schaften habe. Denn jedes Land und jede Meer- küste, die man überall als vorigen Meergrund anzusehen hat, führen von den ältesten Zeiten her ihre besondere Pflanzenarten fort. Selbst ver- schiedene Striche jedes festen Landes, ja manche Inseln, erhalten Pflanzen, die ihnen besonders eigen sind, ohne hier auf den Unterschied zwischen den Kräutern der Gebirge, und auf ebenem Lan- de zu sehen. Daraus läßt sich vermuthen, daß jeder alte Meerschoos, der jetzt einen Erdschos, oder eine abgetiefte Ebene des festen Landes, mit Schichtgebirgen umher vorstellt, in so ferne er gegen einen andern Schoos solches festen Landes besondere Pflanzenarten führt, nicht allein all- mählig zu festern Lande geworden, sondern auch von einer andern Seite her, oder von einem an- dern alten festen Lande, welches vor Entblösung der übrigen Meerschöse zusammen stürzte, be- pflanzet worden sey.
§. 293.
Man findet dieses sehr erläutert durch den An- bau der Schichtgebirge, die abhängend liegen;
wobey
ſchaften habe. Denn jedes Land und jede Meer- kuͤſte, die man uͤberall als vorigen Meergrund anzuſehen hat, fuͤhren von den aͤlteſten Zeiten her ihre beſondere Pflanzenarten fort. Selbſt ver- ſchiedene Striche jedes feſten Landes, ja manche Inſeln, erhalten Pflanzen, die ihnen beſonders eigen ſind, ohne hier auf den Unterſchied zwiſchen den Kraͤutern der Gebirge, und auf ebenem Lan- de zu ſehen. Daraus laͤßt ſich vermuthen, daß jeder alte Meerſchoos, der jetzt einen Erdſchos, oder eine abgetiefte Ebene des feſten Landes, mit Schichtgebirgen umher vorſtellt, in ſo ferne er gegen einen andern Schoos ſolches feſten Landes beſondere Pflanzenarten fuͤhrt, nicht allein all- maͤhlig zu feſtern Lande geworden, ſondern auch von einer andern Seite her, oder von einem an- dern alten feſten Lande, welches vor Entbloͤſung der uͤbrigen Meerſchoͤſe zuſammen ſtuͤrzte, be- pflanzet worden ſey.
§. 293.
Man findet dieſes ſehr erlaͤutert durch den An- bau der Schichtgebirge, die abhaͤngend liegen;
wobey
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[210/0222]
ſchaften habe. Denn jedes Land und jede Meer-
kuͤſte, die man uͤberall als vorigen Meergrund
anzuſehen hat, fuͤhren von den aͤlteſten Zeiten her
ihre beſondere Pflanzenarten fort. Selbſt ver-
ſchiedene Striche jedes feſten Landes, ja manche
Inſeln, erhalten Pflanzen, die ihnen beſonders
eigen ſind, ohne hier auf den Unterſchied zwiſchen
den Kraͤutern der Gebirge, und auf ebenem Lan-
de zu ſehen. Daraus laͤßt ſich vermuthen, daß
jeder alte Meerſchoos, der jetzt einen Erdſchos,
oder eine abgetiefte Ebene des feſten Landes, mit
Schichtgebirgen umher vorſtellt, in ſo ferne er
gegen einen andern Schoos ſolches feſten Landes
beſondere Pflanzenarten fuͤhrt, nicht allein all-
maͤhlig zu feſtern Lande geworden, ſondern auch
von einer andern Seite her, oder von einem an-
dern alten feſten Lande, welches vor Entbloͤſung
der uͤbrigen Meerſchoͤſe zuſammen ſtuͤrzte, be-
pflanzet worden ſey.
§. 293.
Man findet dieſes ſehr erlaͤutert durch den An-
bau der Schichtgebirge, die abhaͤngend liegen;
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/222>, abgerufen am 20.02.2025.
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