschütteln beiseite gestellt bis der anfangs rötliche Bodensatz rein weiß geworden ist. Durch Absetzen-
*) Natriumsulfhydrat bereitet man sich durch Lösen von Schwefel in warmer Aetznatronlauge.
mit 4 Teilen holzſaurem Blei in 9 Teilen Waſſer, Abſetzenlaſſen und Ab- gießen. — Anwendung: Wie das neutrale eſſigſaure Kupfer, aber für minder wertvolle Artikel, ſpeziell für Holzfarben.
7. Baſiſch chromſaures Kupfer, Kupferchromat, Cu3 CrO6 + 2 H2 O, bildet ſich als brauner Niederſchlag, wenn man eine Löſung von Kaliumdichromat mit Kupfervitriol kocht. Geſchieht das in Gegenwart von Wollengarn- oder Gewebe, ſo fixiert ſich das Kupferchromat darauf und ſoll mit Vorteil als Beize verwendet werden können.
8. Rhodankupfer, Kupferrhodanid, Cu (CSN)2, als weißer Teig im Handel befindlich, iſt zur Oxydation von Anilinſchwarz an Stelle von Schwefelkupfer vorgeſchlagen worden.
9. Schwefelkupfer, Cu S, erhält man durch Wechſelzerſetzung von Kupfervitriol mit Natriumſulfhydrat *) als ſchweren, ſchwarzen Niederſchlag, welcher, gut ausgewaſchen, unter Waſſer aufbewahrt wird. — Anwendung: Als Sauerſtoffüberträger in der Anilinſchwarzfärberei. Es wird dem Anilin- ſalz beigemiſcht; bei der auf das Klotzen folgenden Oxydation geht das Schwefelkupfer in ſchwefelſaures Kupfer über, welches wieder einen Teil ſeines Sauerſtoffes an das Anilinſalz abgibt u. ſ. f.
§ 104. Bleiſalze.
Die Bleiſalze können kaum noch als Beizen betrachtet werden, denn ſie zeigen keine Neigung zu Verbindungen mit den Gewebefaſern und dienen vor- nehmlich zur Herſtellung von Mineralfarben direkt auf der Faſer, wogegen ſie eigentliche Farblacke nicht bilden.
1. Eſſigſaures Blei, Bleizucker, Pb (C2 H3 O2)2 + 3 H2 O. Ein Produkt chemiſcher Fabriken in glänzenden, farbloſen, weichen, vierſeitigen Tafeln, welche in 2 Teilen Waſſer löslich ſind. Die Löſung ſchmeckt zuerſt ſüß, dann ekelhaft metalliſch. Bleizucker iſt giftig! — Anwendung: Es dient als Hilfsſubſtanz zur Herſtellung von Beizen, ſo der eſſigſauren Thonerde, des eſſigſauren Eiſens, eſſigſauren Chroms u. ſ. w., ſodann zur Darſtellung von Chromgelb und Chromorange auf der Faſer.
2. Holzſaures Blei, gelber Bleizucker, iſt ein (ſtatt aus reinem Eſſig) aus Holzeſſig bereiteter Bleizucker, welcher einen großen Teil der Brenz- produkte desſelben enthält und dadurch gelb bis braun erſcheint. Er iſt billiger, aber auch, abgeſehen von ſeinen Verunreinigungen, minderwertiger, ſo daß man bei der Verwendung des billigen rohen Präparats durchaus nicht etwa ſpart. — Anwendung: Zu gleichen Zwecken wie das vorige, d. h. zu holzſauren Mordants.
3. Baſiſch eſſigſaures Blei, Bleieſſig, Pb O [Pb (C2 H3 O2)2]2 + H2 O, wird erhalten durch Zuſammenreiben von 3 Teilen Bleizucker mit 1 Teil Bleiglätte; dieſes Gemiſch wird in einer Flaſche mit 10 Teilen Waſſer unter häufigem Durchſchütteln beiſeite geſtellt bis der anfangs rötliche Bodenſatz rein weiß geworden iſt. Durch Abſetzen-
*) Natriumſulfhydrat bereitet man ſich durch Löſen von Schwefel in warmer Aetznatronlauge.
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gießen. — Anwendung: Wie das neutrale eſſigſaure Kupfer, aber für
minder wertvolle Artikel, ſpeziell für Holzfarben.
7. Baſiſch chromſaures Kupfer, Kupferchromat,
Cu3 CrO6 + 2 H2 O, bildet ſich als brauner Niederſchlag, wenn man eine Löſung
von Kaliumdichromat mit Kupfervitriol kocht. Geſchieht das in Gegenwart von
Wollengarn- oder Gewebe, ſo fixiert ſich das Kupferchromat darauf und
ſoll mit Vorteil als Beize verwendet werden können.
8. Rhodankupfer, Kupferrhodanid, Cu (CSN)2, als weißer Teig
im Handel befindlich, iſt zur Oxydation von Anilinſchwarz an Stelle von
Schwefelkupfer vorgeſchlagen worden.
9. Schwefelkupfer, Cu S, erhält man durch Wechſelzerſetzung von
Kupfervitriol mit Natriumſulfhydrat *) als ſchweren, ſchwarzen Niederſchlag,
welcher, gut ausgewaſchen, unter Waſſer aufbewahrt wird. — Anwendung:
Als Sauerſtoffüberträger in der Anilinſchwarzfärberei. Es wird dem Anilin-
ſalz beigemiſcht; bei der auf das Klotzen folgenden Oxydation geht das
Schwefelkupfer in ſchwefelſaures Kupfer über, welches wieder einen Teil
ſeines Sauerſtoffes an das Anilinſalz abgibt u. ſ. f.
§ 104. Bleiſalze.
Die Bleiſalze können kaum noch als Beizen betrachtet werden, denn ſie
zeigen keine Neigung zu Verbindungen mit den Gewebefaſern und dienen vor-
nehmlich zur Herſtellung von Mineralfarben direkt auf der Faſer, wogegen
ſie eigentliche Farblacke nicht bilden.
1. Eſſigſaures Blei, Bleizucker, Pb (C2 H3 O2)2 + 3 H2 O. Ein
Produkt chemiſcher Fabriken in glänzenden, farbloſen, weichen, vierſeitigen
Tafeln, welche in 2 Teilen Waſſer löslich ſind. Die Löſung ſchmeckt zuerſt
ſüß, dann ekelhaft metalliſch. Bleizucker iſt giftig! — Anwendung:
Es dient als Hilfsſubſtanz zur Herſtellung von Beizen, ſo der eſſigſauren
Thonerde, des eſſigſauren Eiſens, eſſigſauren Chroms u. ſ. w., ſodann zur
Darſtellung von Chromgelb und Chromorange auf der Faſer.
2. Holzſaures Blei, gelber Bleizucker, iſt ein (ſtatt aus reinem
Eſſig) aus Holzeſſig bereiteter Bleizucker, welcher einen großen Teil der Brenz-
produkte desſelben enthält und dadurch gelb bis braun erſcheint. Er iſt billiger,
aber auch, abgeſehen von ſeinen Verunreinigungen, minderwertiger, ſo daß
man bei der Verwendung des billigen rohen Präparats durchaus nicht etwa
ſpart. — Anwendung: Zu gleichen Zwecken wie das vorige, d. h. zu
holzſauren Mordants.
3. Baſiſch eſſigſaures Blei, Bleieſſig,
Pb O [Pb (C2 H3 O2)2]2 + H2 O, wird erhalten durch Zuſammenreiben von
3 Teilen Bleizucker mit 1 Teil Bleiglätte; dieſes Gemiſch wird in einer
Flaſche mit 10 Teilen Waſſer unter häufigem Durchſchütteln beiſeite geſtellt
bis der anfangs rötliche Bodenſatz rein weiß geworden iſt. Durch Abſetzen-
*) Natriumſulfhydrat bereitet man ſich durch Löſen von Schwefel in warmer
Aetznatronlauge.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/318>, abgerufen am 21.11.2024.
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