genommen wird, verwechselt, oder verändert die Gestalt der daraus entspringenden Saltze; und wenn man nun gleich die Behältnisse der Pflan- zen und Thiere weder für laugensalzartig, noch die Theile, die sie beyderseits zu ihrer Befruchtung aufnehmen, für sauer, mit Gewisheit angeben darf; so bleibt doch überhaupt genommen, so viel wahr, daß des einen, wie des andern Verwechse- lung, die erste Anlage der Gestalt, und damit zu- gleich alles, was davon abhängt, eben auch ver- ändern müsse; wofern nur die nöthige Fähigkeit zur Empfängniß statt findet. Dieses erstreckt sich, bis auf die Begattung der verschiedenen Unter- arten, und beweißt bey jeder eine besondere Bau- und Mischungsart, in dem Beytrage zur Zeugung. Denn es kann dieses blos in der Verhältniß der Linien vom Bilde, und der Grundtheilchen von der Mischung gegründet seyn.
§. 306.
In dieser Fähigkeit zu empfangen liegt es, daß die ledigen Stämme oft weit von einander, ohne
Nach-
genommen wird, verwechſelt, oder veraͤndert die Geſtalt der daraus entſpringenden Saltze; und wenn man nun gleich die Behaͤltniſſe der Pflan- zen und Thiere weder fuͤr laugenſalzartig, noch die Theile, die ſie beyderſeits zu ihrer Befruchtung aufnehmen, fuͤr ſauer, mit Gewisheit angeben darf; ſo bleibt doch uͤberhaupt genommen, ſo viel wahr, daß des einen, wie des andern Verwechſe- lung, die erſte Anlage der Geſtalt, und damit zu- gleich alles, was davon abhaͤngt, eben auch ver- aͤndern muͤſſe; wofern nur die noͤthige Faͤhigkeit zur Empfaͤngniß ſtatt findet. Dieſes erſtreckt ſich, bis auf die Begattung der verſchiedenen Unter- arten, und beweißt bey jeder eine beſondere Bau- und Miſchungsart, in dem Beytrage zur Zeugung. Denn es kann dieſes blos in der Verhaͤltniß der Linien vom Bilde, und der Grundtheilchen von der Miſchung gegruͤndet ſeyn.
§. 306.
In dieſer Faͤhigkeit zu empfangen liegt es, daß die ledigen Staͤmme oft weit von einander, ohne
Nach-
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[220/0232]
genommen wird, verwechſelt, oder veraͤndert die
Geſtalt der daraus entſpringenden Saltze; und
wenn man nun gleich die Behaͤltniſſe der Pflan-
zen und Thiere weder fuͤr laugenſalzartig, noch
die Theile, die ſie beyderſeits zu ihrer Befruchtung
aufnehmen, fuͤr ſauer, mit Gewisheit angeben
darf; ſo bleibt doch uͤberhaupt genommen, ſo viel
wahr, daß des einen, wie des andern Verwechſe-
lung, die erſte Anlage der Geſtalt, und damit zu-
gleich alles, was davon abhaͤngt, eben auch ver-
aͤndern muͤſſe; wofern nur die noͤthige Faͤhigkeit
zur Empfaͤngniß ſtatt findet. Dieſes erſtreckt ſich,
bis auf die Begattung der verſchiedenen Unter-
arten, und beweißt bey jeder eine beſondere Bau-
und Miſchungsart, in dem Beytrage zur Zeugung.
Denn es kann dieſes blos in der Verhaͤltniß der
Linien vom Bilde, und der Grundtheilchen von
der Miſchung gegruͤndet ſeyn.
§. 306.
In dieſer Faͤhigkeit zu empfangen liegt es, daß
die ledigen Staͤmme oft weit von einander, ohne
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/232>, abgerufen am 03.03.2025.
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