Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891.Dorf gerettet haben. Sie hätten's aber fein abbren¬ Ihre treue dicke Hechingen. Klärchen an die Geschwister. Gossensatz, 22. April, Nachmittags. Meine süßen Schwestern und mein Herzens¬ Dorf gerettet haben. Sie hätten's aber fein abbren¬ Ihre treue dicke Hechingen. Klärchen an die Geſchwiſter. Goſſenſatz, 22. April, Nachmittags. Meine ſüßen Schweſtern und mein Herzens¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="letter" n="2"> <p><pb facs="#f0274" n="258"/> Dorf gerettet haben. Sie hätten's aber fein abbren¬<lb/> nen laſſen, ohne die Fremden, ſie hatten ganz den<lb/> Kopf verloren. Ich hab' mich ſchon befragt nach den<lb/> Esmarch's, die im Bräuhaus wohnen, aber ſie neh¬<lb/> men noch keinen Beſuch an, ſie haben alle drei leichte<lb/> Brandwunden erlitten, und nur der Schmidthammer<lb/> hat nichts. Das heißt, er wird halt ein brennendes<lb/> Herz haben! — Jetzt bitt' ich ſchön, daß Sie den<lb/> Brief, den langmächtigen, in Ihrer Viſit heute vor¬<lb/> leſen, daß die Hechingen doch dabei geweſen iſt. 's<lb/> iſt odios, wenn man alt wird! Das junge Volk freit<lb/> und läßt ſich freien, und wir ſitzen daneben. Jetzt<lb/> ſorgen Sie nur, daß Sie Ihre Zeit ausnützen, ein<lb/> paar Jährle haben Sie immer noch vor ſich, aller¬<lb/> ſchönſte Maifee! Immer</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Ihre treue dicke Hechingen.</hi> </salute> </closer><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div type="letter" n="2"> <head><hi rendition="#g">Klärchen an die Geſchwiſter</hi>.<lb/></head> <opener> <dateline rendition="#right">Goſſenſatz, 22. April, Nachmittags. </dateline> </opener><lb/> <p>Meine ſüßen Schweſtern und mein Herzens¬<lb/> bruder! Wir fürchten, daß Ihr etwas über die<lb/> Brandnacht von geſtern in den Zeitungen findet, ehe<lb/> Ihr wißt, daß es uns ganz gut geht, und deshalb<lb/> will ich Euch ſchnell beruhigen! Natürlich haben wir<lb/> uns bei dem großen Unglück helfend betheiligen wol¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0274]
Dorf gerettet haben. Sie hätten's aber fein abbren¬
nen laſſen, ohne die Fremden, ſie hatten ganz den
Kopf verloren. Ich hab' mich ſchon befragt nach den
Esmarch's, die im Bräuhaus wohnen, aber ſie neh¬
men noch keinen Beſuch an, ſie haben alle drei leichte
Brandwunden erlitten, und nur der Schmidthammer
hat nichts. Das heißt, er wird halt ein brennendes
Herz haben! — Jetzt bitt' ich ſchön, daß Sie den
Brief, den langmächtigen, in Ihrer Viſit heute vor¬
leſen, daß die Hechingen doch dabei geweſen iſt. 's
iſt odios, wenn man alt wird! Das junge Volk freit
und läßt ſich freien, und wir ſitzen daneben. Jetzt
ſorgen Sie nur, daß Sie Ihre Zeit ausnützen, ein
paar Jährle haben Sie immer noch vor ſich, aller¬
ſchönſte Maifee! Immer
Ihre treue dicke Hechingen.
Klärchen an die Geſchwiſter.
Goſſenſatz, 22. April, Nachmittags.
Meine ſüßen Schweſtern und mein Herzens¬
bruder! Wir fürchten, daß Ihr etwas über die
Brandnacht von geſtern in den Zeitungen findet, ehe
Ihr wißt, daß es uns ganz gut geht, und deshalb
will ich Euch ſchnell beruhigen! Natürlich haben wir
uns bei dem großen Unglück helfend betheiligen wol¬
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