[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.leerer Mensch, der nicht das Mindeste von der §. 102. Es ist auch überhaupt gewiß, daß jeder Spre- §. 103.
leerer Menſch, der nicht das Mindeſte von der §. 102. Es iſt auch uͤberhaupt gewiß, daß jeder Spre- §. 103.
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leerer Menſch, der nicht das Mindeſte von der
Sprache kennt, ſeyn muͤſſe. Denn der Zuſatz zur
bekannten Erfindung waͤre ſonſt was leichtes.
Nachdem iſt faſt uͤber haupt feſt zu ſetzen, daß je-
der Sprecher zugleich einen Anhoͤrer erfordere,
und ein einzelner, der von keinem andern was
wuͤßte, haͤtte gar keinen Grund zum Sprechen.
§. 102.
Es iſt auch uͤberhaupt gewiß, daß jeder Spre-
cher, bey ſeiner Erlernung der Sprache, ein gut
Gehoͤr gehabt haben muͤſſe. Denn taubgebohr-
ne Menſchen, ſind zugleich ſtumm. Jeder Spre-
cher muß auch noch wenigſtens ſein inneres Gehoͤr
durch die ſo genannte euſtechiſche Roͤhre behalten,
wenn ſeine Sprache deutlich bleiben ſoll. Man
kann hieraus, wenn man es nicht vor uͤberfluͤßig
haͤlt, den richtigen Schluß machen, daß ein Taub-
gebohrner niemahls eine Sprache erfinden kann,
indem er nicht einmahl die ſchon erfundene, auſſer
durch die mechaniſche Sprachkunſt, lernen kann.
§. 103.
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