Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669.Mantissa II. Der Funfzehent Artickul. Daß kein Handwerchs mann dem andern sein angedingte Arbeit soll abwerben WIe wohl ein jeder Handwerchsmann sich umb arbeit bewerben mag/ Der Sechzehent Artickul Von heimlicher bündnüß der Handwergs Leuth wegen be- theurung und schätzung ihrer arbeit. VNß komt mit sondern ungnädigsten mißfallen für/ daß etliche Hand- Der Siebzehent Artickul. Von der verzuglichkeit oder gethanen Schaden der Hand- werchs Leüth in der thnen angedingten oder angefrümten Arbeit. ALß auch bey vielen Handwerchs Leuthen die böse gewohnheit eingerissen/ Geld
Mantiſſa II. Der Funfzehent Artickul. Daß kein Handwerchs mann dem andern ſein angedingte Arbeit ſoll abwerben WIe wohl ein jeder Handwerchsmann ſich umb arbeit bewerbẽ mag/ Der Sechzehent Artickul Von heimlicher buͤndnuͤß der Handwergs Leuth wegen be- theurung und ſchaͤtzung ihrer arbeit. VNß komt mit ſondern ungnaͤdigſten mißfallen fuͤr/ daß etliche Hand- Der Siebzehent Artickul. Von der verzuglichkeit oder gethanen Schaden der Hand- werchs Leuͤth in der thnẽ angedingtẽ oder angefruͤmtẽ Arbeit. ALß auch bey vielen Handwerchs Leuthen die boͤſe gewohnheit eingeriſſẽ/ Geld
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0164" n="154"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Mantiſſa II.</hi> </hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Funfzehent Artickul.<lb/> Daß kein Handwerchs mann dem andern ſein angedingte<lb/> Arbeit ſoll abwerben</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Ie wohl ein jeder Handwerchsmann ſich umb arbeit bewerbẽ mag/<lb/> wie er kan/ ſo iſt doch nicht billig noch leidentlich/ wan einen albe-<lb/> reit eine arbeit angedingt und angefruͤmbt/ daß ein anderer ihm ſol-<lb/> che heimlich ſolle abwerben/ und wieder aus den Handen reiſſen/ derentwegẽ<lb/> wollen wir ſolche abwerbung der albereit angedingten Arbeith hiemit abge-<lb/> ſtelt und verboten/ auch da es beſchehen/ den jehnigen/ der dem andern ſein<lb/> angefruͤmbte/ oder gedingte Arbeith ohne ſeinen willen abwirbt/ der gebuͤhr<lb/> nach zuſtraffen befohlen haben. Wan ſich aber oftermahls begiebt/ daß ein<lb/> Baw Herr oder ein anderer der ein arbeit angefruͤmbt und gedingt/ verſpuͤrt<lb/> und erfehrt/ daß thme die arbeit nach ſeinen gefallen/ und wie er die ange-<lb/> dingt hat/ nicht fleiſſig und wie recht iſt/ gemacht wird/ iſt ihme unverwehrt<lb/> ſeine arbeit bey einen andern anzudingen und zubeſtellen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Sechzehent Artickul<lb/> Von heimlicher buͤndnuͤß der Handwergs Leuth wegen be-<lb/> theurung und ſchaͤtzung ihrer arbeit.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>Nß komt mit ſondern ungnaͤdigſten mißfallen fuͤr/ daß etliche Hand-<lb/> werchs Zunften ſich mit einander heimlich verbinden und vergleichẽ<lb/> ſollen ihr Arbeit und wahren/ was ſie dann zumachẽ oder zuverkauf-<lb/> fen haben umb ein gewiſſes geld und nicht wohl feiler zumachen/ oder zugebẽ<lb/> Alſo daß ſie ſich auch unterſtehen ſollen/ da etwan einer aus ihnen/ ſein Ar-<lb/> beith umb ein leichtern billigen werth und pfenning machen/ oder verkaufen<lb/> thuet/ denſelben zuſtraffen oder ſonſten zuverfolgen. Welches aber ein boͤſer<lb/> unleidentlicher mißbrauch der hiemit alles eruſts abgeſtelt und jedes orths<lb/> Obrigkeiten befohlen ſeyn ſoll/ daß ſie auf ſolche heimliche verbuͤndnuͤſſen<lb/> beſtes fleiſſes achtung geben/ und da ſie dergleichen in erfahrung bringen/<lb/> ſolche Handwercks euth unnachlaͤßlich und mit ernſt ſtraffen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Siebzehent Artickul.<lb/> Von der verzuglichkeit oder gethanen Schaden der Hand-<lb/> werchs Leuͤth in der thnẽ angedingtẽ oder angefruͤmtẽ Arbeit.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Lß auch bey vielen Handwerchs Leuthen die boͤſe gewohnheit eingeriſſẽ/<lb/> daß ſie ihnen ein Arbeit andingen und anfruͤmen laſſẽ/ zuverfertigung<lb/> derſelben/ ein gewiſſe Zeit verſprechen und bißweilen auf ſolche Arbeit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Geld</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0164]
Mantiſſa II.
Der Funfzehent Artickul.
Daß kein Handwerchs mann dem andern ſein angedingte
Arbeit ſoll abwerben
WIe wohl ein jeder Handwerchsmann ſich umb arbeit bewerbẽ mag/
wie er kan/ ſo iſt doch nicht billig noch leidentlich/ wan einen albe-
reit eine arbeit angedingt und angefruͤmbt/ daß ein anderer ihm ſol-
che heimlich ſolle abwerben/ und wieder aus den Handen reiſſen/ derentwegẽ
wollen wir ſolche abwerbung der albereit angedingten Arbeith hiemit abge-
ſtelt und verboten/ auch da es beſchehen/ den jehnigen/ der dem andern ſein
angefruͤmbte/ oder gedingte Arbeith ohne ſeinen willen abwirbt/ der gebuͤhr
nach zuſtraffen befohlen haben. Wan ſich aber oftermahls begiebt/ daß ein
Baw Herr oder ein anderer der ein arbeit angefruͤmbt und gedingt/ verſpuͤrt
und erfehrt/ daß thme die arbeit nach ſeinen gefallen/ und wie er die ange-
dingt hat/ nicht fleiſſig und wie recht iſt/ gemacht wird/ iſt ihme unverwehrt
ſeine arbeit bey einen andern anzudingen und zubeſtellen.
Der Sechzehent Artickul
Von heimlicher buͤndnuͤß der Handwergs Leuth wegen be-
theurung und ſchaͤtzung ihrer arbeit.
VNß komt mit ſondern ungnaͤdigſten mißfallen fuͤr/ daß etliche Hand-
werchs Zunften ſich mit einander heimlich verbinden und vergleichẽ
ſollen ihr Arbeit und wahren/ was ſie dann zumachẽ oder zuverkauf-
fen haben umb ein gewiſſes geld und nicht wohl feiler zumachen/ oder zugebẽ
Alſo daß ſie ſich auch unterſtehen ſollen/ da etwan einer aus ihnen/ ſein Ar-
beith umb ein leichtern billigen werth und pfenning machen/ oder verkaufen
thuet/ denſelben zuſtraffen oder ſonſten zuverfolgen. Welches aber ein boͤſer
unleidentlicher mißbrauch der hiemit alles eruſts abgeſtelt und jedes orths
Obrigkeiten befohlen ſeyn ſoll/ daß ſie auf ſolche heimliche verbuͤndnuͤſſen
beſtes fleiſſes achtung geben/ und da ſie dergleichen in erfahrung bringen/
ſolche Handwercks euth unnachlaͤßlich und mit ernſt ſtraffen.
Der Siebzehent Artickul.
Von der verzuglichkeit oder gethanen Schaden der Hand-
werchs Leuͤth in der thnẽ angedingtẽ oder angefruͤmtẽ Arbeit.
ALß auch bey vielen Handwerchs Leuthen die boͤſe gewohnheit eingeriſſẽ/
daß ſie ihnen ein Arbeit andingen und anfruͤmen laſſẽ/ zuverfertigung
derſelben/ ein gewiſſe Zeit verſprechen und bißweilen auf ſolche Arbeit
Geld
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |