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Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669.

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Mantissa II.
kosten und schaden den sie viel jahr zu empfinden haben/ geführet werden-
Alß gebieten und befehlen wir jedes orths Obrigkeiten/ da sie bey einen oder
andern Handwergk/ solche alte nicht mehr taugliche vergebne und unnutze
Meisterstück finden/ sie dieselbige abthuen/ und an deren stadt andere ge-
wohnliche nützliche und solche Meister stück verordnen sollen/ bey denen man
gleichwohl die geschickligkeit oder unkundigkeit des angehenden Meisters
gnugsam sehen/ doch dieselbige ohne sondern schaden wieder zu gelt bringen
und verkauffen möge.

Der Zehend Artickul/
Berbott der Mahlzeiten und Zehrung bey
machung und aufnehmung der Meisterstück/

VNd dieweil diß ein grosser unleidenlicher mißbrauch der noch nicht
allenthalben abgestelt/ daß der jehnige/ welcher die Meisterstück
macht/ den Handwergks Vierern und andern so bey machung und
aufnehmung der Meisterstuck seyn/ ein mahl zeit/ und dannoch darzu noch
ein Verehrung geben muß/ So wollen wir demnach jedes orths Obrigkeit
mit sondern Ernst auferladen haben/ daß sie solche Mahlzeiten und alle
Zehrung/ sonderlich das Essen und Trincken auch unter der Zeit/ wann
das Meisterstück gemacht wird/ und wann gleich der Stuck Meister solches
selbst gutwillig anbieten thete gäntzlich abstellen und dafür den Vierer/ ein
leidentliche verehrung oder ergetzung ihrer mühe doch aufs höchst jeden Vie-
rer über Gülden nicht bestimmen sollen.

Der Eilfte Artickul
Von den Handwergks Leuthen auf den Land
wie sie in Zünften seyn und arbeiten mögen.

WIe wohl die Handwergks Leuth auf dem Land ihr Handwergk or-
dentlich gelernet/ darauf gewandert/ und die Meisterstück/ wie oben
geordnet/ gem acht haben sollen/ so seyn sie doch nicht schuldig sich
wieder ihren willen in die Zünften bey Stätt und Marckten einzukauffen/

doch

Mantiſſa II.
koſten und ſchaden den ſie viel jahr zu empfinden haben/ gefuͤhret werden-
Alß gebieten und befehlen wir jedes orths Obrigkeiten/ da ſie bey einen oder
andern Handwergk/ ſolche alte nicht mehr taugliche vergebne und unnutze
Meiſterſtuͤck finden/ ſie dieſelbige abthuen/ und an deren ſtadt andere ge-
wohnliche nuͤtzliche und ſolche Meiſter ſtuͤck verordnẽ ſollen/ bey denen man
gleichwohl die geſchickligkeit oder unkundigkeit des angehenden Meiſters
gnugſam ſehen/ doch dieſelbige ohne ſondern ſchaden wieder zu gelt bringen
und verkauffen moͤge.

Der Zehend Artickul/
Berbott der Mahlzeiten und Zehrung bey
machung und aufnehmung der Meiſterſtuͤck/

VNd dieweil diß ein groſſer unleidenlicher mißbrauch der noch nicht
allenthalben abgeſtelt/ daß der jehnige/ welcher die Meiſterſtuͤck
macht/ den Handwergks Vierern und andern ſo bey machung und
aufnehmung der Meiſterſtuck ſeyn/ ein mahl zeit/ und dannoch darzu noch
ein Verehrung geben muß/ So wollen wir demnach jedes orths Obrigkeit
mit ſondern Ernſt auferladen haben/ daß ſie ſolche Mahlzeiten und alle
Zehrung/ ſonderlich das Eſſen und Trincken auch unter der Zeit/ wañ
das Meiſterſtuͤck gemacht wird/ und wann gleich der Stuck Meiſter ſolches
ſelbſt gutwillig anbieten thete gaͤntzlich abſtellen und dafuͤr den Vierer/ ein
leidentliche verehrung oder ergetzũg ihrer muͤhe doch aufs hoͤchſt jedẽ Vie-
rer uͤber Guͤlden nicht beſtimmen ſollen.

Der Eilfte Artickul
Von den Handwergks Leuthẽ auf dẽ Land
wie ſie in Zuͤnften ſeyn und arbeiten moͤgen.

WIe wohl die Handwergks Leuth auf dem Land ihr Handwergk or-
dentlich gelernet/ darauf gewandert/ und die Meiſterſtuͤck/ wie oben
geordnet/ gem acht haben ſollen/ ſo ſeyn ſie doch nicht ſchuldig ſich
wieder ihren willen in die Zuͤnften bey Staͤtt und Marckten einzukauffen/

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[151/0161] Mantiſſa II. koſten und ſchaden den ſie viel jahr zu empfinden haben/ gefuͤhret werden- Alß gebieten und befehlen wir jedes orths Obrigkeiten/ da ſie bey einen oder andern Handwergk/ ſolche alte nicht mehr taugliche vergebne und unnutze Meiſterſtuͤck finden/ ſie dieſelbige abthuen/ und an deren ſtadt andere ge- wohnliche nuͤtzliche und ſolche Meiſter ſtuͤck verordnẽ ſollen/ bey denen man gleichwohl die geſchickligkeit oder unkundigkeit des angehenden Meiſters gnugſam ſehen/ doch dieſelbige ohne ſondern ſchaden wieder zu gelt bringen und verkauffen moͤge. Der Zehend Artickul/ Berbott der Mahlzeiten und Zehrung bey machung und aufnehmung der Meiſterſtuͤck/ VNd dieweil diß ein groſſer unleidenlicher mißbrauch der noch nicht allenthalben abgeſtelt/ daß der jehnige/ welcher die Meiſterſtuͤck macht/ den Handwergks Vierern und andern ſo bey machung und aufnehmung der Meiſterſtuck ſeyn/ ein mahl zeit/ und dannoch darzu noch ein Verehrung geben muß/ So wollen wir demnach jedes orths Obrigkeit mit ſondern Ernſt auferladen haben/ daß ſie ſolche Mahlzeiten und alle Zehrung/ ſonderlich das Eſſen und Trincken auch unter der Zeit/ wañ das Meiſterſtuͤck gemacht wird/ und wann gleich der Stuck Meiſter ſolches ſelbſt gutwillig anbieten thete gaͤntzlich abſtellen und dafuͤr den Vierer/ ein leidentliche verehrung oder ergetzũg ihrer muͤhe doch aufs hoͤchſt jedẽ Vie- rer uͤber Guͤlden nicht beſtimmen ſollen. Der Eilfte Artickul Von den Handwergks Leuthẽ auf dẽ Land wie ſie in Zuͤnften ſeyn und arbeiten moͤgen. WIe wohl die Handwergks Leuth auf dem Land ihr Handwergk or- dentlich gelernet/ darauf gewandert/ und die Meiſterſtuͤck/ wie oben geordnet/ gem acht haben ſollen/ ſo ſeyn ſie doch nicht ſchuldig ſich wieder ihren willen in die Zuͤnften bey Staͤtt und Marckten einzukauffen/ doch

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Zitationshilfe: Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fritsch_tractatus_1669/161>, abgerufen am 21.12.2024.