Wendet man dieses besonders auf die Sprache an; so wird man auch nicht nur dem einzelnen Wortlaut, sondern auch dem einzelnen Wortsinn eine gewisse Gestalt zugestehen. Ja, wenn man weiter in die Sprachlehre hinein geht, so zeigt sich, daß auch jede Redensart, und jeder Rede- satz, sowohl in Ansehung des Lauts, als Sinnes, und also auch der Sprachsinn im Ganzen seine Gestalt habe, und daß man diese eben sowol nach ihrer Stellung betrachten könne, wenn man gan- ze Sprachen mit einander vergleicht.
§. 136. Gestalt des Wort- und Sprachsinnes.
Die Stellung des Wortsinnes mag also voraus gehen. Denn wenn die Sinnlichkeiten für alle Menschen die ersten Dinge sind, welche durch ih- ren Eindruck, vermittelst derer uns bewußten Gegenbewegungen, die wieder mit jeder Sinn- lichkeit überein kommen, das, was ich in der Ver- bindung mit dem Wortlaut, den Wortsinn, an
sich
§. 135.
Wendet man dieſes beſonders auf die Sprache an; ſo wird man auch nicht nur dem einzelnen Wortlaut, ſondern auch dem einzelnen Wortſinn eine gewiſſe Geſtalt zugeſtehen. Ja, wenn man weiter in die Sprachlehre hinein geht, ſo zeigt ſich, daß auch jede Redensart, und jeder Rede- ſatz, ſowohl in Anſehung des Lauts, als Sinnes, und alſo auch der Sprachſinn im Ganzen ſeine Geſtalt habe, und daß man dieſe eben ſowol nach ihrer Stellung betrachten koͤnne, wenn man gan- ze Sprachen mit einander vergleicht.
§. 136. Geſtalt des Wort- und Sprachſinnes.
Die Stellung des Wortſinnes mag alſo voraus gehen. Denn wenn die Sinnlichkeiten fuͤr alle Menſchen die erſten Dinge ſind, welche durch ih- ren Eindruck, vermittelſt derer uns bewußten Gegenbewegungen, die wieder mit jeder Sinn- lichkeit uͤberein kommen, das, was ich in der Ver- bindung mit dem Wortlaut, den Wortſinn, an
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[102/0114]
§. 135.
Wendet man dieſes beſonders auf die Sprache
an; ſo wird man auch nicht nur dem einzelnen
Wortlaut, ſondern auch dem einzelnen Wortſinn
eine gewiſſe Geſtalt zugeſtehen. Ja, wenn man
weiter in die Sprachlehre hinein geht, ſo zeigt
ſich, daß auch jede Redensart, und jeder Rede-
ſatz, ſowohl in Anſehung des Lauts, als Sinnes,
und alſo auch der Sprachſinn im Ganzen ſeine
Geſtalt habe, und daß man dieſe eben ſowol nach
ihrer Stellung betrachten koͤnne, wenn man gan-
ze Sprachen mit einander vergleicht.
§. 136.
Geſtalt des Wort- und Sprachſinnes.
Die Stellung des Wortſinnes mag alſo voraus
gehen. Denn wenn die Sinnlichkeiten fuͤr alle
Menſchen die erſten Dinge ſind, welche durch ih-
ren Eindruck, vermittelſt derer uns bewußten
Gegenbewegungen, die wieder mit jeder Sinn-
lichkeit uͤberein kommen, das, was ich in der Ver-
bindung mit dem Wortlaut, den Wortſinn, an
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/114>, abgerufen am 03.03.2025.
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