Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891.wesen. Und nun hat er mein Leben gerettet! Ich von Eurer Klara. Eugen Schmidthammer an Toni Emmer. Gossensaß, 23. April. O, mein Freund, dies Klärchen! Hast Du von (Drei Stunden später.) Toni, mein alter Junge, weſen. Und nun hat er mein Leben gerettet! Ich von Eurer Klara. Eugen Schmidthammer an Toni Emmer. Goſſenſaß, 23. April. O, mein Freund, dies Klärchen! Haſt Du von (Drei Stunden ſpäter.) Toni, mein alter Junge, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="letter" n="2"> <p><pb facs="#f0276" n="260"/> weſen. Und nun hat er mein Leben gerettet! Ich<lb/> bin noch ganz betäubt, kann nicht klar denken. Bald<lb/> mehr, Ihr Geliebten</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">von Eurer Klara.</hi> </salute> </closer><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div type="letter" n="2"> <head><hi rendition="#g">Eugen Schmidthammer an Toni Emmer</hi>.<lb/></head> <opener> <dateline rendition="#right">Goſſenſaß, 23. April. </dateline> </opener><lb/> <p>O, mein Freund, dies Klärchen! Haſt Du von<lb/> der Feuersbrunſt gehört, die heut' Nacht hier ſieben<lb/> Häuſer in Aſche gelegt hat? Denke Dir, die Kleine<lb/> lief einem Schweinchen nach in einen brennenden<lb/> Stall, das unbeſonnene, hochherzige Kind, — ich war<lb/> in der Nähe, und hab' ſie herausholen dürfen! Mir<lb/> iſt's wie ein Traum, daß ich ſie auf den Armen hielt.<lb/> Aber nun? was ſoll ich jetzt thun? Mir ihre Dank¬<lb/> barkeit zu Nutze machen? Das wäre nicht mein Ge¬<lb/> ſchmack! Soll ich —</p><lb/> <p>(Drei Stunden ſpäter.) Toni, mein alter Junge,<lb/> wenn ich je wieder vom geraden Wege weiche, dann<lb/> heiß' mich einen Schuft, einen Verlorenen, Alles, was<lb/> Du willſt! Denke Dir, ſie ſind hier geweſen, hier<lb/> bei mir, alle drei, Vater, Mutter und Kind, um zu<lb/> ſehen, ob ich auch heil und geſund ſei! Und nach¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0276]
weſen. Und nun hat er mein Leben gerettet! Ich
bin noch ganz betäubt, kann nicht klar denken. Bald
mehr, Ihr Geliebten
von Eurer Klara.
Eugen Schmidthammer an Toni Emmer.
Goſſenſaß, 23. April.
O, mein Freund, dies Klärchen! Haſt Du von
der Feuersbrunſt gehört, die heut' Nacht hier ſieben
Häuſer in Aſche gelegt hat? Denke Dir, die Kleine
lief einem Schweinchen nach in einen brennenden
Stall, das unbeſonnene, hochherzige Kind, — ich war
in der Nähe, und hab' ſie herausholen dürfen! Mir
iſt's wie ein Traum, daß ich ſie auf den Armen hielt.
Aber nun? was ſoll ich jetzt thun? Mir ihre Dank¬
barkeit zu Nutze machen? Das wäre nicht mein Ge¬
ſchmack! Soll ich —
(Drei Stunden ſpäter.) Toni, mein alter Junge,
wenn ich je wieder vom geraden Wege weiche, dann
heiß' mich einen Schuft, einen Verlorenen, Alles, was
Du willſt! Denke Dir, ſie ſind hier geweſen, hier
bei mir, alle drei, Vater, Mutter und Kind, um zu
ſehen, ob ich auch heil und geſund ſei! Und nach¬
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