Ich habe oben schon §. 23. die Zeichen angege- ben, woraus man auf das Unvermögen der Natur schließen kann. Da sie aber einen verschiedenen Zu- stand des Unvermögens anzeigen, so will ich hier vor- züglich diejenigen zusammen stellen, welche die eigent- liche Kraftlosigkeit, den Verfall der Lebenskräfte zu erkennen geben. Die wichtigsten von diesen sind:
Schwere des Kopfes, Schwindel, große Geneigt- heit zu Ohnmachten, wirkliche Ohnmachten, welche entweder ohne Veranlassung, oder auf die geringste Bewegung des Körpers erfolgen; Mangel an Em- pfindung sowohl des gegenwärtigen Zustandes als der etwannigen Schmerzen; Stumpfheit aller Sinne; Sorglosigkeit, Gleichgültigkeit über alles sowohl, was dem Kranken sonst angelegen war, als über die wirkliche Gefahr, ja sogar über die nöthigen Bedürf- nisse; Vergessenheit; Verwirrung, stilles Faseln; voll- kommner Mangel des Bewustseyns; Schläfrigkeit; anhaltendes, ruhiges Irreseyn; Schlaflosigkeit; leb- lose, eingefallene, starre, schmutzige, staubigte, ganz trockne oder triefende, glanzlose, verdrehte, trübe, matte, geschloßne, halbgeschlossene, ungleich geöffne- te, schmachtende Augen; verstelltes, zusammen gefal- lenes, schmutziges, blaßes Gesicht mit offnem Mun- de, hangenden, entblößten oder schwarzen Lippen, ausgedehnten schwarzen Nasenlöchern, gerunzelter Stirne; ganz trockne, oder mit braunem und schwar-
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§. 57. Zeichen der Kraftloſigkeit-
Ich habe oben ſchon §. 23. die Zeichen angege- ben, woraus man auf das Unvermoͤgen der Natur ſchließen kann. Da ſie aber einen verſchiedenen Zu- ſtand des Unvermoͤgens anzeigen, ſo will ich hier vor- zuͤglich diejenigen zuſammen ſtellen, welche die eigent- liche Kraftloſigkeit, den Verfall der Lebenskraͤfte zu erkennen geben. Die wichtigſten von dieſen ſind:
Schwere des Kopfes, Schwindel, große Geneigt- heit zu Ohnmachten, wirkliche Ohnmachten, welche entweder ohne Veranlaſſung, oder auf die geringſte Bewegung des Koͤrpers erfolgen; Mangel an Em- pfindung ſowohl des gegenwaͤrtigen Zuſtandes als der etwannigen Schmerzen; Stumpfheit aller Sinne; Sorgloſigkeit, Gleichguͤltigkeit uͤber alles ſowohl, was dem Kranken ſonſt angelegen war, als uͤber die wirkliche Gefahr, ja ſogar uͤber die noͤthigen Beduͤrf- niſſe; Vergeſſenheit; Verwirrung, ſtilles Faſeln; voll- kommner Mangel des Bewuſtſeyns; Schlaͤfrigkeit; anhaltendes, ruhiges Irreſeyn; Schlafloſigkeit; leb- loſe, eingefallene, ſtarre, ſchmutzige, ſtaubigte, ganz trockne oder triefende, glanzloſe, verdrehte, truͤbe, matte, geſchloßne, halbgeſchloſſene, ungleich geoͤffne- te, ſchmachtende Augen; verſtelltes, zuſammen gefal- lenes, ſchmutziges, blaßes Geſicht mit offnem Mun- de, hangenden, entbloͤßten oder ſchwarzen Lippen, ausgedehnten ſchwarzen Naſenloͤchern, gerunzelter Stirne; ganz trockne, oder mit braunem und ſchwar-
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§. 57.
Zeichen der Kraftloſigkeit-
Ich habe oben ſchon §. 23. die Zeichen angege-
ben, woraus man auf das Unvermoͤgen der Natur
ſchließen kann. Da ſie aber einen verſchiedenen Zu-
ſtand des Unvermoͤgens anzeigen, ſo will ich hier vor-
zuͤglich diejenigen zuſammen ſtellen, welche die eigent-
liche Kraftloſigkeit, den Verfall der Lebenskraͤfte zu
erkennen geben. Die wichtigſten von dieſen ſind:
Schwere des Kopfes, Schwindel, große Geneigt-
heit zu Ohnmachten, wirkliche Ohnmachten, welche
entweder ohne Veranlaſſung, oder auf die geringſte
Bewegung des Koͤrpers erfolgen; Mangel an Em-
pfindung ſowohl des gegenwaͤrtigen Zuſtandes als der
etwannigen Schmerzen; Stumpfheit aller Sinne;
Sorgloſigkeit, Gleichguͤltigkeit uͤber alles ſowohl,
was dem Kranken ſonſt angelegen war, als uͤber die
wirkliche Gefahr, ja ſogar uͤber die noͤthigen Beduͤrf-
niſſe; Vergeſſenheit; Verwirrung, ſtilles Faſeln; voll-
kommner Mangel des Bewuſtſeyns; Schlaͤfrigkeit;
anhaltendes, ruhiges Irreſeyn; Schlafloſigkeit; leb-
loſe, eingefallene, ſtarre, ſchmutzige, ſtaubigte, ganz
trockne oder triefende, glanzloſe, verdrehte, truͤbe,
matte, geſchloßne, halbgeſchloſſene, ungleich geoͤffne-
te, ſchmachtende Augen; verſtelltes, zuſammen gefal-
lenes, ſchmutziges, blaßes Geſicht mit offnem Mun-
de, hangenden, entbloͤßten oder ſchwarzen Lippen,
ausgedehnten ſchwarzen Naſenloͤchern, gerunzelter
Stirne; ganz trockne, oder mit braunem und ſchwar-
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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/447>, abgerufen am 13.11.2024.
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