Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

Bild:
<< vorherige Seite
c) Oxazinfarbstoffe.

8. Neublau (Cassella), Baumwollblau R (Bad. Anil.- u. Sodaf.),
Echtblau 2 B für Baumwolle, Echtblau R für Baumwolle in
Krystallen
(Akt.-Ges. f. Anilinf.); Naphtylenblau R in Krystallen
(B. & Comp.), ist das Chlorid des Dimethylphenylammonium-b-naphtoxazins,
C18 H15 N2 OCl. Dunkelviolettes, bronzeglänzendes Pulver, in Wasser mit
blauvioletter Farbe leicht löslich. -- Anwendung: Nur für Baumwolle.
Bei der Handhabung vermeide man thunlichst ein Einatmen des feinen Farb-
stoffstaubes! Man beizt die Baumwolle nach dem Tannin-Brechweinstein-
verfahren und färbt in einem neutralen oder ganz schwach mit Salzsäure
angesäuerten Farbstoffbade aus. Man erhält so tiefe indigoblaue Töne von
ziemlich großer Lichtechtheit. Neublau kann auch zum Uebersetzen von mit
Indigo angeblauter Ware benutzt werden.

9. Muscarin ist das Chlorid des Dimethylphenyl-p-ammonium-b-
oxy-naphtoxazins, C18 H15 N2 O2 Cl. Braunviolettes Pulver, in kaltem Wasser
schwer, in kochendem leicht mit blauvioletter Farbe löslich. -- Anwendung:
Nur auf Baumwolle, wie Neublau; gibt hellere Töne wie voriges.

10. Nilblau ist das schwefelsaure Salz des Dimethylphenyl-p-am-
monium-a-amidonaphtoxazins, (C18 H16 N3 O)2 SO4. Grünes, bronzeglänzen-
des Krystallpulver, in kaltem Wasser schwer, in warmem leicht mit blauer
Farbe löslich. -- Anwendung: Auf Seide und Wolle direkt wie bei Fuchsin;
auf Baumwolle nach dem Brechweinsteinverfahren.

d) Thioninfarbstoffe.

11. Methylenblau (Bad. Anil.- und Sodaf.), Aethylenblau
(Oehler), Methylenblau DBB (M. L. & Br.), Phenylenblau
, ist
das Chlorhydrat oder das Zinkchlorid-Doppelsalz des Tetramethylthionins,
C16 H18 N3 SCl. Dunkelblaues, in Wasser mit blauer Farbe leicht lösliches
Pulver. -- Anwendung: Fast nur auf Baumwolle. Die Baumwolle wird mit
Tannin und Brechweinstein gebeizt und dann in einem neuen Bade entweder
ohne allen Zusatz, oder mit Zusatz von Soda (Knecht) oder von Essigsäure
(Kertesz) ausgefärbt. Das Methylenblau gibt auf Baumwolle rein grünblane
Töne, welche wegen ihrer großen Seifenechtheit sehr beliebt sind. Auch die Licht-
echtheit des Methylenblaus ist ziemlich bedeutend, sobald dasselbe für
sich verwendet wird
, während es im Gemenge mit andern Farbstoffen
seine Lichtechtheit nicht bewahrt. Dunklere und reinblaue Nüancen erhält
man durch Beizen mit essigsaurer Thonerde, Verhängen, im Kreidebad fixie-
ren, durch ein Schmackbad passieren und schließlich Ausfärben in einer Farb-
stofflösung. Indigoblaue Töne erhält man durch Beizen mit Tannin, Pas-
sieren durch ein Bad von essigsaurem Eisen, und Ausfärben unter Erhitzen. --
Prüfung: Im Handel kommen als Methylenblau auch Farbstoffgemische
vor, welche oft nur den vierten Teil an Methylenblau besitzen; auch unter
den Namen Marineblau, Echtblau, Indigoblau u. dergl. m. kommen Mi-
schungen von Methylenblau mit Methylviolett, oder mit Methylviolett und
Malachitgrün in den Handel. Zum Nachweis dieser Beimischungen gibt
Storck folgendes Verfahren an: Zur Farbstofflösung wird etwas Zinnsalz-
Salzsäurelösung gegeben und gut umgeschüttelt, so lange bis die Lösung voll-

c) Oxazinfarbſtoffe.

8. Neublau (Caſſella), Baumwollblau R (Bad. Anil.- u. Sodaf.),
Echtblau 2 B für Baumwolle, Echtblau R für Baumwolle in
Kryſtallen
(Akt.-Geſ. f. Anilinf.); Naphtylenblau R in Kryſtallen
(B. & Comp.), iſt das Chlorid des Dimethylphenylammonium-β-naphtoxazins,
C18 H15 N2 OCl. Dunkelviolettes, bronzeglänzendes Pulver, in Waſſer mit
blauvioletter Farbe leicht löslich. — Anwendung: Nur für Baumwolle.
Bei der Handhabung vermeide man thunlichſt ein Einatmen des feinen Farb-
ſtoffſtaubes! Man beizt die Baumwolle nach dem Tannin-Brechweinſtein-
verfahren und färbt in einem neutralen oder ganz ſchwach mit Salzſäure
angeſäuerten Farbſtoffbade aus. Man erhält ſo tiefe indigoblaue Töne von
ziemlich großer Lichtechtheit. Neublau kann auch zum Ueberſetzen von mit
Indigo angeblauter Ware benutzt werden.

9. Muscarin iſt das Chlorid des Dimethylphenyl-p-ammonium-β-
oxy-naphtoxazins, C18 H15 N2 O2 Cl. Braunviolettes Pulver, in kaltem Waſſer
ſchwer, in kochendem leicht mit blauvioletter Farbe löslich. — Anwendung:
Nur auf Baumwolle, wie Neublau; gibt hellere Töne wie voriges.

10. Nilblau iſt das ſchwefelſaure Salz des Dimethylphenyl-p-am-
monium-α-amidonaphtoxazins, (C18 H16 N3 O)2 SO4. Grünes, bronzeglänzen-
des Kryſtallpulver, in kaltem Waſſer ſchwer, in warmem leicht mit blauer
Farbe löslich. — Anwendung: Auf Seide und Wolle direkt wie bei Fuchſin;
auf Baumwolle nach dem Brechweinſteinverfahren.

d) Thioninfarbſtoffe.

11. Methylenblau (Bad. Anil.- und Sodaf.), Aethylenblau
(Oehler), Methylenblau DBB (M. L. & Br.), Phenylenblau
, iſt
das Chlorhydrat oder das Zinkchlorid-Doppelſalz des Tetramethylthionins,
C16 H18 N3 SCl. Dunkelblaues, in Waſſer mit blauer Farbe leicht lösliches
Pulver. — Anwendung: Faſt nur auf Baumwolle. Die Baumwolle wird mit
Tannin und Brechweinſtein gebeizt und dann in einem neuen Bade entweder
ohne allen Zuſatz, oder mit Zuſatz von Soda (Knecht) oder von Eſſigſäure
(Kertész) ausgefärbt. Das Methylenblau gibt auf Baumwolle rein grünblane
Töne, welche wegen ihrer großen Seifenechtheit ſehr beliebt ſind. Auch die Licht-
echtheit des Methylenblaus iſt ziemlich bedeutend, ſobald dasſelbe für
ſich verwendet wird
, während es im Gemenge mit andern Farbſtoffen
ſeine Lichtechtheit nicht bewahrt. Dunklere und reinblaue Nüancen erhält
man durch Beizen mit eſſigſaurer Thonerde, Verhängen, im Kreidebad fixie-
ren, durch ein Schmackbad paſſieren und ſchließlich Ausfärben in einer Farb-
ſtofflöſung. Indigoblaue Töne erhält man durch Beizen mit Tannin, Paſ-
ſieren durch ein Bad von eſſigſaurem Eiſen, und Ausfärben unter Erhitzen. —
Prüfung: Im Handel kommen als Methylenblau auch Farbſtoffgemiſche
vor, welche oft nur den vierten Teil an Methylenblau beſitzen; auch unter
den Namen Marineblau, Echtblau, Indigoblau u. dergl. m. kommen Mi-
ſchungen von Methylenblau mit Methylviolett, oder mit Methylviolett und
Malachitgrün in den Handel. Zum Nachweis dieſer Beimiſchungen gibt
Storck folgendes Verfahren an: Zur Farbſtofflöſung wird etwas Zinnſalz-
Salzſäurelöſung gegeben und gut umgeſchüttelt, ſo lange bis die Löſung voll-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0227" n="201"/>
                <div n="6">
                  <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">c)</hi> Oxazinfarb&#x017F;toffe.</hi> </head><lb/>
                  <p>8. <hi rendition="#g">Neublau (Ca&#x017F;&#x017F;ella), Baumwollblau</hi> <hi rendition="#aq">R</hi> (Bad. Anil.- u. Sodaf.),<lb/><hi rendition="#g">Echtblau 2 <hi rendition="#aq">B</hi> für Baumwolle, Echtblau <hi rendition="#aq">R</hi> für Baumwolle in<lb/>
Kry&#x017F;tallen</hi> (Akt.-Ge&#x017F;. f. Anilinf.); <hi rendition="#g">Naphtylenblau <hi rendition="#aq">R</hi> in Kry&#x017F;tallen</hi><lb/>
(B. &amp; <hi rendition="#g">Comp.</hi>), i&#x017F;t das Chlorid des Dimethylphenylammonium-&#x03B2;-naphtoxazins,<lb/><hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">18</hi> H<hi rendition="#sub">15</hi> N<hi rendition="#sub">2</hi> OCl.</hi> Dunkelviolettes, bronzeglänzendes Pulver, in Wa&#x017F;&#x017F;er mit<lb/>
blauvioletter Farbe leicht löslich. &#x2014; <hi rendition="#g">Anwendung</hi>: Nur für Baumwolle.<lb/>
Bei der Handhabung vermeide man thunlich&#x017F;t ein Einatmen des feinen Farb-<lb/>
&#x017F;toff&#x017F;taubes! Man beizt die Baumwolle nach dem Tannin-Brechwein&#x017F;tein-<lb/>
verfahren und färbt in einem neutralen oder ganz &#x017F;chwach mit Salz&#x017F;äure<lb/>
ange&#x017F;äuerten Farb&#x017F;toffbade aus. Man erhält &#x017F;o tiefe indigoblaue Töne von<lb/>
ziemlich großer Lichtechtheit. Neublau kann auch zum Ueber&#x017F;etzen von mit<lb/>
Indigo angeblauter Ware benutzt werden.</p><lb/>
                  <p>9. <hi rendition="#g">Muscarin</hi> i&#x017F;t das Chlorid des Dimethylphenyl-<hi rendition="#aq">p</hi>-ammonium-&#x03B2;-<lb/>
oxy-naphtoxazins, <hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">18</hi> H<hi rendition="#sub">15</hi> N<hi rendition="#sub">2</hi> O<hi rendition="#sub">2</hi> Cl.</hi> Braunviolettes Pulver, in kaltem Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;chwer, in kochendem leicht mit blauvioletter Farbe löslich. &#x2014; <hi rendition="#g">Anwendung</hi>:<lb/>
Nur auf Baumwolle, wie Neublau; gibt hellere Töne wie voriges.</p><lb/>
                  <p>10. <hi rendition="#g">Nilblau</hi> i&#x017F;t das &#x017F;chwefel&#x017F;aure Salz des Dimethylphenyl-<hi rendition="#aq">p</hi>-am-<lb/>
monium-&#x03B1;-amidonaphtoxazins, <hi rendition="#aq">(C<hi rendition="#sub">18</hi> H<hi rendition="#sub">16</hi> N<hi rendition="#sub">3</hi> O)<hi rendition="#sub">2</hi> SO<hi rendition="#sub">4</hi>.</hi> Grünes, bronzeglänzen-<lb/>
des Kry&#x017F;tallpulver, in kaltem Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chwer, in warmem leicht mit blauer<lb/>
Farbe löslich. &#x2014; <hi rendition="#g">Anwendung</hi>: Auf Seide und Wolle direkt wie bei Fuch&#x017F;in;<lb/>
auf Baumwolle nach dem Brechwein&#x017F;teinverfahren.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">d)</hi> Thioninfarb&#x017F;toffe.</hi> </head><lb/>
                  <p>11. <hi rendition="#g">Methylenblau</hi> (Bad. Anil.- und Sodaf.), <hi rendition="#g">Aethylenblau<lb/>
(Oehler), Methylenblau <hi rendition="#aq">DBB</hi> (M. L. &amp; Br.), Phenylenblau</hi>, i&#x017F;t<lb/>
das Chlorhydrat oder das Zinkchlorid-Doppel&#x017F;alz des Tetramethylthionins,<lb/><hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">16</hi> H<hi rendition="#sub">18</hi> N<hi rendition="#sub">3</hi> SCl.</hi> Dunkelblaues, in Wa&#x017F;&#x017F;er mit blauer Farbe leicht lösliches<lb/>
Pulver. &#x2014; <hi rendition="#g">Anwendung</hi>: Fa&#x017F;t nur auf Baumwolle. Die Baumwolle wird mit<lb/>
Tannin und Brechwein&#x017F;tein gebeizt und dann in einem neuen Bade entweder<lb/>
ohne allen Zu&#x017F;atz, oder mit Zu&#x017F;atz von Soda (<hi rendition="#g">Knecht</hi>) oder von E&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;äure<lb/>
(<hi rendition="#g">Kertész</hi>) ausgefärbt. Das Methylenblau gibt auf Baumwolle rein grünblane<lb/>
Töne, welche wegen ihrer großen Seifenechtheit &#x017F;ehr beliebt &#x017F;ind. Auch die Licht-<lb/>
echtheit des Methylenblaus i&#x017F;t ziemlich bedeutend, <hi rendition="#g">&#x017F;obald das&#x017F;elbe für<lb/>
&#x017F;ich verwendet wird</hi>, während es im Gemenge mit andern Farb&#x017F;toffen<lb/>
&#x017F;eine Lichtechtheit nicht bewahrt. Dunklere und reinblaue Nüancen erhält<lb/>
man durch Beizen mit e&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;aurer Thonerde, Verhängen, im Kreidebad fixie-<lb/>
ren, durch ein Schmackbad pa&#x017F;&#x017F;ieren und &#x017F;chließlich Ausfärben in einer Farb-<lb/>
&#x017F;tofflö&#x017F;ung. Indigoblaue Töne erhält man durch Beizen mit Tannin, Pa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ieren durch ein Bad von e&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;aurem Ei&#x017F;en, und Ausfärben unter Erhitzen. &#x2014;<lb/><hi rendition="#g">Prüfung</hi>: Im Handel kommen als Methylenblau auch Farb&#x017F;toffgemi&#x017F;che<lb/>
vor, welche oft nur den vierten Teil an Methylenblau be&#x017F;itzen; auch unter<lb/>
den Namen Marineblau, Echtblau, Indigoblau u. dergl. m. kommen Mi-<lb/>
&#x017F;chungen von Methylenblau mit Methylviolett, oder mit Methylviolett und<lb/>
Malachitgrün in den Handel. Zum Nachweis die&#x017F;er Beimi&#x017F;chungen gibt<lb/><hi rendition="#g">Storck</hi> folgendes Verfahren an: Zur Farb&#x017F;tofflö&#x017F;ung wird etwas Zinn&#x017F;alz-<lb/>
Salz&#x017F;äurelö&#x017F;ung gegeben und gut umge&#x017F;chüttelt, &#x017F;o lange bis die Lö&#x017F;ung voll-<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[201/0227] c) Oxazinfarbſtoffe. 8. Neublau (Caſſella), Baumwollblau R (Bad. Anil.- u. Sodaf.), Echtblau 2 B für Baumwolle, Echtblau R für Baumwolle in Kryſtallen (Akt.-Geſ. f. Anilinf.); Naphtylenblau R in Kryſtallen (B. & Comp.), iſt das Chlorid des Dimethylphenylammonium-β-naphtoxazins, C18 H15 N2 OCl. Dunkelviolettes, bronzeglänzendes Pulver, in Waſſer mit blauvioletter Farbe leicht löslich. — Anwendung: Nur für Baumwolle. Bei der Handhabung vermeide man thunlichſt ein Einatmen des feinen Farb- ſtoffſtaubes! Man beizt die Baumwolle nach dem Tannin-Brechweinſtein- verfahren und färbt in einem neutralen oder ganz ſchwach mit Salzſäure angeſäuerten Farbſtoffbade aus. Man erhält ſo tiefe indigoblaue Töne von ziemlich großer Lichtechtheit. Neublau kann auch zum Ueberſetzen von mit Indigo angeblauter Ware benutzt werden. 9. Muscarin iſt das Chlorid des Dimethylphenyl-p-ammonium-β- oxy-naphtoxazins, C18 H15 N2 O2 Cl. Braunviolettes Pulver, in kaltem Waſſer ſchwer, in kochendem leicht mit blauvioletter Farbe löslich. — Anwendung: Nur auf Baumwolle, wie Neublau; gibt hellere Töne wie voriges. 10. Nilblau iſt das ſchwefelſaure Salz des Dimethylphenyl-p-am- monium-α-amidonaphtoxazins, (C18 H16 N3 O)2 SO4. Grünes, bronzeglänzen- des Kryſtallpulver, in kaltem Waſſer ſchwer, in warmem leicht mit blauer Farbe löslich. — Anwendung: Auf Seide und Wolle direkt wie bei Fuchſin; auf Baumwolle nach dem Brechweinſteinverfahren. d) Thioninfarbſtoffe. 11. Methylenblau (Bad. Anil.- und Sodaf.), Aethylenblau (Oehler), Methylenblau DBB (M. L. & Br.), Phenylenblau, iſt das Chlorhydrat oder das Zinkchlorid-Doppelſalz des Tetramethylthionins, C16 H18 N3 SCl. Dunkelblaues, in Waſſer mit blauer Farbe leicht lösliches Pulver. — Anwendung: Faſt nur auf Baumwolle. Die Baumwolle wird mit Tannin und Brechweinſtein gebeizt und dann in einem neuen Bade entweder ohne allen Zuſatz, oder mit Zuſatz von Soda (Knecht) oder von Eſſigſäure (Kertész) ausgefärbt. Das Methylenblau gibt auf Baumwolle rein grünblane Töne, welche wegen ihrer großen Seifenechtheit ſehr beliebt ſind. Auch die Licht- echtheit des Methylenblaus iſt ziemlich bedeutend, ſobald dasſelbe für ſich verwendet wird, während es im Gemenge mit andern Farbſtoffen ſeine Lichtechtheit nicht bewahrt. Dunklere und reinblaue Nüancen erhält man durch Beizen mit eſſigſaurer Thonerde, Verhängen, im Kreidebad fixie- ren, durch ein Schmackbad paſſieren und ſchließlich Ausfärben in einer Farb- ſtofflöſung. Indigoblaue Töne erhält man durch Beizen mit Tannin, Paſ- ſieren durch ein Bad von eſſigſaurem Eiſen, und Ausfärben unter Erhitzen. — Prüfung: Im Handel kommen als Methylenblau auch Farbſtoffgemiſche vor, welche oft nur den vierten Teil an Methylenblau beſitzen; auch unter den Namen Marineblau, Echtblau, Indigoblau u. dergl. m. kommen Mi- ſchungen von Methylenblau mit Methylviolett, oder mit Methylviolett und Malachitgrün in den Handel. Zum Nachweis dieſer Beimiſchungen gibt Storck folgendes Verfahren an: Zur Farbſtofflöſung wird etwas Zinnſalz- Salzſäurelöſung gegeben und gut umgeſchüttelt, ſo lange bis die Löſung voll-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/227
Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/227>, abgerufen am 21.11.2024.