Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

arten der Menschen, nicht nur seit 4000 Jahren,
wo sie das gewesen, was sie jetzt sind; sondern
schon länger, und in den ersten Zeiten der Erde
so unterschiedene eigene Arten vorgestellt haben.

§. 330.

Auch wenn man alle noch jetzt deutlich unter-
schiedene Völker, der verschiedenen Welttheile,
um die ganze Erde gegen einander hält, und nicht
übersieht, daß sich erstlich wenig menschenleere
Wüsten finden, und daß zweitens das Hauptge-
schlecht der Menschen, gegen die Thiere gerechnet,
von allgemeinerer Ausbreitung sey, da viele Thier-
geschlechter nur gewisse Gegenden inne haben; es
sind zwar die Menschen nach dem Unterschiede ih-
rer Arten, noch nicht so deutlich, wie die Thiere
auseinander gesetzt: wird dennoch die Zahl der
Menschenarten, auch nur ungefehr gegen die Un-
terarten der übrigen Thiergeschlechter gestellt, die
Vermuthung, daß gleich anfänglich mehr Men-
schenarten über die Erde vertheilt seyn mußten,
schon sehr rechtfertigen.

§. 331.

arten der Menſchen, nicht nur ſeit 4000 Jahren,
wo ſie das geweſen, was ſie jetzt ſind; ſondern
ſchon laͤnger, und in den erſten Zeiten der Erde
ſo unterſchiedene eigene Arten vorgeſtellt haben.

§. 330.

Auch wenn man alle noch jetzt deutlich unter-
ſchiedene Voͤlker, der verſchiedenen Welttheile,
um die ganze Erde gegen einander haͤlt, und nicht
uͤberſieht, daß ſich erſtlich wenig menſchenleere
Wuͤſten finden, und daß zweitens das Hauptge-
ſchlecht der Menſchen, gegen die Thiere gerechnet,
von allgemeinerer Ausbreitung ſey, da viele Thier-
geſchlechter nur gewiſſe Gegenden inne haben; es
ſind zwar die Menſchen nach dem Unterſchiede ih-
rer Arten, noch nicht ſo deutlich, wie die Thiere
auseinander geſetzt: wird dennoch die Zahl der
Menſchenarten, auch nur ungefehr gegen die Un-
terarten der uͤbrigen Thiergeſchlechter geſtellt, die
Vermuthung, daß gleich anfaͤnglich mehr Men-
ſchenarten uͤber die Erde vertheilt ſeyn mußten,
ſchon ſehr rechtfertigen.

§. 331.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0250" n="238"/>
arten der Men&#x017F;chen, nicht nur &#x017F;eit 4000 Jahren,<lb/>
wo &#x017F;ie das gewe&#x017F;en, was &#x017F;ie jetzt &#x017F;ind; &#x017F;ondern<lb/>
&#x017F;chon la&#x0364;nger, und in den er&#x017F;ten Zeiten der Erde<lb/>
&#x017F;o unter&#x017F;chiedene eigene Arten vorge&#x017F;tellt haben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 330.</head><lb/>
          <p>Auch wenn man alle noch jetzt deutlich unter-<lb/>
&#x017F;chiedene Vo&#x0364;lker, der ver&#x017F;chiedenen Welttheile,<lb/>
um die ganze Erde gegen einander ha&#x0364;lt, und nicht<lb/>
u&#x0364;ber&#x017F;ieht, daß &#x017F;ich er&#x017F;tlich wenig men&#x017F;chenleere<lb/>
Wu&#x0364;&#x017F;ten finden, und daß zweitens das Hauptge-<lb/>
&#x017F;chlecht der Men&#x017F;chen, gegen die Thiere gerechnet,<lb/>
von allgemeinerer Ausbreitung &#x017F;ey, da viele Thier-<lb/>
ge&#x017F;chlechter nur gewi&#x017F;&#x017F;e Gegenden inne haben; es<lb/>
&#x017F;ind zwar die Men&#x017F;chen nach dem Unter&#x017F;chiede ih-<lb/>
rer Arten, noch nicht &#x017F;o deutlich, wie die Thiere<lb/>
auseinander ge&#x017F;etzt: wird dennoch die Zahl der<lb/>
Men&#x017F;chenarten, auch nur ungefehr gegen die Un-<lb/>
terarten der u&#x0364;brigen Thierge&#x017F;chlechter ge&#x017F;tellt, die<lb/>
Vermuthung, daß gleich anfa&#x0364;nglich mehr Men-<lb/>
&#x017F;chenarten u&#x0364;ber die Erde vertheilt &#x017F;eyn mußten,<lb/>
&#x017F;chon &#x017F;ehr rechtfertigen.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 331.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0250] arten der Menſchen, nicht nur ſeit 4000 Jahren, wo ſie das geweſen, was ſie jetzt ſind; ſondern ſchon laͤnger, und in den erſten Zeiten der Erde ſo unterſchiedene eigene Arten vorgeſtellt haben. §. 330. Auch wenn man alle noch jetzt deutlich unter- ſchiedene Voͤlker, der verſchiedenen Welttheile, um die ganze Erde gegen einander haͤlt, und nicht uͤberſieht, daß ſich erſtlich wenig menſchenleere Wuͤſten finden, und daß zweitens das Hauptge- ſchlecht der Menſchen, gegen die Thiere gerechnet, von allgemeinerer Ausbreitung ſey, da viele Thier- geſchlechter nur gewiſſe Gegenden inne haben; es ſind zwar die Menſchen nach dem Unterſchiede ih- rer Arten, noch nicht ſo deutlich, wie die Thiere auseinander geſetzt: wird dennoch die Zahl der Menſchenarten, auch nur ungefehr gegen die Un- terarten der uͤbrigen Thiergeſchlechter geſtellt, die Vermuthung, daß gleich anfaͤnglich mehr Men- ſchenarten uͤber die Erde vertheilt ſeyn mußten, ſchon ſehr rechtfertigen. §. 331.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/250
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/250>, abgerufen am 21.11.2024.