Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669.Mantissa II. Kunft/ oder (wie sie es pflegen zunennen ein Handwerg gehalten wird/ ei-ner aus dem Rath darbey seyn/ damit nicht allein alle unordnung und un- bescheidenheit vermieden blieb/ sondern auch da es die notturft erforderte/ derselbe Rathsverwander/ was gehandelt worden nothwendige Relation thun könte. Der Dreyzehend Artickul Von den Handwergks siraffen/ DIe Handwercks Zunften sollen ihre Handwercksgenossen nicht Der Viertzehend Artickul Daß die Zünften sich solcher sachen die nicht für sie sondern für die Obrigkeit gehörig nicht unterfangen sollen. WAnn uns auch glaubwürdig fürkombt/ daß die Handwercks Zünf- Der U
Mantiſſa II. Kunft/ oder (wie ſie es pflegen zunennen ein Handwerg gehalten wird/ ei-ner aus dem Rath darbey ſeyn/ damit nicht allein alle unordnung und un- beſcheidenheit vermieden blieb/ ſondern auch da es die notturft erforderte/ derſelbe Rathsverwander/ was gehandelt worden nothwendige Relation thun koͤnte. Der Dreyzehend Artickul Von den Handwergks ſiraffen/ DIe Handwercks Zunften ſollen ihre Handwercksgenoſſen nicht Der Viertzehend Artickul Daß die Zuͤnften ſich ſolcher ſachen die nicht fuͤr ſie ſondern fuͤr die Obrigkeit gehoͤrig nicht unterfangen ſollen. WAñ uns auch glaubwuͤrdig fuͤrkombt/ daß die Handwercks Zuͤnf- Der U
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Mantiſſa II.
Kunft/ oder (wie ſie es pflegen zunennen ein Handwerg gehalten wird/ ei-
ner aus dem Rath darbey ſeyn/ damit nicht allein alle unordnung und un-
beſcheidenheit vermieden blieb/ ſondern auch da es die notturft erforderte/
derſelbe Rathsverwander/ was gehandelt worden nothwendige Relation
thun koͤnte.
Der Dreyzehend Artickul
Von den Handwergks ſiraffen/
DIe Handwercks Zunften ſollen ihre Handwercksgenoſſen nicht
anderſt noch hoͤher ſtraffen/ dann allein nach ausweiſung und zu-
laſſung ihrer Saͤtze. Es ſollen auch die Vierer ſolche Straffen or-
dentlich aufzeichnen/ das ſtrafgeld in die buͤchſen legen/ und ordentlich ver-
rechnen/ auch eine jedere Zunft eine ſonderbahre buͤchſen haben/ darein das
jenig geld/ ſo nicht zu taͤglicher ausgab gebraucht/ ſondern zu allerley fuͤr-
fallender notturft hinter ſich geleget wird/ gelegt und/ aufbehalten/ und da es
ein ziemblichs Capitall/ daſſelb auf Zinß fuͤglich angelegt/ auch ſolche ſon-
derbahre buͤchſen (darzu doch die Vierer auch einen ſchluͤſſelhaben moͤgen)
auf dem Rathhauß/ oder der Statt/ oder Marckt Cam̃er verwahrlich auf
behalten werden.
Der Viertzehend Artickul
Daß die Zuͤnften ſich ſolcher ſachen die nicht fuͤr ſie ſondern
fuͤr die Obrigkeit gehoͤrig nicht unterfangen ſollen.
WAñ uns auch glaubwuͤrdig fuͤrkombt/ daß die Handwercks Zuͤnf-
ten ſich vieler ſachen und unterwinden ſollen/ die in ihren Saͤtzen
nicht begriffen/ noch ihnen ſich deren zu unterfangen gebuͤrt alſo
der ordentlichen Obrigkeit vergreiffen/ ja bißweilen der Jnjurihaͤndel/ und
unrediich machung halbẽ/ ohne vorwiſſẽ der Obrigkeit und ſolche in Hand-
werg abzuſtraffen ſich unterſtehen wollen/ weil aber ſie kein Obrigkeit/ noch
dergleichen ihnen zuhandeln gebuͤhrt/ alß ſoll es ihnen hiemit gaͤntzlich ver-
botten/ und ſie ſchuldig ſeyn dergleichen haͤndel und ſachen in ihren Saͤtzen
nicht begriffen/ als balden fuͤr die ordentliche Obrigkeiten zuweiſẽ/ doch wañ
die Obrigkeit dieſelbige verabſcheidet/ uñ abgeſtraft/ ſoll ihnẽ an deme/ was
die Saͤtz in ſolchẽ fall in ihr Buͤchſen zugeben austrucklichen zulaſſen/ nichts
benommen ſeyn.
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