und Churfürst zu Sachsen Dero hoher Ge- mahl aus Pohlen zurück kamen. Jhro Kö- nigl. Majest. divertirten sich bey Dero hohen Auffenthalt einen Tag mit der Hasen-Jagd. Jm Jahre 1740 den 13 Junii haben Jhro Königl. Majest. wiederum Dero hohen Gegen- wart unsre Stadt gewürdiget, reiseten aber den andern Morgen mit Dero Königl. Ge- mahl wieder nach Dreßden.
§. 5.
Jm Jahre 1709 war der Winter in hie- siger Herrschaft überaus starck, der Frost fieng sich den 1 Jan. mit grossen Schnee an, alle Mühlen froren zu, daß das Volck weit an- ders wohin in die Mühlen fahren muste, da- her unter armen Leuten grosser Hunger und Noth war, den 11 Febr. brach zwar alles Eiß wieder auf, und der Schnee gieng weg, allein den 17 Febr. ward der Frost und Schnee desto heftiger und grösser wie vorhin, und dau- rete bis auf den 5 Mart. da es wieder auf- brach, die Kälte war heftig und der Schnee so groß, daß viel Menschen und Vieh er- froren, sonderlich gieng es sehr über die Schafe, daß auch gantze Schäfereyen aus- sturben, ingleichen über die Bienen, derer wenig blieben, die Obst-Bäume giengen mei- stens verlohren. Die Teiche waren meisten-
theils
Anhang.
und Churfuͤrſt zu Sachſen Dero hoher Ge- mahl aus Pohlen zuruͤck kamen. Jhro Koͤ- nigl. Majeſt. divertirten ſich bey Dero hohen Auffenthalt einen Tag mit der Haſen-Jagd. Jm Jahre 1740 den 13 Junii haben Jhro Koͤnigl. Majeſt. wiederum Dero hohen Gegen- wart unſre Stadt gewuͤrdiget, reiſeten aber den andern Morgen mit Dero Koͤnigl. Ge- mahl wieder nach Dreßden.
§. 5.
Jm Jahre 1709 war der Winter in hie- ſiger Herrſchaft uͤberaus ſtarck, der Froſt fieng ſich den 1 Jan. mit groſſen Schnee an, alle Muͤhlen froren zu, daß das Volck weit an- ders wohin in die Muͤhlen fahren muſte, da- her unter armen Leuten groſſer Hunger und Noth war, den 11 Febr. brach zwar alles Eiß wieder auf, und der Schnee gieng weg, allein den 17 Febr. ward der Froſt und Schnee deſto heftiger und groͤſſer wie vorhin, und dau- rete bis auf den 5 Mart. da es wieder auf- brach, die Kaͤlte war heftig und der Schnee ſo groß, daß viel Menſchen und Vieh er- froren, ſonderlich gieng es ſehr uͤber die Schafe, daß auch gantze Schaͤfereyen aus- ſturben, ingleichen uͤber die Bienen, derer wenig blieben, die Obſt-Baͤume giengen mei- ſtens verlohren. Die Teiche waren meiſten-
theils
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Anhang.
und Churfuͤrſt zu Sachſen Dero hoher Ge-
mahl aus Pohlen zuruͤck kamen. Jhro Koͤ-
nigl. Majeſt. divertirten ſich bey Dero hohen
Auffenthalt einen Tag mit der Haſen-Jagd.
Jm Jahre 1740 den 13 Junii haben Jhro
Koͤnigl. Majeſt. wiederum Dero hohen Gegen-
wart unſre Stadt gewuͤrdiget, reiſeten aber
den andern Morgen mit Dero Koͤnigl. Ge-
mahl wieder nach Dreßden.
§. 5.
Jm Jahre 1709 war der Winter in hie-
ſiger Herrſchaft uͤberaus ſtarck, der Froſt fieng
ſich den 1 Jan. mit groſſen Schnee an, alle
Muͤhlen froren zu, daß das Volck weit an-
ders wohin in die Muͤhlen fahren muſte, da-
her unter armen Leuten groſſer Hunger und
Noth war, den 11 Febr. brach zwar alles
Eiß wieder auf, und der Schnee gieng weg,
allein den 17 Febr. ward der Froſt und Schnee
deſto heftiger und groͤſſer wie vorhin, und dau-
rete bis auf den 5 Mart. da es wieder auf-
brach, die Kaͤlte war heftig und der Schnee
ſo groß, daß viel Menſchen und Vieh er-
froren, ſonderlich gieng es ſehr uͤber die
Schafe, daß auch gantze Schaͤfereyen aus-
ſturben, ingleichen uͤber die Bienen, derer
wenig blieben, die Obſt-Baͤume giengen mei-
ſtens verlohren. Die Teiche waren meiſten-
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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/305>, abgerufen am 23.02.2025.
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