Wir wollen also die Wörter, welche durch das Gehör zuerst ihren Laut, und damit zugleich ihren Sinn erlangt hätten, bey Seite setzen, und die- jenigen nehmen, so durch die übrigen Sinne ihren Ursprung erhalten haben müßten. Nun ist zwar das Auge der mächtigste Sinn; allein nach dem menschlichen Zustande ist das Gefühl der erste, und diesem Geruch und Geschmack die nächsten.
§. 128.
Man lasse daher alle Sinnlichkeiten, welche die vier Sinne des sprachleeren Menschen rühren können, ihren Eindruck darauf machen; man las- se dadurch in ihm eine ihm bewußte Gegenbewe- gung, des gerührten Sinnes erfolgen, und ihn also darauf merken. Man lasse auch hierauf die- sen Eindruck mit seinen Gegenbewegungen vom Ganzen der Sinnlichkeit, in ihr Einzelnes gehen, und folglich den Eindruck deutlich werden. Her- nach lasse man ihn diesen Eindruck mit seinen Ge- genbewegungen unterscheiden, oder die Unter-
scheidungs-
§. 127.
Wir wollen alſo die Woͤrter, welche durch das Gehoͤr zuerſt ihren Laut, und damit zugleich ihren Sinn erlangt haͤtten, bey Seite ſetzen, und die- jenigen nehmen, ſo durch die uͤbrigen Sinne ihren Urſprung erhalten haben muͤßten. Nun iſt zwar das Auge der maͤchtigſte Sinn; allein nach dem menſchlichen Zuſtande iſt das Gefuͤhl der erſte, und dieſem Geruch und Geſchmack die naͤchſten.
§. 128.
Man laſſe daher alle Sinnlichkeiten, welche die vier Sinne des ſprachleeren Menſchen ruͤhren koͤnnen, ihren Eindruck darauf machen; man laſ- ſe dadurch in ihm eine ihm bewußte Gegenbewe- gung, des geruͤhrten Sinnes erfolgen, und ihn alſo darauf merken. Man laſſe auch hierauf die- ſen Eindruck mit ſeinen Gegenbewegungen vom Ganzen der Sinnlichkeit, in ihr Einzelnes gehen, und folglich den Eindruck deutlich werden. Her- nach laſſe man ihn dieſen Eindruck mit ſeinen Ge- genbewegungen unterſcheiden, oder die Unter-
ſcheidungs-
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§. 127.
Wir wollen alſo die Woͤrter, welche durch das
Gehoͤr zuerſt ihren Laut, und damit zugleich ihren
Sinn erlangt haͤtten, bey Seite ſetzen, und die-
jenigen nehmen, ſo durch die uͤbrigen Sinne ihren
Urſprung erhalten haben muͤßten. Nun iſt zwar
das Auge der maͤchtigſte Sinn; allein nach dem
menſchlichen Zuſtande iſt das Gefuͤhl der erſte,
und dieſem Geruch und Geſchmack die naͤchſten.
§. 128.
Man laſſe daher alle Sinnlichkeiten, welche
die vier Sinne des ſprachleeren Menſchen ruͤhren
koͤnnen, ihren Eindruck darauf machen; man laſ-
ſe dadurch in ihm eine ihm bewußte Gegenbewe-
gung, des geruͤhrten Sinnes erfolgen, und ihn
alſo darauf merken. Man laſſe auch hierauf die-
ſen Eindruck mit ſeinen Gegenbewegungen vom
Ganzen der Sinnlichkeit, in ihr Einzelnes gehen,
und folglich den Eindruck deutlich werden. Her-
nach laſſe man ihn dieſen Eindruck mit ſeinen Ge-
genbewegungen unterſcheiden, oder die Unter-
ſcheidungs-
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/108>, abgerufen am 03.03.2025.
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