Wem dabey um das belebte und beseelte Ober- geschlecht bange wird, der bedenke, daß beyde na- he am Ursprunge unserer Erde, bey so gesättig- tem Wasser, Luft und Licht, ihre so gelobte gülde- ne Zeit und die vergnügten Jahre der Kindheit oder Wiedergeburt der Erde genossen.
§. 252.
Bey der Muthmassung einer möglichen Auflö- sung der Natur unserer Erde und ihrer Ver- wandlung, ward nur unser Planet blos an und vor sich betrachtet; sollten nun dabey noch meh- rere Himmelskörper einander, wie in einem gan- zen Sonnensystem, oder auch nur einem Plane- ten, mit mehreren Monden, behülflich und nahe genug seyn, so könnten nicht allein mehrere zu- gleich aufgelöset, sondern gar mit einander ver- einiget, und nach Verwechslung ihrer Theile, un- ter einer andern Gestalt auch wieder von einan- der getrennet werden.
§. 253.
M 2
§. 251.
Wem dabey um das belebte und beſeelte Ober- geſchlecht bange wird, der bedenke, daß beyde na- he am Urſprunge unſerer Erde, bey ſo geſaͤttig- tem Waſſer, Luft und Licht, ihre ſo gelobte guͤlde- ne Zeit und die vergnuͤgten Jahre der Kindheit oder Wiedergeburt der Erde genoſſen.
§. 252.
Bey der Muthmaſſung einer moͤglichen Aufloͤ- ſung der Natur unſerer Erde und ihrer Ver- wandlung, ward nur unſer Planet blos an und vor ſich betrachtet; ſollten nun dabey noch meh- rere Himmelskoͤrper einander, wie in einem gan- zen Sonnenſyſtem, oder auch nur einem Plane- ten, mit mehreren Monden, behuͤlflich und nahe genug ſeyn, ſo koͤnnten nicht allein mehrere zu- gleich aufgeloͤſet, ſondern gar mit einander ver- einiget, und nach Verwechslung ihrer Theile, un- ter einer andern Geſtalt auch wieder von einan- der getrennet werden.
§. 253.
M 2
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§. 251.
Wem dabey um das belebte und beſeelte Ober-
geſchlecht bange wird, der bedenke, daß beyde na-
he am Urſprunge unſerer Erde, bey ſo geſaͤttig-
tem Waſſer, Luft und Licht, ihre ſo gelobte guͤlde-
ne Zeit und die vergnuͤgten Jahre der Kindheit
oder Wiedergeburt der Erde genoſſen.
§. 252.
Bey der Muthmaſſung einer moͤglichen Aufloͤ-
ſung der Natur unſerer Erde und ihrer Ver-
wandlung, ward nur unſer Planet blos an und
vor ſich betrachtet; ſollten nun dabey noch meh-
rere Himmelskoͤrper einander, wie in einem gan-
zen Sonnenſyſtem, oder auch nur einem Plane-
ten, mit mehreren Monden, behuͤlflich und nahe
genug ſeyn, ſo koͤnnten nicht allein mehrere zu-
gleich aufgeloͤſet, ſondern gar mit einander ver-
einiget, und nach Verwechslung ihrer Theile, un-
ter einer andern Geſtalt auch wieder von einan-
der getrennet werden.
§. 253.
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/191>, abgerufen am 22.07.2024.
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