über diese Zeit hinaus zu setzen wäre, könnte man da wohl zweifeln, daß bey solchen Umständen, der Ursprung dieses Volks unbekannt, und nebst dem Ursprunge seiner Sprache weiter rückwärts zu suchen, und also vielleicht niemahls zu finden sey.
§. 385.
Die dritte diesem Volk begegnete Erdverände- rung ist die in ihren Urkunden umständlich be- schriebene Sündfluth ihrer Gegend (*) welche durch den Einsturz des Abgrundes, nebst dem nie- derfallenden letzten Himmelswasser entstund, vor- nämlich aber nach damahliger Auslegung der menschlichen Schicksale, durch die bösartigen Priestersöhne, und durch ihre mit den weltlichen Töchtern der damahligen gegen die göttlichen Priester weltlich geschätzten Fürsten, erzeugte fremdartige Kinder, dem Lande zugezogen wurde. Dabey erlitte wieder der Himmel und das Land eine grose Verwandlung. Denn der alte Himmel wurde nun vermittelst dem Bogen (**) welchem Elohim an die Wolken, wie an einen Pfeil gesetzt hatte, gänzlich umgebildet, so daß nun das Ge- wölke, wie ein Pfeil am Himmel hinflog, oder nun wie unsere Wolken fortlief, folglich vorher, von stillstehender Art gewesen war. Dadurch wurde also die Versicherung wider einen künftigen Niederfall der Himmelswasser, ganz natürlich für fest gesetzt angesehen.
§. 386.
Vergleicht man ferner die Lebensjahre dieses Volks, erstlich vor der Sündfluth, und den schnel- len Abschnitt hierinne nach ihr, denn nach der
Erd-
(*) Vom 6ten bis 8ten Kapitel.
(**) 10ten Kapitel 25sten Vers.
uͤber dieſe Zeit hinaus zu ſetzen waͤre, koͤnnte man da wohl zweifeln, daß bey ſolchen Umſtaͤnden, der Urſprung dieſes Volks unbekannt, und nebſt dem Urſprunge ſeiner Sprache weiter ruͤckwaͤrts zu ſuchen, und alſo vielleicht niemahls zu finden ſey.
§. 385.
Die dritte dieſem Volk begegnete Erdveraͤnde- rung iſt die in ihren Urkunden umſtaͤndlich be- ſchriebene Suͤndfluth ihrer Gegend (*) welche durch den Einſturz des Abgrundes, nebſt dem nie- derfallenden letzten Himmelswaſſer entſtund, vor- naͤmlich aber nach damahliger Auslegung der menſchlichen Schickſale, durch die boͤsartigen Prieſterſoͤhne, und durch ihre mit den weltlichen Toͤchtern der damahligen gegen die goͤttlichen Prieſter weltlich geſchaͤtzten Fuͤrſten, erzeugte fremdartige Kinder, dem Lande zugezogen wurde. Dabey erlitte wieder der Himmel und das Land eine groſe Verwandlung. Denn der alte Himmel wurde nun vermittelſt dem Bogen (**) welchem Elohim an die Wolken, wie an einen Pfeil geſetzt hatte, gaͤnzlich umgebildet, ſo daß nun das Ge- woͤlke, wie ein Pfeil am Himmel hinflog, oder nun wie unſere Wolken fortlief, folglich vorher, von ſtillſtehender Art geweſen war. Dadurch wurde alſo die Verſicherung wider einen kuͤnftigen Niederfall der Himmelswaſſer, ganz natuͤrlich fuͤr fest geſetzt angeſehen.
§. 386.
Vergleicht man ferner die Lebensjahre dieſes Volks, erſtlich vor der Suͤndfluth, und den ſchnel- len Abſchnitt hierinne nach ihr, denn nach der
Erd-
(*) Vom 6ten bis 8ten Kapitel.
(**) 10ten Kapitel 25ſten Vers.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbn="270"facs="#f0282"/>
uͤber dieſe Zeit hinaus zu ſetzen waͤre, koͤnnte man<lb/>
da wohl zweifeln, daß bey ſolchen Umſtaͤnden, der<lb/>
Urſprung dieſes Volks unbekannt, und nebſt dem<lb/>
Urſprunge ſeiner Sprache weiter ruͤckwaͤrts zu<lb/>ſuchen, und alſo vielleicht niemahls zu finden ſey.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 385.</head><lb/><p>Die dritte dieſem Volk begegnete Erdveraͤnde-<lb/>
rung iſt die in ihren Urkunden umſtaͤndlich be-<lb/>ſchriebene Suͤndfluth ihrer Gegend <noteplace="foot"n="(*)">Vom 6ten bis 8ten Kapitel.</note> welche<lb/>
durch den Einſturz des Abgrundes, nebſt dem nie-<lb/>
derfallenden letzten Himmelswaſſer entſtund, vor-<lb/>
naͤmlich aber nach damahliger Auslegung der<lb/>
menſchlichen Schickſale, durch die boͤsartigen<lb/>
Prieſterſoͤhne, und durch ihre mit den weltlichen<lb/>
Toͤchtern der damahligen gegen die goͤttlichen<lb/>
Prieſter weltlich geſchaͤtzten Fuͤrſten, erzeugte<lb/>
fremdartige Kinder, dem Lande zugezogen wurde.<lb/>
Dabey erlitte wieder der Himmel und das Land<lb/>
eine groſe Verwandlung. Denn der alte Himmel<lb/>
wurde nun vermittelſt dem Bogen <noteplace="foot"n="(**)">10ten Kapitel 25ſten Vers.</note> welchem<lb/>
Elohim an die Wolken, wie an einen Pfeil geſetzt<lb/>
hatte, gaͤnzlich umgebildet, ſo daß nun das Ge-<lb/>
woͤlke, wie ein Pfeil am Himmel hinflog, oder<lb/>
nun wie unſere Wolken fortlief, folglich vorher,<lb/>
von ſtillſtehender Art geweſen war. Dadurch<lb/>
wurde alſo die Verſicherung wider einen kuͤnftigen<lb/>
Niederfall der Himmelswaſſer, ganz natuͤrlich fuͤr<lb/><choice><sic>ſeſt</sic><corr>fest</corr></choice> geſetzt angeſehen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 386.</head><lb/><p>Vergleicht man ferner die Lebensjahre dieſes<lb/>
Volks, erſtlich vor der Suͤndfluth, und den ſchnel-<lb/>
len Abſchnitt hierinne nach ihr, denn nach der<lb/><fwtype="catch"place="bottom">Erd-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[270/0282]
uͤber dieſe Zeit hinaus zu ſetzen waͤre, koͤnnte man
da wohl zweifeln, daß bey ſolchen Umſtaͤnden, der
Urſprung dieſes Volks unbekannt, und nebſt dem
Urſprunge ſeiner Sprache weiter ruͤckwaͤrts zu
ſuchen, und alſo vielleicht niemahls zu finden ſey.
§. 385.
Die dritte dieſem Volk begegnete Erdveraͤnde-
rung iſt die in ihren Urkunden umſtaͤndlich be-
ſchriebene Suͤndfluth ihrer Gegend (*) welche
durch den Einſturz des Abgrundes, nebſt dem nie-
derfallenden letzten Himmelswaſſer entſtund, vor-
naͤmlich aber nach damahliger Auslegung der
menſchlichen Schickſale, durch die boͤsartigen
Prieſterſoͤhne, und durch ihre mit den weltlichen
Toͤchtern der damahligen gegen die goͤttlichen
Prieſter weltlich geſchaͤtzten Fuͤrſten, erzeugte
fremdartige Kinder, dem Lande zugezogen wurde.
Dabey erlitte wieder der Himmel und das Land
eine groſe Verwandlung. Denn der alte Himmel
wurde nun vermittelſt dem Bogen (**) welchem
Elohim an die Wolken, wie an einen Pfeil geſetzt
hatte, gaͤnzlich umgebildet, ſo daß nun das Ge-
woͤlke, wie ein Pfeil am Himmel hinflog, oder
nun wie unſere Wolken fortlief, folglich vorher,
von ſtillſtehender Art geweſen war. Dadurch
wurde alſo die Verſicherung wider einen kuͤnftigen
Niederfall der Himmelswaſſer, ganz natuͤrlich fuͤr
fest geſetzt angeſehen.
§. 386.
Vergleicht man ferner die Lebensjahre dieſes
Volks, erſtlich vor der Suͤndfluth, und den ſchnel-
len Abſchnitt hierinne nach ihr, denn nach der
Erd-
(*) Vom 6ten bis 8ten Kapitel.
(**) 10ten Kapitel 25ſten Vers.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/282>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.