Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

vorher festzusetzen, erforderte, daß man entweder
von ihnen selbst die Kennzeichen ihres Ursprungs
hernehme, welches aber eben so unmöglich zu seyn
scheint, oder daß man ihre Geschlechte rückwärts
bis auf ihren Ursprung verfolgte. Da nun aber
das letztere, wegen Mangel gewisser und deutli-
cher Urkunden, die bis dahin reichten, ebenfalls
nicht angeht; so kan man dieses Hülfsmittel hier
auch nicht zuerst brauchen.

§. 2.

Lassen sich aber die Menschen nicht ohne ihren
Wohnsitz, nemlich die Erde, denken, und denkt
man sich wieder diese, niemals ohne ihre Bewoh-
ner, die Menschen; so käme es darauf an, ob
man nicht umgekehrt den Ursprung der Erde, oder
doch ihr Alter finden könte. Nun läßt sich zwar
dieses, wie leicht zu erachten, eben so wenig mit
Gewißheit erforschen, und also auch das wahre
Alter der Erde nicht wohl bestimmen; wenn es
sich aber gleichwohl mit einer unbestimmten Zahl
weit hinaus angeben ließe; so könte man doch der

Menschen

vorher feſtzuſetzen, erforderte, daß man entweder
von ihnen ſelbſt die Kennzeichen ihres Urſprungs
hernehme, welches aber eben ſo unmoͤglich zu ſeyn
ſcheint, oder daß man ihre Geſchlechte ruͤckwaͤrts
bis auf ihren Urſprung verfolgte. Da nun aber
das letztere, wegen Mangel gewiſſer und deutli-
cher Urkunden, die bis dahin reichten, ebenfalls
nicht angeht; ſo kan man dieſes Huͤlfsmittel hier
auch nicht zuerſt brauchen.

§. 2.

Laſſen ſich aber die Menſchen nicht ohne ihren
Wohnſitz, nemlich die Erde, denken, und denkt
man ſich wieder dieſe, niemals ohne ihre Bewoh-
ner, die Menſchen; ſo kaͤme es darauf an, ob
man nicht umgekehrt den Urſprung der Erde, oder
doch ihr Alter finden koͤnte. Nun laͤßt ſich zwar
dieſes, wie leicht zu erachten, eben ſo wenig mit
Gewißheit erforſchen, und alſo auch das wahre
Alter der Erde nicht wohl beſtimmen; wenn es
ſich aber gleichwohl mit einer unbeſtimmten Zahl
weit hinaus angeben ließe; ſo koͤnte man doch der

Menſchen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0014" n="2"/>
vorher fe&#x017F;tzu&#x017F;etzen, erforderte, daß man entweder<lb/>
von ihnen &#x017F;elb&#x017F;t die Kennzeichen ihres Ur&#x017F;prungs<lb/>
hernehme, welches aber eben &#x017F;o unmo&#x0364;glich zu &#x017F;eyn<lb/>
&#x017F;cheint, oder daß man ihre Ge&#x017F;chlechte ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts<lb/>
bis auf ihren Ur&#x017F;prung verfolgte. Da nun aber<lb/>
das letztere, wegen Mangel gewi&#x017F;&#x017F;er und deutli-<lb/>
cher Urkunden, die bis dahin reichten, ebenfalls<lb/>
nicht angeht; &#x017F;o kan man die&#x017F;es Hu&#x0364;lfsmittel hier<lb/>
auch nicht zuer&#x017F;t brauchen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head><lb/>
          <p>La&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich aber die Men&#x017F;chen nicht ohne ihren<lb/>
Wohn&#x017F;itz, nemlich die Erde, denken, und denkt<lb/>
man &#x017F;ich wieder die&#x017F;e, niemals ohne ihre Bewoh-<lb/>
ner, die Men&#x017F;chen; &#x017F;o ka&#x0364;me es darauf an, ob<lb/>
man nicht umgekehrt den Ur&#x017F;prung der Erde, oder<lb/>
doch ihr Alter finden ko&#x0364;nte. Nun la&#x0364;ßt &#x017F;ich zwar<lb/>
die&#x017F;es, wie leicht zu erachten, eben &#x017F;o wenig mit<lb/>
Gewißheit erfor&#x017F;chen, und al&#x017F;o auch das wahre<lb/>
Alter der Erde nicht wohl be&#x017F;timmen; wenn es<lb/>
&#x017F;ich aber gleichwohl mit einer unbe&#x017F;timmten Zahl<lb/>
weit hinaus angeben ließe; &#x017F;o ko&#x0364;nte man doch der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Men&#x017F;chen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[2/0014] vorher feſtzuſetzen, erforderte, daß man entweder von ihnen ſelbſt die Kennzeichen ihres Urſprungs hernehme, welches aber eben ſo unmoͤglich zu ſeyn ſcheint, oder daß man ihre Geſchlechte ruͤckwaͤrts bis auf ihren Urſprung verfolgte. Da nun aber das letztere, wegen Mangel gewiſſer und deutli- cher Urkunden, die bis dahin reichten, ebenfalls nicht angeht; ſo kan man dieſes Huͤlfsmittel hier auch nicht zuerſt brauchen. §. 2. Laſſen ſich aber die Menſchen nicht ohne ihren Wohnſitz, nemlich die Erde, denken, und denkt man ſich wieder dieſe, niemals ohne ihre Bewoh- ner, die Menſchen; ſo kaͤme es darauf an, ob man nicht umgekehrt den Urſprung der Erde, oder doch ihr Alter finden koͤnte. Nun laͤßt ſich zwar dieſes, wie leicht zu erachten, eben ſo wenig mit Gewißheit erforſchen, und alſo auch das wahre Alter der Erde nicht wohl beſtimmen; wenn es ſich aber gleichwohl mit einer unbeſtimmten Zahl weit hinaus angeben ließe; ſo koͤnte man doch der Menſchen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/14
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/14>, abgerufen am 21.11.2024.