weitere Fortzeugung aus sich selbst, und endlich ohne gemeine Geburtsstäte. Hingegen hat das ganze Obergeschlecht der Pflanzen noch auser dem Wasser, beständig mehr oder weniger freye Luft, nebst freyem Licht nöthig, und wächst als Saame und Pflanze nicht von aussen, sondern von innen heraus, durch die Nahrung, die ihm durch Saft- und Luftrörchen zugeführet wird, bis zu einer be- stimmten Gröse, zeugt auch wieder seines gleichen, aus sich selbst.
§. 266.
Folglich geht das Obergeschlecht der Pflanzen schon weit genug von den Saltzen ab; indem es erstlich Luft und Licht, auf der Oberfläche der Erde, als seiner Geburtsstäte, bey seiner zweifachen Ge- stalt, als Saame und Pflanze zur freyen Ausbrei- tung haben muß, wobey es sich nur mit den Wur- zeln, in der Dammerde, oder in den Steineissen befestiget; und denn mit Hülfe seiner Röhren, Wasser, Luft und Licht, zu seiner Ausdehnung von innen, oder zu seinem Wachsthum, wie auch zur
Anlage
weitere Fortzeugung aus ſich ſelbſt, und endlich ohne gemeine Geburtsſtaͤte. Hingegen hat das ganze Obergeſchlecht der Pflanzen noch auſer dem Waſſer, beſtaͤndig mehr oder weniger freye Luft, nebſt freyem Licht noͤthig, und waͤchſt als Saame und Pflanze nicht von auſſen, ſondern von innen heraus, durch die Nahrung, die ihm durch Saft- und Luftroͤrchen zugefuͤhret wird, bis zu einer be- ſtimmten Groͤſe, zeugt auch wieder ſeines gleichen, aus ſich ſelbſt.
§. 266.
Folglich geht das Obergeſchlecht der Pflanzen ſchon weit genug von den Saltzen ab; indem es erſtlich Luft und Licht, auf der Oberflaͤche der Erde, als ſeiner Geburtsſtaͤte, bey ſeiner zweifachen Ge- ſtalt, als Saame und Pflanze zur freyen Ausbrei- tung haben muß, wobey es ſich nur mit den Wur- zeln, in der Dammerde, oder in den Steineiſſen befeſtiget; und denn mit Huͤlfe ſeiner Roͤhren, Waſſer, Luft und Licht, zu ſeiner Ausdehnung von innen, oder zu ſeinem Wachsthum, wie auch zur
Anlage
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[189/0201]
weitere Fortzeugung aus ſich ſelbſt, und endlich
ohne gemeine Geburtsſtaͤte. Hingegen hat das
ganze Obergeſchlecht der Pflanzen noch auſer dem
Waſſer, beſtaͤndig mehr oder weniger freye Luft,
nebſt freyem Licht noͤthig, und waͤchſt als Saame
und Pflanze nicht von auſſen, ſondern von innen
heraus, durch die Nahrung, die ihm durch Saft-
und Luftroͤrchen zugefuͤhret wird, bis zu einer be-
ſtimmten Groͤſe, zeugt auch wieder ſeines gleichen,
aus ſich ſelbſt.
§. 266.
Folglich geht das Obergeſchlecht der Pflanzen
ſchon weit genug von den Saltzen ab; indem es
erſtlich Luft und Licht, auf der Oberflaͤche der Erde,
als ſeiner Geburtsſtaͤte, bey ſeiner zweifachen Ge-
ſtalt, als Saame und Pflanze zur freyen Ausbrei-
tung haben muß, wobey es ſich nur mit den Wur-
zeln, in der Dammerde, oder in den Steineiſſen
befeſtiget; und denn mit Huͤlfe ſeiner Roͤhren,
Waſſer, Luft und Licht, zu ſeiner Ausdehnung von
innen, oder zu ſeinem Wachsthum, wie auch zur
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/201>, abgerufen am 03.03.2025.
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