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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
Sechstes Hauptstück.
Reise von Dusky-Bay nach Charlotten-Sund. Wie-
dervereinigung mit der Adventure. Verrichtungen
daselbst.

Sobald das Boot mit den Seehunden wieder zurückgekommen war, steuer-1773.
May.

ten wir, bey hohen aus Südwest gehenden Wellen und von ganzen
Schaaren rußbrauner Albatroße und blauer Sturmvögel begleitet, gegen Nor-
den. Je weiter wir an der Küste herauf kamen, je niedriger schienen die Berge
zu werden, und in den ersten vier und zwanzig Stunden stieg das Thermome-
ter schon 71/2 Grad; denn als wir Dusky-Bay verließen, hatte es auf 46
Grad gestanden, und des andern Morgens um 8 Uhr wars 531/2.

In der Gegend von Cap Foul-Wind, (böser Wind) neben welchem
wir uns am 14ten befanden, hörte der gute Wind auf, und ward uns, gleich-
sam um die Benennung des Caps wahr zu machen, völlig zuwider. Den 16ten
stürmte es den ganzen Tag und wir lagen diese Zeit über dicht unter Rocks
point
still.

Um 4 Uhr des folgenden Morgens giengen wir mit gutem Winde ost-
wärts, und waren um 8 Uhr dem Cap Farewell gerade gegenüber. Das Land
sahe hier an der Küste flach und sandig aus; gegen das Innere des Landes aber
ragten hohe Berge mit beschneiten Gipfeln hervor. Ganze Schaaren von klei-
nen Sturm-Täuchern (procellaria tridactyla, little diving petrels) flatter-
ten oder schwommen auf der See herum, und tauchten zum Theil mit bewun-
dernswürdiger Geschwindigkeit, auf große Strecken weit, unter. Sie schienen
mit jenen von einerley Art zu seyn, die sich am 29sten Januar und am 8ten Fe-
bruar hatten sehen lassen, als wir unterm 48 Grad südlicher Breite nach Kergue-
lens
Inseln
suchten. (s. weiter oben S. 86 und 88.)

Nachmittags um vier Uhr, als wir uns ohngefähr neben dem Cap Ste-
phens
befanden, war wenig oder gar kein Wind zu spüren. Um diese Zeit sa-
hen wir in Süd-Westen dicke Wolken und an der Süd-Seite des Caps regnete
es. Es währte nicht lange, so erblickte man dort plötzlich einen weislichten

in den Jahren 1772 bis 1775.
Sechſtes Hauptſtuͤck.
Reiſe von Dusky-Bay nach Charlotten-Sund. Wie-
dervereinigung mit der Adventure. Verrichtungen
daſelbſt.

Sobald das Boot mit den Seehunden wieder zuruͤckgekommen war, ſteuer-1773.
May.

ten wir, bey hohen aus Suͤdweſt gehenden Wellen und von ganzen
Schaaren rußbrauner Albatroße und blauer Sturmvoͤgel begleitet, gegen Nor-
den. Je weiter wir an der Kuͤſte herauf kamen, je niedriger ſchienen die Berge
zu werden, und in den erſten vier und zwanzig Stunden ſtieg das Thermome-
ter ſchon 7½ Grad; denn als wir Dusky-Bay verließen, hatte es auf 46
Grad geſtanden, und des andern Morgens um 8 Uhr wars 53½.

In der Gegend von Cap Foul-Wind, (boͤſer Wind) neben welchem
wir uns am 14ten befanden, hoͤrte der gute Wind auf, und ward uns, gleich-
ſam um die Benennung des Caps wahr zu machen, voͤllig zuwider. Den 16ten
ſtuͤrmte es den ganzen Tag und wir lagen dieſe Zeit uͤber dicht unter Rocks
point
ſtill.

Um 4 Uhr des folgenden Morgens giengen wir mit gutem Winde oſt-
waͤrts, und waren um 8 Uhr dem Cap Farewell gerade gegenuͤber. Das Land
ſahe hier an der Kuͤſte flach und ſandig aus; gegen das Innere des Landes aber
ragten hohe Berge mit beſchneiten Gipfeln hervor. Ganze Schaaren von klei-
nen Sturm-Taͤuchern (procellaria tridactyla, little diving petrels) flatter-
ten oder ſchwommen auf der See herum, und tauchten zum Theil mit bewun-
dernswuͤrdiger Geſchwindigkeit, auf große Strecken weit, unter. Sie ſchienen
mit jenen von einerley Art zu ſeyn, die ſich am 29ſten Januar und am 8ten Fe-
bruar hatten ſehen laſſen, als wir unterm 48 Grad ſuͤdlicher Breite nach Kergue-
lens
Inſeln
ſuchten. (ſ. weiter oben S. 86 und 88.)

Nachmittags um vier Uhr, als wir uns ohngefaͤhr neben dem Cap Ste-
phens
befanden, war wenig oder gar kein Wind zu ſpuͤren. Um dieſe Zeit ſa-
hen wir in Suͤd-Weſten dicke Wolken und an der Suͤd-Seite des Caps regnete
es. Es waͤhrte nicht lange, ſo erblickte man dort ploͤtzlich einen weislichten

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[143/0194] in den Jahren 1772 bis 1775. Sechſtes Hauptſtuͤck. Reiſe von Dusky-Bay nach Charlotten-Sund. Wie- dervereinigung mit der Adventure. Verrichtungen daſelbſt. Sobald das Boot mit den Seehunden wieder zuruͤckgekommen war, ſteuer- ten wir, bey hohen aus Suͤdweſt gehenden Wellen und von ganzen Schaaren rußbrauner Albatroße und blauer Sturmvoͤgel begleitet, gegen Nor- den. Je weiter wir an der Kuͤſte herauf kamen, je niedriger ſchienen die Berge zu werden, und in den erſten vier und zwanzig Stunden ſtieg das Thermome- ter ſchon 7½ Grad; denn als wir Dusky-Bay verließen, hatte es auf 46 Grad geſtanden, und des andern Morgens um 8 Uhr wars 53½. 1773. May. In der Gegend von Cap Foul-Wind, (boͤſer Wind) neben welchem wir uns am 14ten befanden, hoͤrte der gute Wind auf, und ward uns, gleich- ſam um die Benennung des Caps wahr zu machen, voͤllig zuwider. Den 16ten ſtuͤrmte es den ganzen Tag und wir lagen dieſe Zeit uͤber dicht unter Rocks point ſtill. Um 4 Uhr des folgenden Morgens giengen wir mit gutem Winde oſt- waͤrts, und waren um 8 Uhr dem Cap Farewell gerade gegenuͤber. Das Land ſahe hier an der Kuͤſte flach und ſandig aus; gegen das Innere des Landes aber ragten hohe Berge mit beſchneiten Gipfeln hervor. Ganze Schaaren von klei- nen Sturm-Taͤuchern (procellaria tridactyla, little diving petrels) flatter- ten oder ſchwommen auf der See herum, und tauchten zum Theil mit bewun- dernswuͤrdiger Geſchwindigkeit, auf große Strecken weit, unter. Sie ſchienen mit jenen von einerley Art zu ſeyn, die ſich am 29ſten Januar und am 8ten Fe- bruar hatten ſehen laſſen, als wir unterm 48 Grad ſuͤdlicher Breite nach Kergue- lens Inſeln ſuchten. (ſ. weiter oben S. 86 und 88.) Nachmittags um vier Uhr, als wir uns ohngefaͤhr neben dem Cap Ste- phens befanden, war wenig oder gar kein Wind zu ſpuͤren. Um dieſe Zeit ſa- hen wir in Suͤd-Weſten dicke Wolken und an der Suͤd-Seite des Caps regnete es. Es waͤhrte nicht lange, ſo erblickte man dort ploͤtzlich einen weislichten

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise01_1778/194>, abgerufen am 21.11.2024.