Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669.Mantissa II. sach haben/ darinn die Obrigkeiten auch jederzeit einfehens thuen sollen/doch einer ieden Obrigkeit/ so Regalien von uns und dem heiligen Römi- schen Reich hat unbenommen/ diese unser Ordnung nach eines jeden Lan- des gelegenheit einzuziehen/ zu ringern und zu mässigen aber in keinen weg zuerhöhern/ oder zu mehren. Der Neunzehend Artickul. Daß den Handwerchs Gesellen der gute Montag nicht mehr geben noch zugelassen werden soll ALß auch biß anher in ettichen Handwergen der mißbrauch getrest/ daß Der Zwantzigst Artickul. Von straff der Handwergks Knecht/ die ihren Meistern in ihrer arbeit muthwilliglich aufstehn ALß sich auch die Handwergs Knecht in unsern Stätten und Märck- wie
Mantiſſa II. ſach haben/ darinn die Obrigkeiten auch jederzeit einfehens thuen ſollen/doch einer ieden Obrigkeit/ ſo Regalien von uns und dem heiligen Roͤmi- ſchen Reich hat unbenommen/ dieſe unſer Ordnung nach eines jeden Lan- des gelegenheit einzuziehen/ zu ringern und zu maͤſſigen aber in keinen weg zuerhoͤhern/ oder zu mehren. Der Neunzehend Artickul. Daß den Handwerchs Geſellẽ der gute Montag nicht mehr geben noch zugelaſſen werden ſoll ALß auch biß anher in ettichen Handwergen der mißbrauch getreſt/ daß Der Zwantzigſt Artickul. Von ſtraff der Handwergks Knecht/ die ihren Meiſtern in ihrer arbeit muthwilliglich aufſtehn ALß ſich auch die Handwergs Knecht in unſern Staͤtten und Maͤrck- wie
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Mantiſſa II.
ſach haben/ darinn die Obrigkeiten auch jederzeit einfehens thuen ſollen/
doch einer ieden Obrigkeit/ ſo Regalien von uns und dem heiligen Roͤmi-
ſchen Reich hat unbenommen/ dieſe unſer Ordnung nach eines jeden Lan-
des gelegenheit einzuziehen/ zu ringern und zu maͤſſigen aber in keinen weg
zuerhoͤhern/ oder zu mehren.
Der Neunzehend Artickul.
Daß den Handwerchs Geſellẽ der gute Montag nicht mehr
geben noch zugelaſſen werden ſoll
ALß auch biß anher in ettichen Handwergen der mißbrauch getreſt/ daß
die Mejſter ihren Handwergs Geſellen in den gantzen Werck wochẽ/
am Montag ein Feyer und Muͤſſiggang haben zulaſſen/ daraus un
billige verſaͤumniß der arbeit/ auch unnotturftige Zehrung und ander nach-
theil erfolget/ So wollen wir und iſt unſer ernſtliche meinung/ daß ſolcher
mißbrauch/ vergebenlicher muͤſſigang und Feyer am Montag (welchn Sie
den guten Montag genennet) oder auch an einen andern tag allenthalb in
unſern Fuͤrſtenthumben/ in unſern Staͤtten und Marckten und auf den Lan-
de gaͤntzlichen abgethan und den Handwergs Knechten keines weges mehr
zugelaſſen noch geſtattet/ ſondern welche ſich daruͤber/ ſolchen guten Mon-
tag zuhalten unterſtehen/ die darumb geſtraft werden ſollen.
Der Zwantzigſt Artickul.
Von ſtraff der Handwergks Knecht/ die ihren Meiſtern in
ihrer arbeit muthwilliglich aufſtehn
ALß ſich auch die Handwergs Knecht in unſern Staͤtten und Maͤrck-
ten zu zeiten unterſtehn aus eignen fuͤrnehmen und muthwillen ge-
meiniglich all in einen Handwerg aufzuſtehn in meinung ihren Mei-
ſtern weiter nicht zuarbeiten/ es werde dann in dem/ daß ſie fuͤr nehmen/ da-
vor nach ihren begehren gehandelt/ und vermeinen alſo ohne der Obrigkeit
erlauben in den ſachen ihr ſelbſt Richter zuſeyn deßhalben zu dicken mahls
in den Handwergern zwiſchen ihnen viel irrung uñ verſaumnuͤs der Han-
wercks arbeit entſtehen. Demnach iſt unſer meinung daß unſere Beambte
auch Buͤrgemeiſter und Rath unſerer Statt und Maͤrckt/ ſolches furan
nicht mehr geſtatten/ ſondern die Handwerchs Knecht oder andere/ die deß
bey den andern anfaͤnger und veber ſeyn/ nach geſtalt ihrer verſchuldnuͤß
ſtrafen/ uñ mit den andern Handwerchs Knechtẽ verſchaffẽ ihren Meiſtern
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