Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 300.

Wenn man nun bey den Pflanzen mehr ledige
und eheliche, als Zwitter antrift; so kehrt es sich
bey den Thieren um, so, daß viel weniger Zwit-
ter, als ledige sind. Fand man ferner die mei-
sten ledigen und ehelichen Stämme unter den
grösseren Arten, die Zwitter aber unter allen von
den grossen bis zu den kleinsten Pflänzchen; so
findet man bey den Thieren umgekehrt die Zwit-
ter fast allein unter den kleinern, und darunter
wohl wenige, wie die Zwitterblüthen gepaarter
Art, oder die sich selbst, ohne den Beytritt eines
andern vor sich lebenden, begatteten.

§. 301.

Es lassen sich zwar die Begattungen der Thie-
re noch nicht so gewiß, wie bey den Pflanzen be-
stimmen, ob wir gleich von vielen sagen können,
daß bey ihnen jede zeitige Begattung eine Frucht
erwecke; doch wird man vielleicht künftig zuver-
läßiger entscheiden können, ob das, was wir bey
einigen Thieren Geilheit nennen, nicht vielmehr

zur
§. 300.

Wenn man nun bey den Pflanzen mehr ledige
und eheliche, als Zwitter antrift; ſo kehrt es ſich
bey den Thieren um, ſo, daß viel weniger Zwit-
ter, als ledige ſind. Fand man ferner die mei-
ſten ledigen und ehelichen Staͤmme unter den
groͤſſeren Arten, die Zwitter aber unter allen von
den groſſen bis zu den kleinſten Pflaͤnzchen; ſo
findet man bey den Thieren umgekehrt die Zwit-
ter faſt allein unter den kleinern, und darunter
wohl wenige, wie die Zwitterbluͤthen gepaarter
Art, oder die ſich ſelbſt, ohne den Beytritt eines
andern vor ſich lebenden, begatteten.

§. 301.

Es laſſen ſich zwar die Begattungen der Thie-
re noch nicht ſo gewiß, wie bey den Pflanzen be-
ſtimmen, ob wir gleich von vielen ſagen koͤnnen,
daß bey ihnen jede zeitige Begattung eine Frucht
erwecke; doch wird man vielleicht kuͤnftig zuver-
laͤßiger entſcheiden koͤnnen, ob das, was wir bey
einigen Thieren Geilheit nennen, nicht vielmehr

zur
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0228" n="216"/>
        <div n="2">
          <head>§. 300.</head><lb/>
          <p>Wenn man nun bey den Pflanzen mehr ledige<lb/>
und eheliche, als Zwitter antrift; &#x017F;o kehrt es &#x017F;ich<lb/>
bey den Thieren um, &#x017F;o, daß viel weniger Zwit-<lb/>
ter, als ledige &#x017F;ind. Fand man ferner die mei-<lb/>
&#x017F;ten ledigen und ehelichen Sta&#x0364;mme unter den<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eren Arten, die Zwitter aber unter allen von<lb/>
den gro&#x017F;&#x017F;en bis zu den klein&#x017F;ten Pfla&#x0364;nzchen; &#x017F;o<lb/>
findet man bey den Thieren umgekehrt die Zwit-<lb/>
ter fa&#x017F;t allein unter den kleinern, und darunter<lb/>
wohl wenige, wie die Zwitterblu&#x0364;then gepaarter<lb/>
Art, oder die &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t, ohne den Beytritt eines<lb/>
andern vor &#x017F;ich lebenden, begatteten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 301.</head><lb/>
          <p>Es la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich zwar die Begattungen der Thie-<lb/>
re noch nicht &#x017F;o gewiß, wie bey den Pflanzen be-<lb/>
&#x017F;timmen, ob wir gleich von vielen &#x017F;agen ko&#x0364;nnen,<lb/>
daß bey ihnen jede zeitige Begattung eine Frucht<lb/>
erwecke; doch wird man vielleicht ku&#x0364;nftig zuver-<lb/>
la&#x0364;ßiger ent&#x017F;cheiden ko&#x0364;nnen, ob das, was wir bey<lb/>
einigen Thieren Geilheit nennen, nicht vielmehr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zur</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0228] §. 300. Wenn man nun bey den Pflanzen mehr ledige und eheliche, als Zwitter antrift; ſo kehrt es ſich bey den Thieren um, ſo, daß viel weniger Zwit- ter, als ledige ſind. Fand man ferner die mei- ſten ledigen und ehelichen Staͤmme unter den groͤſſeren Arten, die Zwitter aber unter allen von den groſſen bis zu den kleinſten Pflaͤnzchen; ſo findet man bey den Thieren umgekehrt die Zwit- ter faſt allein unter den kleinern, und darunter wohl wenige, wie die Zwitterbluͤthen gepaarter Art, oder die ſich ſelbſt, ohne den Beytritt eines andern vor ſich lebenden, begatteten. §. 301. Es laſſen ſich zwar die Begattungen der Thie- re noch nicht ſo gewiß, wie bey den Pflanzen be- ſtimmen, ob wir gleich von vielen ſagen koͤnnen, daß bey ihnen jede zeitige Begattung eine Frucht erwecke; doch wird man vielleicht kuͤnftig zuver- laͤßiger entſcheiden koͤnnen, ob das, was wir bey einigen Thieren Geilheit nennen, nicht vielmehr zur

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/228
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/228>, abgerufen am 21.11.2024.