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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

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§. 69.
Die Menschenkunde vor sich.

Ob ich nun gleich das Unleugbare oder Wahr-
scheinlichste der Menschengeschichte, neben der Erd-
geschichte, bisher immer mit angeführet, und da-
bey selbst auf den Ursprung der Sprache mit gese-
hen habe; so wird doch alles dieses vielen noch
immer zu wenig seyn, wofern nicht eine vollstän-
digere Betrachtung der Menschen an und vor sich,
ihnen eben dieses sagen sollte.

§. 70.

Weil aber die älteste Urkunden von dem Ur-
sprunge eines und des andern Volks, wegen ihrer
jetzigen unnatürlichen Auslegung, so lange streitig
bleiben, bis man aus der Naturkunde so viel Ge-
wißheit von den Menschen voraus gesetzt hat, daß
sich hiernach diese Urkunden wieder der Natur ge-
mäß auslegen lassen; so müssen freilich die Men-
schen erst blos nach der unbezweifelten Beschrei-
bung der Völker, so wohl jetziger, als voriger Zeit,
und zwar so weit man die Geschichtbücher blos als

natür-
§. 69.
Die Menſchenkunde vor ſich.

Ob ich nun gleich das Unleugbare oder Wahr-
ſcheinlichſte der Menſchengeſchichte, neben der Erd-
geſchichte, bisher immer mit angefuͤhret, und da-
bey ſelbſt auf den Urſprung der Sprache mit geſe-
hen habe; ſo wird doch alles dieſes vielen noch
immer zu wenig ſeyn, wofern nicht eine vollſtaͤn-
digere Betrachtung der Menſchen an und vor ſich,
ihnen eben dieſes ſagen ſollte.

§. 70.

Weil aber die aͤlteſte Urkunden von dem Ur-
ſprunge eines und des andern Volks, wegen ihrer
jetzigen unnatuͤrlichen Auslegung, ſo lange ſtreitig
bleiben, bis man aus der Naturkunde ſo viel Ge-
wißheit von den Menſchen voraus geſetzt hat, daß
ſich hiernach dieſe Urkunden wieder der Natur ge-
maͤß auslegen laſſen; ſo muͤſſen freilich die Men-
ſchen erſt blos nach der unbezweifelten Beſchrei-
bung der Voͤlker, ſo wohl jetziger, als voriger Zeit,
und zwar ſo weit man die Geſchichtbuͤcher blos als

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[54/0066] §. 69. Die Menſchenkunde vor ſich. Ob ich nun gleich das Unleugbare oder Wahr- ſcheinlichſte der Menſchengeſchichte, neben der Erd- geſchichte, bisher immer mit angefuͤhret, und da- bey ſelbſt auf den Urſprung der Sprache mit geſe- hen habe; ſo wird doch alles dieſes vielen noch immer zu wenig ſeyn, wofern nicht eine vollſtaͤn- digere Betrachtung der Menſchen an und vor ſich, ihnen eben dieſes ſagen ſollte. §. 70. Weil aber die aͤlteſte Urkunden von dem Ur- ſprunge eines und des andern Volks, wegen ihrer jetzigen unnatuͤrlichen Auslegung, ſo lange ſtreitig bleiben, bis man aus der Naturkunde ſo viel Ge- wißheit von den Menſchen voraus geſetzt hat, daß ſich hiernach dieſe Urkunden wieder der Natur ge- maͤß auslegen laſſen; ſo muͤſſen freilich die Men- ſchen erſt blos nach der unbezweifelten Beſchrei- bung der Voͤlker, ſo wohl jetziger, als voriger Zeit, und zwar ſo weit man die Geſchichtbuͤcher blos als natuͤr-

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Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/66>, abgerufen am 30.12.2024.