Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

Frucht übergehen konnte. Wie vielmehr wird
eine sich fortpflanzende Ordnung des Baues und
der Mischung, sie sey entweder bey einer Haupt-
oder Unterart, seit 4000 Jahren geblieben, für
eigenthümlich, oder die Art, bey der sie so lange
geblieben, für eine eigene Art zu halten seyn.

§. 326.

Wenn man nun solcher eigenen Arten mehrere,
bey mehreren Völkern antrift; sollte man diese
nicht, wie wir oben schon erinnert, von ihrem Ur-
sprunge an, schon vor eigene Arten halten? wür-
de sich das eigene wenn dieses etwas unbeständi-
ges oder zufälliges wäre, wohl so lange haben er-
halten können?

§. 327.

Wenn hier die Natur eine selbstbestehende
Ordnung der menschlichen Kräfte, und zwar dop-
pelt, als männlich und weiblich, mit der innigsten
Verbindung, des von beyden Theilen gegenseiti-
gen Bedürfnisses vorstellt; so wird ja diese neue
selbstbestehende Ordnung der Menschenfrucht

gleich-

Frucht uͤbergehen konnte. Wie vielmehr wird
eine ſich fortpflanzende Ordnung des Baues und
der Miſchung, ſie ſey entweder bey einer Haupt-
oder Unterart, ſeit 4000 Jahren geblieben, fuͤr
eigenthuͤmlich, oder die Art, bey der ſie ſo lange
geblieben, fuͤr eine eigene Art zu halten ſeyn.

§. 326.

Wenn man nun ſolcher eigenen Arten mehrere,
bey mehreren Voͤlkern antrift; ſollte man dieſe
nicht, wie wir oben ſchon erinnert, von ihrem Ur-
ſprunge an, ſchon vor eigene Arten halten? wuͤr-
de ſich das eigene wenn dieſes etwas unbeſtaͤndi-
ges oder zufaͤlliges waͤre, wohl ſo lange haben er-
halten koͤnnen?

§. 327.

Wenn hier die Natur eine ſelbſtbeſtehende
Ordnung der menſchlichen Kraͤfte, und zwar dop-
pelt, als maͤnnlich und weiblich, mit der innigſten
Verbindung, des von beyden Theilen gegenſeiti-
gen Beduͤrfniſſes vorſtellt; ſo wird ja dieſe neue
ſelbſtbeſtehende Ordnung der Menſchenfrucht

gleich-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0248" n="236"/>
Frucht u&#x0364;bergehen konnte. Wie vielmehr wird<lb/>
eine &#x017F;ich fortpflanzende Ordnung des Baues und<lb/>
der Mi&#x017F;chung, &#x017F;ie &#x017F;ey entweder bey einer Haupt-<lb/>
oder Unterart, &#x017F;eit 4000 Jahren geblieben, fu&#x0364;r<lb/>
eigenthu&#x0364;mlich, oder die Art, bey der &#x017F;ie &#x017F;o lange<lb/>
geblieben, fu&#x0364;r eine eigene Art zu halten &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 326.</head><lb/>
          <p>Wenn man nun &#x017F;olcher eigenen Arten mehrere,<lb/>
bey mehreren Vo&#x0364;lkern antrift; &#x017F;ollte man die&#x017F;e<lb/>
nicht, wie wir oben &#x017F;chon erinnert, von ihrem Ur-<lb/>
&#x017F;prunge an, &#x017F;chon vor eigene Arten halten? wu&#x0364;r-<lb/>
de &#x017F;ich das eigene wenn die&#x017F;es etwas unbe&#x017F;ta&#x0364;ndi-<lb/>
ges oder zufa&#x0364;lliges wa&#x0364;re, wohl &#x017F;o lange haben er-<lb/>
halten ko&#x0364;nnen?</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 327.</head><lb/>
          <p>Wenn hier die Natur eine &#x017F;elb&#x017F;tbe&#x017F;tehende<lb/>
Ordnung der men&#x017F;chlichen Kra&#x0364;fte, und zwar dop-<lb/>
pelt, als ma&#x0364;nnlich und weiblich, mit der innig&#x017F;ten<lb/>
Verbindung, des von beyden Theilen gegen&#x017F;eiti-<lb/>
gen Bedu&#x0364;rfni&#x017F;&#x017F;es vor&#x017F;tellt; &#x017F;o wird ja die&#x017F;e neue<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;tbe&#x017F;tehende Ordnung der Men&#x017F;chenfrucht<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gleich-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0248] Frucht uͤbergehen konnte. Wie vielmehr wird eine ſich fortpflanzende Ordnung des Baues und der Miſchung, ſie ſey entweder bey einer Haupt- oder Unterart, ſeit 4000 Jahren geblieben, fuͤr eigenthuͤmlich, oder die Art, bey der ſie ſo lange geblieben, fuͤr eine eigene Art zu halten ſeyn. §. 326. Wenn man nun ſolcher eigenen Arten mehrere, bey mehreren Voͤlkern antrift; ſollte man dieſe nicht, wie wir oben ſchon erinnert, von ihrem Ur- ſprunge an, ſchon vor eigene Arten halten? wuͤr- de ſich das eigene wenn dieſes etwas unbeſtaͤndi- ges oder zufaͤlliges waͤre, wohl ſo lange haben er- halten koͤnnen? §. 327. Wenn hier die Natur eine ſelbſtbeſtehende Ordnung der menſchlichen Kraͤfte, und zwar dop- pelt, als maͤnnlich und weiblich, mit der innigſten Verbindung, des von beyden Theilen gegenſeiti- gen Beduͤrfniſſes vorſtellt; ſo wird ja dieſe neue ſelbſtbeſtehende Ordnung der Menſchenfrucht gleich-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/248
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/248>, abgerufen am 21.12.2024.