zur vollständigen Kenntniß untersucht hätte; würde man noch immer zweifeln, ob sich unter den Thieren solche geschlossene Haushaltungen, wie die Pflanzen, mit ihren Knospen und Aesten führen, antreffen liessen. Doch wir dürfen uns hier in solche Betrachtungen nicht zu weit einlas- sen, weil wir noch einiges von der Fortzeugung nachzuholen haben.
§. 312.
Der Kürze wegen wollen wir aus so vielen Ar- ten der Thiere nur die nehmen, so kenntliche Eyer, wie die Pflanzen ihren Samen, geben. Wenn also der Same der Pflanzen, und die Eyer der Thiere, vor sich leere Behältnisse sind, die weder auskeimen, noch sich ausbrüten lassen, und also keine erweckbare Gestalt in sich enthalten, durch den Beytritt des Männchens aber gleich frucht- bar werden, und die richtige Gestalt, eines den Vorfahren ähnlichen jungen Nachkommen, durch Auskeimung und Ausbrütung, geben, doch so, daß sich bey dieser Anstalt die Theile dieser rich-
tigen
P
zur vollſtaͤndigen Kenntniß unterſucht haͤtte; wuͤrde man noch immer zweifeln, ob ſich unter den Thieren ſolche geſchloſſene Haushaltungen, wie die Pflanzen, mit ihren Knospen und Aeſten fuͤhren, antreffen lieſſen. Doch wir duͤrfen uns hier in ſolche Betrachtungen nicht zu weit einlaſ- ſen, weil wir noch einiges von der Fortzeugung nachzuholen haben.
§. 312.
Der Kuͤrze wegen wollen wir aus ſo vielen Ar- ten der Thiere nur die nehmen, ſo kenntliche Eyer, wie die Pflanzen ihren Samen, geben. Wenn alſo der Same der Pflanzen, und die Eyer der Thiere, vor ſich leere Behaͤltniſſe ſind, die weder auskeimen, noch ſich ausbruͤten laſſen, und alſo keine erweckbare Geſtalt in ſich enthalten, durch den Beytritt des Maͤnnchens aber gleich frucht- bar werden, und die richtige Geſtalt, eines den Vorfahren aͤhnlichen jungen Nachkommen, durch Auskeimung und Ausbruͤtung, geben, doch ſo, daß ſich bey dieſer Anſtalt die Theile dieſer rich-
tigen
P
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbn="225"facs="#f0237"/>
zur vollſtaͤndigen Kenntniß unterſucht haͤtte;<lb/>
wuͤrde man noch immer zweifeln, ob ſich unter<lb/>
den Thieren ſolche geſchloſſene Haushaltungen,<lb/>
wie die Pflanzen, mit ihren Knospen und Aeſten<lb/>
fuͤhren, antreffen lieſſen. Doch wir duͤrfen uns<lb/>
hier in ſolche Betrachtungen nicht zu weit einlaſ-<lb/>ſen, weil wir noch einiges von der Fortzeugung<lb/>
nachzuholen haben.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 312.</head><lb/><p>Der Kuͤrze wegen wollen wir aus ſo vielen Ar-<lb/>
ten der Thiere nur die nehmen, ſo kenntliche Eyer,<lb/>
wie die Pflanzen ihren Samen, geben. Wenn<lb/>
alſo der Same der Pflanzen, und die Eyer der<lb/>
Thiere, vor ſich leere Behaͤltniſſe ſind, die weder<lb/>
auskeimen, noch ſich ausbruͤten laſſen, und alſo<lb/>
keine erweckbare Geſtalt in ſich enthalten, durch<lb/>
den Beytritt des Maͤnnchens aber gleich frucht-<lb/>
bar werden, und die richtige Geſtalt, eines den<lb/>
Vorfahren aͤhnlichen jungen Nachkommen, durch<lb/>
Auskeimung und Ausbruͤtung, geben, doch ſo,<lb/>
daß ſich bey dieſer Anſtalt die Theile dieſer rich-<lb/><fwtype="sig"place="bottom">P</fw><fwtype="catch"place="bottom">tigen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[225/0237]
zur vollſtaͤndigen Kenntniß unterſucht haͤtte;
wuͤrde man noch immer zweifeln, ob ſich unter
den Thieren ſolche geſchloſſene Haushaltungen,
wie die Pflanzen, mit ihren Knospen und Aeſten
fuͤhren, antreffen lieſſen. Doch wir duͤrfen uns
hier in ſolche Betrachtungen nicht zu weit einlaſ-
ſen, weil wir noch einiges von der Fortzeugung
nachzuholen haben.
§. 312.
Der Kuͤrze wegen wollen wir aus ſo vielen Ar-
ten der Thiere nur die nehmen, ſo kenntliche Eyer,
wie die Pflanzen ihren Samen, geben. Wenn
alſo der Same der Pflanzen, und die Eyer der
Thiere, vor ſich leere Behaͤltniſſe ſind, die weder
auskeimen, noch ſich ausbruͤten laſſen, und alſo
keine erweckbare Geſtalt in ſich enthalten, durch
den Beytritt des Maͤnnchens aber gleich frucht-
bar werden, und die richtige Geſtalt, eines den
Vorfahren aͤhnlichen jungen Nachkommen, durch
Auskeimung und Ausbruͤtung, geben, doch ſo,
daß ſich bey dieſer Anſtalt die Theile dieſer rich-
tigen
P
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/237>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.