zweyerley Hauptarten, ja auch nur von zweyerley Unterarten, mit gehöriger Wirkung begattet ha- ben, erkennt man an dem jungen Menschen, die zweyerley Verhältnisse von Vater und Mutter, oder den Unterschied der vermischten zwey unglei- chen Hälften. Daher hat man für solchen neuen Menschen, oder neue Mischung dieses Menschen, den Namen Mestis oder Mulatte, u. s. w. ange- nommen. Selbst unter uns wird man die Be- gattung eines Schwarz- und Weißkopfs, selten ohne einen jungen Rothkopf bemerken.
§. 325.
Nimmt man hier noch zu Hülfe, daß mancher Mangel oder Ueberfluß des einen Gatten, sowohl in Ansehung des Baues, als der Mischung, bey dem Kinde, ja wohl noch beym Kindeskinde wie- der merklich war, und daß also ein Erbübel, wel- ches doch eine fremde und nur dem weiblichen oder männlichen Theil anklebende Eigenschaft ist, schon von den beyden ganzen Helften, oder auch nur von einer, mit in das vollständige ganze der
Frucht
zweyerley Hauptarten, ja auch nur von zweyerley Unterarten, mit gehoͤriger Wirkung begattet ha- ben, erkennt man an dem jungen Menſchen, die zweyerley Verhaͤltniſſe von Vater und Mutter, oder den Unterſchied der vermiſchten zwey unglei- chen Haͤlften. Daher hat man fuͤr ſolchen neuen Menſchen, oder neue Miſchung dieſes Menſchen, den Namen Meſtis oder Mulatte, u. ſ. w. ange- nommen. Selbſt unter uns wird man die Be- gattung eines Schwarz- und Weißkopfs, ſelten ohne einen jungen Rothkopf bemerken.
§. 325.
Nimmt man hier noch zu Huͤlfe, daß mancher Mangel oder Ueberfluß des einen Gatten, ſowohl in Anſehung des Baues, als der Miſchung, bey dem Kinde, ja wohl noch beym Kindeskinde wie- der merklich war, und daß alſo ein Erbuͤbel, wel- ches doch eine fremde und nur dem weiblichen oder maͤnnlichen Theil anklebende Eigenſchaft iſt, ſchon von den beyden ganzen Helften, oder auch nur von einer, mit in das vollſtaͤndige ganze der
Frucht
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0247"n="235"/>
zweyerley Hauptarten, ja auch nur von zweyerley<lb/>
Unterarten, mit gehoͤriger Wirkung begattet ha-<lb/>
ben, erkennt man an dem jungen Menſchen, die<lb/>
zweyerley Verhaͤltniſſe von Vater und Mutter,<lb/>
oder den Unterſchied der vermiſchten zwey unglei-<lb/>
chen Haͤlften. Daher hat man fuͤr ſolchen neuen<lb/>
Menſchen, oder neue Miſchung dieſes Menſchen,<lb/>
den Namen Meſtis oder Mulatte, u. ſ. w. ange-<lb/>
nommen. Selbſt unter uns wird man die Be-<lb/>
gattung eines Schwarz- und Weißkopfs, ſelten<lb/>
ohne einen jungen Rothkopf bemerken.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 325.</head><lb/><p>Nimmt man hier noch zu Huͤlfe, daß mancher<lb/>
Mangel oder Ueberfluß des einen Gatten, ſowohl<lb/>
in Anſehung des Baues, als der Miſchung, bey<lb/>
dem Kinde, ja wohl noch beym Kindeskinde wie-<lb/>
der merklich war, und daß alſo ein Erbuͤbel, wel-<lb/>
ches doch eine fremde und nur dem weiblichen<lb/>
oder maͤnnlichen Theil anklebende Eigenſchaft iſt,<lb/>ſchon von den beyden ganzen Helften, oder auch<lb/>
nur von einer, mit in das vollſtaͤndige ganze der<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Frucht</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[235/0247]
zweyerley Hauptarten, ja auch nur von zweyerley
Unterarten, mit gehoͤriger Wirkung begattet ha-
ben, erkennt man an dem jungen Menſchen, die
zweyerley Verhaͤltniſſe von Vater und Mutter,
oder den Unterſchied der vermiſchten zwey unglei-
chen Haͤlften. Daher hat man fuͤr ſolchen neuen
Menſchen, oder neue Miſchung dieſes Menſchen,
den Namen Meſtis oder Mulatte, u. ſ. w. ange-
nommen. Selbſt unter uns wird man die Be-
gattung eines Schwarz- und Weißkopfs, ſelten
ohne einen jungen Rothkopf bemerken.
§. 325.
Nimmt man hier noch zu Huͤlfe, daß mancher
Mangel oder Ueberfluß des einen Gatten, ſowohl
in Anſehung des Baues, als der Miſchung, bey
dem Kinde, ja wohl noch beym Kindeskinde wie-
der merklich war, und daß alſo ein Erbuͤbel, wel-
ches doch eine fremde und nur dem weiblichen
oder maͤnnlichen Theil anklebende Eigenſchaft iſt,
ſchon von den beyden ganzen Helften, oder auch
nur von einer, mit in das vollſtaͤndige ganze der
Frucht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/247>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.