Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

Bild:
<< vorherige Seite
Grottenwerck.

. . . . . ^. ++. . . . sowolen auch bey dem aussern Theilhanen . den beydenDas übe-
rige Was-
ser wird
durch zehen
Thillbant
gelettet.

andern Gartenbrunnen . . das Wasser zuleitet/ das gibt die sonsten vnder dem Boden herlauf-
fende Deichels Delineation zuerkennen/ hierauß nun leichtlich abzunehmen/ daß dise also vnder der Er-
den geführte 3. Zoll im Diameter weite/ bleyerne Deichel/ gar artig ineinander lauffen/ vnd wann sie
sammentlich mit Wasser angelassen werden/ ein sehr grossen Gewalt vnd mächtigen Nachtrieb voll-
bringen. Derowegen das wo der ein- oder aber der andere Deichel eröffnet wird/ daß daselbsten das
Wasser mit grosser furia, durch sein Natur vnd Eygenschafft selber/ in die höhe steigt/ vnd also dem
Menschen wolgefellige Spritzwerck vor Augen stellt.

In was gestalt die Wasser/ in die Insul- oder Hölenen
geleitet werden.

Wiewolen sonsten insgesampt/ die Spritz- vnd Wasserwerck gegen den Insul- oder Hölenen hin-
ein zuführen sehr mühesam/ beneben mit gar grossen Vnkosten müssen zu Werck gesetzt werden/ diewei-
len manicher darfür hält/ ob müste das Wasser eben auß denen Figuren/ oder von ihnen herreichendenDarmit
die 12. Hö-
lenen zu-
speisen.

Gefässen herauß lauffen/ welche Wasserlaitungen aber nicht allein sehr vnbequem sonder noch darzu
gar schädlich anzurichten seynd/ sintemahlen der Bilder hierbey nicht verschonet/ sonder dieselbige
wann einiger Deichel schaden leiden thäte/ daß sie verfrieren/ schifern/ ja etwann gar zu Hauffen fallen/
beneben in die höchste Gefahr gesetzt werden/ disem Vnheil nun vorzubawen/ so habe ichs allbereit auff
ein andern Weg practiciert/ vnd auff hernachfolgende Manier/ gut vnd beständig im Werck selbsten
erfunden. Nämblichen das die gedachte Bilder also ob ihren Berglin sitzend/ ohn molestirt verbleiben/
noch einiges Wasser sie berühren solle/ jedoch vnd vornen her/ zum Fußtritt der Figuren/ vnd also vnden
an der Insul Berglin/ daselbsten dann der bleyerne Deichel herumb muß gekrümmet werden/ an wel-
chen Deichel so wolte ich oben (massen dann in dem Kupfferblatt No: 19. hievornen bey der

Insulen Spritzwerck/ mit . verzeichnet zu sehen ist) ein zihnerne Flaschen/ dero länge vnd breite/Vnd da-
selbsten mit
geringer
Mühe/ die
spritzwerck
anzurichten.

der darbey stehende verjüngte Werckschuch dann zuerkennen gibt/ anstossen. Wie nun ernannte Fla-
schen an ihrem hindern Theil bey . ein angelöttes Rohr hat/ eben daselbsten an ihrer hindern Wand/
so solle die besagte Flaschen 2. Zoll hoch seyn. Gegen o. o. o. o. aber/ muß sie in ein gleichsam schier
zugespitzten grad/ hinein außlauffen/ in welchem vordern grad/ als bey

o. o. o. o. o. o. o. o. o. so werden auch neun zihnerne Röhrlin/ dero länge von o. gegen

. ^. . ^. . ^. . ^. . zusehen ist/ angelöttet/ wann dann das Wasser bey

. durch vilernannter Flaschen hindere Rohr herein trucket/ so thut alsdann der grosse Gewalt auch
mit Macht/ gegen dem grad hinfür tringen/ vnd hierdurch solche obernannte Röhrlin/ jedoch vnd alle
die jenige so mit . . . . . bezeichnet zufinden/ die müssen übersich gekrümmet werden/ damit
also die ernannte fünff Röhrlin ihre Wasser vffrecht/ in einen kleinen Bogen werffen/ die noch überige
vier Röhrlin

^. ^. ^. ^. aber/ sollen ihre Wasser vnder sich gebogen/ in ein langen Stromen wol zerspreitet/
vnd also alle 9. Röhrlin sich sammentlichen in das Wassergräblin

. außgiessen/ dann eben durch jetzterwöhnte/ so hoch- vnd nidersteigende weit zerspreite Wasser/ so
wird gleichsam die gantze Hölen vornen hero bedeckt/ welcher actus dann/ mit sonderbarem Lust anzu-
schawen ist. Endlichen so mag dise zihnerne Flaschen mit geschmeidigen Schiferfelsen also belegt
werden/ daß man der Flaschen nicht wahr nimbt/ sonder allein die vordere Rohrlinsspitzlin herfür gutzen
läst/ damit die springende Wasser ihren Gang/ vnverhindert vollziehen mögen. Solte aber hernach
über kurtz oder lang/ eintweder der Flaschen/ oder aber den Röhrlin einiger Schaden widerfahren/ so ist
auff ein solchen fall ja anders nichts zuthun/ dann allein die hievornen angedeute Schiferfelsen/ herab
zuheben/ die Flaschen züruck zu ziehen/ selbige zu reparieren/ alsdann widerumben an ihren gehörigen
Ort auffzustecken.

Hierauß der vernünfftige Grottenmeister zuschliessen/ mit was grossem Vortheil/ weniger Mühe/
vnd geringen Vnkosten dergleichen Spritzwerck/ woferr man nur daran gedächte/ in die Hölenen ein-
zuführen seyen/ vnd dannoch eben das jenige/ oder noch vil holdseeligere Ding/ als nicht auß die Figuren
herauß spilend/ könden gaudirt werden. Darbey sich auch die Bilder vor dem anspritzenden Wasser
salvieren mögen/ nach solcher weiß dann/ in alle zwölff Insulen/ oder Hölenen die Spritzwerck-Flaschen
(welche auch mit wenigeren Vnkosten außzufertigen seynd/ als wann man sonsten von eines jeden
Röhrlins willen ein besonders Deichelin in die Figuren einsetzen müste/ welche auch nicht so starcken
Trieb/ dann dise beysammen zufindende/ nit hätten) anzurichten seynd/ so wird man hiervon guten effe-
ctum
zugewarten haben.

Die Regenknöpff zu verfertigen.

Bil Mühe/ vnd sehr verdrossene Arbeit/ neben verderbung deß Gebälcks/ vnd noch der grossen Vn-

kosten
O 4
Grottenwerck.

♓. ☽. ♍. ♏. ♐. △. ‡. ☿. ✶. ♎. ſowolen auch bey dem auſſern Theilhanen ☋. den beydenDas uͤbe-
rige Waſ-
ſer wird
duꝛch zehen
Thillbant
gelettet.

andern Gartenbrunnen ☍. ☍. das Waſſer zuleitet/ das gibt die ſonſten vnder dem Boden herlauf-
fende Deichels Delineation zuerkennen/ hierauß nun leichtlich abzunehmen/ daß diſe alſo vnder der Er-
den gefuͤhrte 3. Zoll im Diameter weite/ bleyerne Deichel/ gar artig ineinander lauffen/ vnd wann ſie
ſammentlich mit Waſſer angelaſſen werden/ ein ſehr groſſen Gewalt vnd maͤchtigen Nachtrieb voll-
bringen. Derowegen das wo der ein- oder aber der andere Deichel eroͤffnet wird/ daß daſelbſten das
Waſſer mit groſſer furia, durch ſein Natur vnd Eygenſchafft ſelber/ in die hoͤhe ſteigt/ vnd alſo dem
Menſchen wolgefellige Spritzwerck vor Augen ſtellt.

In was geſtalt die Waſſer/ in die Inſul- oder Hoͤlenen
geleitet werden.

Wiewolen ſonſten insgeſampt/ die Spritz- vnd Waſſerwerck gegen den Inſul- oder Hoͤlenen hin-
ein zufuͤhren ſehr muͤheſam/ beneben mit gar groſſen Vnkoſten muͤſſen zu Werck geſetzt werden/ diewei-
len manicher darfuͤr haͤlt/ ob muͤſte das Waſſer eben auß denen Figuren/ oder von ihnen herreichendenDarmit
die 12. Hoͤ-
lenen zu-
ſpeiſen.

Gefaͤſſen herauß lauffen/ welche Waſſerlaitungen aber nicht allein ſehr vnbequem ſonder noch darzu
gar ſchaͤdlich anzurichten ſeynd/ ſintemahlen der Bilder hierbey nicht verſchonet/ ſonder dieſelbige
wann einiger Deichel ſchaden leiden thaͤte/ daß ſie verfrieren/ ſchifern/ ja etwann gar zu Hauffen fallen/
beneben in die hoͤchſte Gefahr geſetzt werden/ diſem Vnheil nun vorzubawen/ ſo habe ichs allbereit auff
ein andern Weg practiciert/ vnd auff hernachfolgende Manier/ gut vnd beſtaͤndig im Werck ſelbſten
erfunden. Naͤmblichen das die gedachte Bilder alſo ob ihren Berglin ſitzend/ ohn moleſtirt verbleiben/
noch einiges Waſſer ſie beruͤhren ſolle/ jedoch vnd vornen her/ zum Fußtritt der Figuren/ vnd alſo vnden
an der Inſul Berglin/ daſelbſten dann der bleyerne Deichel herumb muß gekruͤmmet werden/ an wel-
chen Deichel ſo wolte ich oben (maſſen dann in dem Kupfferblatt No: 19. hievornen bey der

Inſulen Spritzwerck/ mit ☿. verzeichnet zu ſehen iſt) ein zihnerne Flaſchen/ dero laͤnge vnd breite/Vnd da-
ſelbſtẽ mit
geringer
Muͤhe/ die
ſpritzwerck
anzurichtẽ.

der darbey ſtehende verjuͤngte Werckſchuch dann zuerkennen gibt/ anſtoſſen. Wie nun ernannte Fla-
ſchen an ihrem hindern Theil bey ♀. ein angeloͤttes Rohr hat/ eben daſelbſten an ihrer hindern Wand/
ſo ſolle die beſagte Flaſchen 2. Zoll hoch ſeyn. Gegen o. o. o. o. aber/ muß ſie in ein gleichſam ſchier
zugeſpitzten grad/ hinein außlauffen/ in welchem vordern grad/ als bey

o. o. o. o. o. o. o. o. o. ſo werden auch neun zihnerne Roͤhrlin/ dero laͤnge von o. gegen

✶. △. ✶. △. ✶. △. ✶. △. ✶. zuſehen iſt/ angeloͤttet/ wann dann das Waſſer bey

♀. durch vilernannter Flaſchen hindere Rohr herein trucket/ ſo thut alsdann der groſſe Gewalt auch
mit Macht/ gegen dem grad hinfuͤr tringen/ vnd hierdurch ſolche obernannte Roͤhrlin/ jedoch vnd alle
die jenige ſo mit ✶. ✶. ✶. ✶. ✶. bezeichnet zufinden/ die muͤſſen uͤberſich gekruͤmmet werden/ damit
alſo die ernannte fuͤnff Roͤhrlin ihre Waſſer vffrecht/ in einen kleinen Bogen werffen/ die noch uͤberige
vier Roͤhrlin

△. △. △. △. aber/ ſollen ihre Waſſer vnder ſich gebogen/ in ein langen Stromen wol zerſpreitet/
vnd alſo alle 9. Roͤhrlin ſich ſammentlichen in das Waſſergraͤblin

♒. außgieſſen/ dann eben durch jetzterwoͤhnte/ ſo hoch- vnd niderſteigende weit zerſpreite Waſſer/ ſo
wird gleichſam die gantze Hoͤlen vornen hero bedeckt/ welcher actus dann/ mit ſonderbarem Luſt anzu-
ſchawen iſt. Endlichen ſo mag diſe zihnerne Flaſchen mit geſchmeidigen Schiferfelſen alſo belegt
werden/ daß man der Flaſchen nicht wahr nimbt/ ſonder allein die vordere Rohrlinsſpitzlin herfuͤr gutzen
laͤſt/ damit die ſpringende Waſſer ihren Gang/ vnverhindert vollziehen moͤgen. Solte aber hernach
uͤber kurtz oder lang/ eintweder der Flaſchen/ oder aber den Roͤhrlin einiger Schaden widerfahren/ ſo iſt
auff ein ſolchen fall ja anders nichts zuthun/ dann allein die hievornen angedeute Schiferfelſen/ herab
zuheben/ die Flaſchen zuͤruck zu ziehen/ ſelbige zu reparieren/ alsdann widerumben an ihren gehoͤrigen
Ort auffzuſtecken.

Hierauß der vernuͤnfftige Grottenmeiſter zuſchlieſſen/ mit was groſſem Vortheil/ weniger Muͤhe/
vnd geringen Vnkoſten dergleichen Spritzwerck/ woferꝛ man nur daran gedaͤchte/ in die Hoͤlenen ein-
zufuͤhren ſeyen/ vnd dannoch eben das jenige/ oder noch vil holdſeeligere Ding/ als nicht auß die Figuren
herauß ſpilend/ koͤnden gaudirt werden. Darbey ſich auch die Bilder vor dem anſpritzenden Waſſer
ſalvieren moͤgen/ nach ſolcher weiß dann/ in alle zwoͤlff Inſulen/ oder Hoͤlenen die Spritzwerck-Flaſchen
(welche auch mit wenigeren Vnkoſten außzufertigen ſeynd/ als wann man ſonſten von eines jeden
Roͤhrlins willen ein beſonders Deichelin in die Figuren einſetzen muͤſte/ welche auch nicht ſo ſtarcken
Trieb/ dann diſe beyſammen zufindende/ nit haͤtten) anzurichten ſeynd/ ſo wird man hiervon guten effe-
ctum
zugewarten haben.

Die Regenknoͤpff zu verfertigen.

Bil Muͤhe/ vnd ſehr verdroſſene Arbeit/ neben verderbung deß Gebaͤlcks/ vnd noch der groſſen Vn-

koſten
O 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0245" n="163"/>
          <fw place="top" type="header">Grottenwerck.</fw><lb/>
          <p>&#x2653;. &#x263D;. &#x264D;. &#x264F;. &#x2650;. &#x25B3;. &#x2021;. &#x263F;. &#x2736;. &#x264E;. &#x017F;owolen auch bey dem au&#x017F;&#x017F;ern Theilhanen &#x260B;. den beyden<note place="right">Das u&#x0364;be-<lb/>
rige Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er wird<lb/>
du&#xA75B;ch zehen<lb/>
Thillbant<lb/>
gelettet.</note><lb/>
andern Gartenbrunnen &#x260D;. &#x260D;. das Wa&#x017F;&#x017F;er zuleitet/ das gibt die &#x017F;on&#x017F;ten vnder dem Boden herlauf-<lb/>
fende Deichels <hi rendition="#aq">Delineation</hi> zuerkennen/ hierauß nun leichtlich abzunehmen/ daß di&#x017F;e al&#x017F;o vnder der Er-<lb/>
den gefu&#x0364;hrte 3. Zoll im <hi rendition="#aq">Diameter</hi> weite/ bleyerne Deichel/ gar artig ineinander lauffen/ vnd wann &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ammentlich mit Wa&#x017F;&#x017F;er angela&#x017F;&#x017F;en werden/ ein &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;en Gewalt vnd ma&#x0364;chtigen Nachtrieb voll-<lb/>
bringen. Derowegen das wo der ein- oder aber der andere Deichel ero&#x0364;ffnet wird/ daß da&#x017F;elb&#x017F;ten das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er mit gro&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">furia,</hi> durch &#x017F;ein Natur vnd Eygen&#x017F;chafft &#x017F;elber/ in die ho&#x0364;he &#x017F;teigt/ vnd al&#x017F;o dem<lb/>
Men&#x017F;chen wolgefellige Spritzwerck vor Augen &#x017F;tellt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">In was ge&#x017F;talt die Wa&#x017F;&#x017F;er/ in die In&#x017F;ul- oder Ho&#x0364;lenen</hi><lb/>
geleitet werden.</hi> </head><lb/>
          <p>Wiewolen &#x017F;on&#x017F;ten insge&#x017F;ampt/ die Spritz- vnd Wa&#x017F;&#x017F;erwerck gegen den In&#x017F;ul- oder Ho&#x0364;lenen hin-<lb/>
ein zufu&#x0364;hren &#x017F;ehr mu&#x0364;he&#x017F;am/ beneben mit gar gro&#x017F;&#x017F;en Vnko&#x017F;ten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en zu Werck ge&#x017F;etzt werden/ diewei-<lb/>
len manicher darfu&#x0364;r ha&#x0364;lt/ ob mu&#x0364;&#x017F;te das Wa&#x017F;&#x017F;er eben auß denen Figuren/ oder von ihnen herreichenden<note place="right">Darmit<lb/>
die 12. Ho&#x0364;-<lb/>
lenen zu-<lb/>
&#x017F;pei&#x017F;en.</note><lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en herauß lauffen/ welche Wa&#x017F;&#x017F;erlaitungen aber nicht allein &#x017F;ehr vnbequem &#x017F;onder noch darzu<lb/>
gar &#x017F;cha&#x0364;dlich anzurichten &#x017F;eynd/ &#x017F;intemahlen der Bilder hierbey nicht ver&#x017F;chonet/ &#x017F;onder die&#x017F;elbige<lb/>
wann einiger Deichel &#x017F;chaden leiden tha&#x0364;te/ daß &#x017F;ie verfrieren/ &#x017F;chifern/ ja etwann gar zu Hauffen fallen/<lb/>
beneben in die ho&#x0364;ch&#x017F;te Gefahr ge&#x017F;etzt werden/ di&#x017F;em Vnheil nun vorzubawen/ &#x017F;o habe ichs allbereit auff<lb/>
ein andern Weg practiciert/ vnd auff hernachfolgende Manier/ gut vnd be&#x017F;ta&#x0364;ndig im Werck &#x017F;elb&#x017F;ten<lb/>
erfunden. Na&#x0364;mblichen das die gedachte Bilder al&#x017F;o ob ihren Berglin &#x017F;itzend/ ohn mole&#x017F;tirt verbleiben/<lb/>
noch einiges Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ie beru&#x0364;hren &#x017F;olle/ jedoch vnd vornen her/ zum Fußtritt der Figuren/ vnd al&#x017F;o vnden<lb/>
an der In&#x017F;ul Berglin/ da&#x017F;elb&#x017F;ten dann der bleyerne Deichel herumb muß gekru&#x0364;mmet werden/ an wel-<lb/>
chen Deichel &#x017F;o wolte ich oben (ma&#x017F;&#x017F;en dann in dem Kupfferblatt N<hi rendition="#aq">o</hi>: 19. hievornen bey der</p><lb/>
          <p>In&#x017F;ulen Spritzwerck/ mit &#x263F;. verzeichnet zu &#x017F;ehen i&#x017F;t) ein zihnerne Fla&#x017F;chen/ dero la&#x0364;nge vnd breite/<note place="right">Vnd da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;te&#x0303; mit<lb/>
geringer<lb/>
Mu&#x0364;he/ die<lb/>
&#x017F;pritzwerck<lb/>
anzurichte&#x0303;.</note><lb/>
der darbey &#x017F;tehende verju&#x0364;ngte Werck&#x017F;chuch dann zuerkennen gibt/ an&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en. Wie nun ernannte Fla-<lb/>
&#x017F;chen an ihrem hindern Theil bey &#x2640;. ein angelo&#x0364;ttes Rohr hat/ eben da&#x017F;elb&#x017F;ten an ihrer hindern Wand/<lb/>
&#x017F;o &#x017F;olle die be&#x017F;agte Fla&#x017F;chen 2. Zoll hoch &#x017F;eyn. Gegen <hi rendition="#aq">o. o. o. o.</hi> aber/ muß &#x017F;ie in ein gleich&#x017F;am &#x017F;chier<lb/>
zuge&#x017F;pitzten grad/ hinein außlauffen/ in welchem vordern grad/ als bey</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">o. o. o. o. o. o. o. o. o.</hi> &#x017F;o werden auch neun zihnerne Ro&#x0364;hrlin/ dero la&#x0364;nge von <hi rendition="#aq">o.</hi> gegen</p><lb/>
          <p>&#x2736;. &#x25B3;. &#x2736;. &#x25B3;. &#x2736;. &#x25B3;. &#x2736;. &#x25B3;. &#x2736;. zu&#x017F;ehen i&#x017F;t/ angelo&#x0364;ttet/ wann dann das Wa&#x017F;&#x017F;er bey</p><lb/>
          <p>&#x2640;. durch vilernannter Fla&#x017F;chen hindere Rohr herein trucket/ &#x017F;o thut alsdann der gro&#x017F;&#x017F;e Gewalt auch<lb/>
mit Macht/ gegen dem grad hinfu&#x0364;r tringen/ vnd hierdurch &#x017F;olche obernannte Ro&#x0364;hrlin/ jedoch vnd alle<lb/>
die jenige &#x017F;o mit &#x2736;. &#x2736;. &#x2736;. &#x2736;. &#x2736;. bezeichnet zufinden/ die mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en u&#x0364;ber&#x017F;ich gekru&#x0364;mmet werden/ damit<lb/>
al&#x017F;o die ernannte fu&#x0364;nff Ro&#x0364;hrlin ihre Wa&#x017F;&#x017F;er vffrecht/ in einen kleinen Bogen werffen/ die noch u&#x0364;berige<lb/>
vier Ro&#x0364;hrlin</p><lb/>
          <p>&#x25B3;. &#x25B3;. &#x25B3;. &#x25B3;. aber/ &#x017F;ollen ihre Wa&#x017F;&#x017F;er vnder &#x017F;ich gebogen/ in ein langen Stromen wol zer&#x017F;preitet/<lb/>
vnd al&#x017F;o alle 9. Ro&#x0364;hrlin &#x017F;ich &#x017F;ammentlichen in das Wa&#x017F;&#x017F;ergra&#x0364;blin</p><lb/>
          <p>&#x2652;. außgie&#x017F;&#x017F;en/ dann eben durch jetzterwo&#x0364;hnte/ &#x017F;o hoch- vnd nider&#x017F;teigende weit zer&#x017F;preite Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o<lb/>
wird gleich&#x017F;am die gantze Ho&#x0364;len vornen hero bedeckt/ welcher <hi rendition="#aq">actus</hi> dann/ mit &#x017F;onderbarem Lu&#x017F;t anzu-<lb/>
&#x017F;chawen i&#x017F;t. Endlichen &#x017F;o mag di&#x017F;e zihnerne Fla&#x017F;chen mit ge&#x017F;chmeidigen Schiferfel&#x017F;en al&#x017F;o belegt<lb/>
werden/ daß man der Fla&#x017F;chen nicht wahr nimbt/ &#x017F;onder allein die vordere Rohrlins&#x017F;pitzlin herfu&#x0364;r gutzen<lb/>
la&#x0364;&#x017F;t/ damit die &#x017F;pringende Wa&#x017F;&#x017F;er ihren Gang/ vnverhindert vollziehen mo&#x0364;gen. Solte aber hernach<lb/>
u&#x0364;ber kurtz oder lang/ eintweder der Fla&#x017F;chen/ oder aber den Ro&#x0364;hrlin einiger Schaden widerfahren/ &#x017F;o i&#x017F;t<lb/>
auff ein &#x017F;olchen fall ja anders nichts zuthun/ dann allein die hievornen angedeute Schiferfel&#x017F;en/ herab<lb/>
zuheben/ die Fla&#x017F;chen zu&#x0364;ruck zu ziehen/ &#x017F;elbige zu reparieren/ alsdann widerumben an ihren geho&#x0364;rigen<lb/>
Ort auffzu&#x017F;tecken.</p><lb/>
          <p>Hierauß der vernu&#x0364;nfftige Grottenmei&#x017F;ter zu&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ mit was gro&#x017F;&#x017F;em Vortheil/ weniger Mu&#x0364;he/<lb/>
vnd geringen Vnko&#x017F;ten dergleichen Spritzwerck/ wofer&#xA75B; man nur daran geda&#x0364;chte/ in die Ho&#x0364;lenen ein-<lb/>
zufu&#x0364;hren &#x017F;eyen/ vnd dannoch eben das jenige/ oder noch vil hold&#x017F;eeligere Ding/ als nicht auß die Figuren<lb/>
herauß &#x017F;pilend/ ko&#x0364;nden gaudirt werden. Darbey &#x017F;ich auch die Bilder vor dem an&#x017F;pritzenden Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;alvieren mo&#x0364;gen/ nach &#x017F;olcher weiß dann/ in alle zwo&#x0364;lff In&#x017F;ulen/ oder Ho&#x0364;lenen die Spritzwerck-Fla&#x017F;chen<lb/>
(welche auch mit wenigeren Vnko&#x017F;ten außzufertigen &#x017F;eynd/ als wann man &#x017F;on&#x017F;ten von eines jeden<lb/>
Ro&#x0364;hrlins willen ein be&#x017F;onders Deichelin in die Figuren ein&#x017F;etzen mu&#x0364;&#x017F;te/ welche auch nicht &#x017F;o &#x017F;tarcken<lb/>
Trieb/ dann di&#x017F;e bey&#x017F;ammen zufindende/ nit ha&#x0364;tten) anzurichten &#x017F;eynd/ &#x017F;o wird man hiervon guten <hi rendition="#aq">effe-<lb/>
ctum</hi> zugewarten haben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Die Regenkno&#x0364;pff zu verfertigen.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Bil Mu&#x0364;he/ vnd &#x017F;ehr verdro&#x017F;&#x017F;ene Arbeit/ neben verderbung deß Geba&#x0364;lcks/ vnd noch der gro&#x017F;&#x017F;en Vn-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ko&#x017F;ten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0245] Grottenwerck. ♓. ☽. ♍. ♏. ♐. △. ‡. ☿. ✶. ♎. ſowolen auch bey dem auſſern Theilhanen ☋. den beyden andern Gartenbrunnen ☍. ☍. das Waſſer zuleitet/ das gibt die ſonſten vnder dem Boden herlauf- fende Deichels Delineation zuerkennen/ hierauß nun leichtlich abzunehmen/ daß diſe alſo vnder der Er- den gefuͤhrte 3. Zoll im Diameter weite/ bleyerne Deichel/ gar artig ineinander lauffen/ vnd wann ſie ſammentlich mit Waſſer angelaſſen werden/ ein ſehr groſſen Gewalt vnd maͤchtigen Nachtrieb voll- bringen. Derowegen das wo der ein- oder aber der andere Deichel eroͤffnet wird/ daß daſelbſten das Waſſer mit groſſer furia, durch ſein Natur vnd Eygenſchafft ſelber/ in die hoͤhe ſteigt/ vnd alſo dem Menſchen wolgefellige Spritzwerck vor Augen ſtellt. Das uͤbe- rige Waſ- ſer wird duꝛch zehen Thillbant gelettet. In was geſtalt die Waſſer/ in die Inſul- oder Hoͤlenen geleitet werden. Wiewolen ſonſten insgeſampt/ die Spritz- vnd Waſſerwerck gegen den Inſul- oder Hoͤlenen hin- ein zufuͤhren ſehr muͤheſam/ beneben mit gar groſſen Vnkoſten muͤſſen zu Werck geſetzt werden/ diewei- len manicher darfuͤr haͤlt/ ob muͤſte das Waſſer eben auß denen Figuren/ oder von ihnen herreichenden Gefaͤſſen herauß lauffen/ welche Waſſerlaitungen aber nicht allein ſehr vnbequem ſonder noch darzu gar ſchaͤdlich anzurichten ſeynd/ ſintemahlen der Bilder hierbey nicht verſchonet/ ſonder dieſelbige wann einiger Deichel ſchaden leiden thaͤte/ daß ſie verfrieren/ ſchifern/ ja etwann gar zu Hauffen fallen/ beneben in die hoͤchſte Gefahr geſetzt werden/ diſem Vnheil nun vorzubawen/ ſo habe ichs allbereit auff ein andern Weg practiciert/ vnd auff hernachfolgende Manier/ gut vnd beſtaͤndig im Werck ſelbſten erfunden. Naͤmblichen das die gedachte Bilder alſo ob ihren Berglin ſitzend/ ohn moleſtirt verbleiben/ noch einiges Waſſer ſie beruͤhren ſolle/ jedoch vnd vornen her/ zum Fußtritt der Figuren/ vnd alſo vnden an der Inſul Berglin/ daſelbſten dann der bleyerne Deichel herumb muß gekruͤmmet werden/ an wel- chen Deichel ſo wolte ich oben (maſſen dann in dem Kupfferblatt No: 19. hievornen bey der Darmit die 12. Hoͤ- lenen zu- ſpeiſen. Inſulen Spritzwerck/ mit ☿. verzeichnet zu ſehen iſt) ein zihnerne Flaſchen/ dero laͤnge vnd breite/ der darbey ſtehende verjuͤngte Werckſchuch dann zuerkennen gibt/ anſtoſſen. Wie nun ernannte Fla- ſchen an ihrem hindern Theil bey ♀. ein angeloͤttes Rohr hat/ eben daſelbſten an ihrer hindern Wand/ ſo ſolle die beſagte Flaſchen 2. Zoll hoch ſeyn. Gegen o. o. o. o. aber/ muß ſie in ein gleichſam ſchier zugeſpitzten grad/ hinein außlauffen/ in welchem vordern grad/ als bey Vnd da- ſelbſtẽ mit geringer Muͤhe/ die ſpritzwerck anzurichtẽ. o. o. o. o. o. o. o. o. o. ſo werden auch neun zihnerne Roͤhrlin/ dero laͤnge von o. gegen ✶. △. ✶. △. ✶. △. ✶. △. ✶. zuſehen iſt/ angeloͤttet/ wann dann das Waſſer bey ♀. durch vilernannter Flaſchen hindere Rohr herein trucket/ ſo thut alsdann der groſſe Gewalt auch mit Macht/ gegen dem grad hinfuͤr tringen/ vnd hierdurch ſolche obernannte Roͤhrlin/ jedoch vnd alle die jenige ſo mit ✶. ✶. ✶. ✶. ✶. bezeichnet zufinden/ die muͤſſen uͤberſich gekruͤmmet werden/ damit alſo die ernannte fuͤnff Roͤhrlin ihre Waſſer vffrecht/ in einen kleinen Bogen werffen/ die noch uͤberige vier Roͤhrlin △. △. △. △. aber/ ſollen ihre Waſſer vnder ſich gebogen/ in ein langen Stromen wol zerſpreitet/ vnd alſo alle 9. Roͤhrlin ſich ſammentlichen in das Waſſergraͤblin ♒. außgieſſen/ dann eben durch jetzterwoͤhnte/ ſo hoch- vnd niderſteigende weit zerſpreite Waſſer/ ſo wird gleichſam die gantze Hoͤlen vornen hero bedeckt/ welcher actus dann/ mit ſonderbarem Luſt anzu- ſchawen iſt. Endlichen ſo mag diſe zihnerne Flaſchen mit geſchmeidigen Schiferfelſen alſo belegt werden/ daß man der Flaſchen nicht wahr nimbt/ ſonder allein die vordere Rohrlinsſpitzlin herfuͤr gutzen laͤſt/ damit die ſpringende Waſſer ihren Gang/ vnverhindert vollziehen moͤgen. Solte aber hernach uͤber kurtz oder lang/ eintweder der Flaſchen/ oder aber den Roͤhrlin einiger Schaden widerfahren/ ſo iſt auff ein ſolchen fall ja anders nichts zuthun/ dann allein die hievornen angedeute Schiferfelſen/ herab zuheben/ die Flaſchen zuͤruck zu ziehen/ ſelbige zu reparieren/ alsdann widerumben an ihren gehoͤrigen Ort auffzuſtecken. Hierauß der vernuͤnfftige Grottenmeiſter zuſchlieſſen/ mit was groſſem Vortheil/ weniger Muͤhe/ vnd geringen Vnkoſten dergleichen Spritzwerck/ woferꝛ man nur daran gedaͤchte/ in die Hoͤlenen ein- zufuͤhren ſeyen/ vnd dannoch eben das jenige/ oder noch vil holdſeeligere Ding/ als nicht auß die Figuren herauß ſpilend/ koͤnden gaudirt werden. Darbey ſich auch die Bilder vor dem anſpritzenden Waſſer ſalvieren moͤgen/ nach ſolcher weiß dann/ in alle zwoͤlff Inſulen/ oder Hoͤlenen die Spritzwerck-Flaſchen (welche auch mit wenigeren Vnkoſten außzufertigen ſeynd/ als wann man ſonſten von eines jeden Roͤhrlins willen ein beſonders Deichelin in die Figuren einſetzen muͤſte/ welche auch nicht ſo ſtarcken Trieb/ dann diſe beyſammen zufindende/ nit haͤtten) anzurichten ſeynd/ ſo wird man hiervon guten effe- ctum zugewarten haben. Die Regenknoͤpff zu verfertigen. Bil Muͤhe/ vnd ſehr verdroſſene Arbeit/ neben verderbung deß Gebaͤlcks/ vnd noch der groſſen Vn- koſten O 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

In der Ausgabe fehlt das Blatt 1, das Frontispiz … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/245
Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/245>, abgerufen am 13.11.2024.