durch dessen Abfall ruckweise entblöset, und schon vorher neues Land geworden seyn. Weil nach dem Maas, wie sich der Niederschlag aus dem alten Meer absonderte, die hiervon ausgedehnte Masse des Wassers zusammen fallen mußte; doch nach dem hier eigenen Maasstabe.
§. 238.
Wer aber das jetzige feste Land vor alten Meergrund erkennen, und daher das vorige feste Land, durch Schlüsse in dem jetzigen tiefen Meer- grunde finden will, wird auch wohl zugleich die vorige Erde, unter allen alten festen Ländern da- mahls als hohl ansehen, und der damahligen grösseren Erde einen schwereren Dunstkreiß als jetzt geben müssen.
§. 239.
Soll man aber diesen Einsturz der alten Hoh- lung, der das alte feste Land betraf, von freyen Stücken, oder durch blosse Erdbeben erfolgen lassen? oder vielmehr durch eine fremde Gewalt, die dieses hohle feste Land zu der Zeit mit zusam-
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durch deſſen Abfall ruckweiſe entbloͤſet, und ſchon vorher neues Land geworden ſeyn. Weil nach dem Maas, wie ſich der Niederſchlag aus dem alten Meer abſonderte, die hiervon ausgedehnte Maſſe des Waſſers zuſammen fallen mußte; doch nach dem hier eigenen Maasſtabe.
§. 238.
Wer aber das jetzige feſte Land vor alten Meergrund erkennen, und daher das vorige feſte Land, durch Schluͤſſe in dem jetzigen tiefen Meer- grunde finden will, wird auch wohl zugleich die vorige Erde, unter allen alten feſten Laͤndern da- mahls als hohl anſehen, und der damahligen groͤſſeren Erde einen ſchwereren Dunſtkreiß als jetzt geben muͤſſen.
§. 239.
Soll man aber dieſen Einſturz der alten Hoh- lung, der das alte feſte Land betraf, von freyen Stuͤcken, oder durch bloſſe Erdbeben erfolgen laſſen? oder vielmehr durch eine fremde Gewalt, die dieſes hohle feſte Land zu der Zeit mit zuſam-
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[169/0181]
durch deſſen Abfall ruckweiſe entbloͤſet, und ſchon
vorher neues Land geworden ſeyn. Weil nach
dem Maas, wie ſich der Niederſchlag aus dem
alten Meer abſonderte, die hiervon ausgedehnte
Maſſe des Waſſers zuſammen fallen mußte; doch
nach dem hier eigenen Maasſtabe.
§. 238.
Wer aber das jetzige feſte Land vor alten
Meergrund erkennen, und daher das vorige feſte
Land, durch Schluͤſſe in dem jetzigen tiefen Meer-
grunde finden will, wird auch wohl zugleich die
vorige Erde, unter allen alten feſten Laͤndern da-
mahls als hohl anſehen, und der damahligen
groͤſſeren Erde einen ſchwereren Dunſtkreiß als
jetzt geben muͤſſen.
§. 239.
Soll man aber dieſen Einſturz der alten Hoh-
lung, der das alte feſte Land betraf, von freyen
Stuͤcken, oder durch bloſſe Erdbeben erfolgen
laſſen? oder vielmehr durch eine fremde Gewalt,
die dieſes hohle feſte Land zu der Zeit mit zuſam-
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/181>, abgerufen am 03.03.2025.
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