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Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.

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Dreizehntes Kapitel.

Wie sie auf Burg Ringstetten lebten.



Der diese Geschichte aufschreibt, weil sie ihm
das Herz bewegt, und weil er wünscht, daß sie
auch Andern ein Gleiches thun möge, bittet
Dich, lieber Leser, um eine Gunst. Sieh' es
ihm nach, wenn er jetzt über einen ziemlich lan-
gen Zeitraum mit kurzen Worten hingeht, und
Dir nur im Allgemeinen sagt, was sich darin
begeben hat. Er weiß wohl, daß man es recht
kunstgemäß und Schritt vor Schritt entwickeln
könnte, wie Huldbrands Gemüth begann, sich
von Undinen ab, und Bertalden zuzuwenden,
wie Bertalda dem jungen Mann mit glühender
Liebe immer mehr entgegen kam, und er und sie
die arme Ehefrau als ein fremdartiges Wesen


Dreizehntes Kapitel.

Wie ſie auf Burg Ringſtetten lebten.



Der dieſe Geſchichte aufſchreibt, weil ſie ihm
das Herz bewegt, und weil er wuͤnſcht, daß ſie
auch Andern ein Gleiches thun moͤge, bittet
Dich, lieber Leſer, um eine Gunſt. Sieh’ es
ihm nach, wenn er jetzt uͤber einen ziemlich lan-
gen Zeitraum mit kurzen Worten hingeht, und
Dir nur im Allgemeinen ſagt, was ſich darin
begeben hat. Er weiß wohl, daß man es recht
kunſtgemaͤß und Schritt vor Schritt entwickeln
koͤnnte, wie Huldbrands Gemuͤth begann, ſich
von Undinen ab, und Bertalden zuzuwenden,
wie Bertalda dem jungen Mann mit gluͤhender
Liebe immer mehr entgegen kam, und er und ſie
die arme Ehefrau als ein fremdartiges Weſen

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[124/0138] Dreizehntes Kapitel. Wie ſie auf Burg Ringſtetten lebten. Der dieſe Geſchichte aufſchreibt, weil ſie ihm das Herz bewegt, und weil er wuͤnſcht, daß ſie auch Andern ein Gleiches thun moͤge, bittet Dich, lieber Leſer, um eine Gunſt. Sieh’ es ihm nach, wenn er jetzt uͤber einen ziemlich lan- gen Zeitraum mit kurzen Worten hingeht, und Dir nur im Allgemeinen ſagt, was ſich darin begeben hat. Er weiß wohl, daß man es recht kunſtgemaͤß und Schritt vor Schritt entwickeln koͤnnte, wie Huldbrands Gemuͤth begann, ſich von Undinen ab, und Bertalden zuzuwenden, wie Bertalda dem jungen Mann mit gluͤhender Liebe immer mehr entgegen kam, und er und ſie die arme Ehefrau als ein fremdartiges Weſen

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Zitationshilfe: Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189, hier S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_undine_1811/138>, abgerufen am 03.12.2024.