Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

hältniß, vom Weibchen erzeugt werde; hingegen
dessen verhältnißmäßige Ausfüllung und Anre-
gung oder Belebung, nur allein vom Männchen,
und seinem duftreichen Blüthenstaub herstamme.
Beydes also zusammen, und nicht einzeln, ge-
nommen, kann die Begattung heißen, oder voll-
ständigen Samen geben.

§. 285.

Im übrigen ist es bekannt genug, daß diese Be-
gattung im Kleinsten geschehe, und nach der Be-
gattung des Männchens Staubblüthen, die nun
weiter nichts nützen, verschwinden; die weiblichen
kleinen Samenkörnerchen hingegen sich an ihrer
Mutter bis zu ihrer Reife nähren; denn aber
der Same, indem beyderseitige Nahrungsröhr-
chen werden, gleichsam aus der weiblichen Haus-
haltung hinausgestossen, und Wind und Wetter,
oder den Thieren zum Futter, folglich dem Zufall
oder einem mehr oder weniger zuträglichen Plätz-
chen auf dem Lande, zum auskeimen überlassen
werde. Eben so geht es auch mit dem ehelich
und zwittermäßig erzeugten Samen zu.

§. 286.

haͤltniß, vom Weibchen erzeugt werde; hingegen
deſſen verhaͤltnißmaͤßige Ausfuͤllung und Anre-
gung oder Belebung, nur allein vom Maͤnnchen,
und ſeinem duftreichen Bluͤthenſtaub herſtamme.
Beydes alſo zuſammen, und nicht einzeln, ge-
nommen, kann die Begattung heißen, oder voll-
ſtaͤndigen Samen geben.

§. 285.

Im uͤbrigen iſt es bekannt genug, daß dieſe Be-
gattung im Kleinſten geſchehe, und nach der Be-
gattung des Maͤnnchens Staubbluͤthen, die nun
weiter nichts nuͤtzen, verſchwinden; die weiblichen
kleinen Samenkoͤrnerchen hingegen ſich an ihrer
Mutter bis zu ihrer Reife naͤhren; denn aber
der Same, indem beyderſeitige Nahrungsroͤhr-
chen werden, gleichſam aus der weiblichen Haus-
haltung hinausgeſtoſſen, und Wind und Wetter,
oder den Thieren zum Futter, folglich dem Zufall
oder einem mehr oder weniger zutraͤglichen Plaͤtz-
chen auf dem Lande, zum auskeimen uͤberlaſſen
werde. Eben ſo geht es auch mit dem ehelich
und zwittermaͤßig erzeugten Samen zu.

§. 286.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0216" n="204"/>
ha&#x0364;ltniß, vom Weibchen erzeugt werde; hingegen<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en verha&#x0364;ltnißma&#x0364;ßige Ausfu&#x0364;llung und Anre-<lb/>
gung oder Belebung, nur allein vom Ma&#x0364;nnchen,<lb/>
und &#x017F;einem duftreichen Blu&#x0364;then&#x017F;taub her&#x017F;tamme.<lb/>
Beydes al&#x017F;o zu&#x017F;ammen, und nicht einzeln, ge-<lb/>
nommen, kann die Begattung heißen, oder voll-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndigen Samen geben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 285.</head><lb/>
          <p>Im u&#x0364;brigen i&#x017F;t es bekannt genug, daß die&#x017F;e Be-<lb/>
gattung im Klein&#x017F;ten ge&#x017F;chehe, und nach der Be-<lb/>
gattung des Ma&#x0364;nnchens Staubblu&#x0364;then, die nun<lb/>
weiter nichts nu&#x0364;tzen, ver&#x017F;chwinden; die weiblichen<lb/>
kleinen Samenko&#x0364;rnerchen hingegen &#x017F;ich an ihrer<lb/>
Mutter bis zu ihrer Reife na&#x0364;hren; denn aber<lb/>
der Same, indem beyder&#x017F;eitige Nahrungsro&#x0364;hr-<lb/>
chen werden, gleich&#x017F;am aus der weiblichen Haus-<lb/>
haltung hinausge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en, und Wind und Wetter,<lb/>
oder den Thieren zum Futter, folglich dem Zufall<lb/>
oder einem mehr oder weniger zutra&#x0364;glichen Pla&#x0364;tz-<lb/>
chen auf dem Lande, zum auskeimen u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werde. Eben &#x017F;o geht es auch mit dem ehelich<lb/>
und zwitterma&#x0364;ßig erzeugten Samen zu.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 286.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[204/0216] haͤltniß, vom Weibchen erzeugt werde; hingegen deſſen verhaͤltnißmaͤßige Ausfuͤllung und Anre- gung oder Belebung, nur allein vom Maͤnnchen, und ſeinem duftreichen Bluͤthenſtaub herſtamme. Beydes alſo zuſammen, und nicht einzeln, ge- nommen, kann die Begattung heißen, oder voll- ſtaͤndigen Samen geben. §. 285. Im uͤbrigen iſt es bekannt genug, daß dieſe Be- gattung im Kleinſten geſchehe, und nach der Be- gattung des Maͤnnchens Staubbluͤthen, die nun weiter nichts nuͤtzen, verſchwinden; die weiblichen kleinen Samenkoͤrnerchen hingegen ſich an ihrer Mutter bis zu ihrer Reife naͤhren; denn aber der Same, indem beyderſeitige Nahrungsroͤhr- chen werden, gleichſam aus der weiblichen Haus- haltung hinausgeſtoſſen, und Wind und Wetter, oder den Thieren zum Futter, folglich dem Zufall oder einem mehr oder weniger zutraͤglichen Plaͤtz- chen auf dem Lande, zum auskeimen uͤberlaſſen werde. Eben ſo geht es auch mit dem ehelich und zwittermaͤßig erzeugten Samen zu. §. 286.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/216
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/216>, abgerufen am 21.12.2024.