Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

Bild:
<< vorherige Seite

wich, nicht auf dem shall call his name ru-
hen. Eben dieser Fehler ist auch in der De-
klamation, der artikulirten Musik, nur all-
zu häufig. Die Schauspieler drücken im Er-
zählen erst ihre eigne Empfindung aus, und
dann ahmen sie doch wieder die Stimme
des Erschlagenen, des Fürchtenden, des
Fröhlichen nach.

Die schönste Stelle in dem ersten Theile
ist von dem Chore: For unto us a Child is
born
, bis zu der Arie: rejoice o daughter of
Zion
. Hier ist am meisten Gedachtes in der
Komposition. Die Worte: Wundervoll,
Richter, Allmächtiger
, sind von ungemei-
ner Kraft; sie kündigen ein furchtbares We-
sen an, bis die sanften Töne: everlasting
Father
, daran erinnern, daß der Allmäch-
tige auch ein gütiger Friedensfürst ist. Zwi-
schen dem Recitativ und dem Chor ist eine
lange Zwischenmusik, deren Wirkung auf

wich, nicht auf dem shall call his name ru-
hen. Eben dieser Fehler ist auch in der De-
klamation, der artikulirten Musik, nur all-
zu häufig. Die Schauspieler drücken im Er-
zählen erst ihre eigne Empfindung aus, und
dann ahmen sie doch wieder die Stimme
des Erschlagenen, des Fürchtenden, des
Fröhlichen nach.

Die schönste Stelle in dem ersten Theile
ist von dem Chore: For unto us a Child is
born
, bis zu der Arie: rejoice o daughter of
Zion
. Hier ist am meisten Gedachtes in der
Komposition. Die Worte: Wundervoll,
Richter, Allmächtiger
, sind von ungemei-
ner Kraft; sie kündigen ein furchtbares We-
sen an, bis die sanften Töne: everlasting
Father
, daran erinnern, daß der Allmäch-
tige auch ein gütiger Friedensfürst ist. Zwi-
schen dem Recitativ und dem Chor ist eine
lange Zwischenmusik, deren Wirkung auf

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0038" n="15"/>
wich, nicht auf dem <hi rendition="#i">shall call his name</hi> ru-<lb/>
hen. Eben dieser Fehler ist auch in der De-<lb/>
klamation, der artikulirten Musik, nur all-<lb/>
zu häufig. Die Schauspieler drücken im Er-<lb/>
zählen erst ihre eigne Empfindung aus, und<lb/>
dann ahmen sie doch wieder die Stimme<lb/>
des Erschlagenen, des Fürchtenden, des<lb/>
Fröhlichen nach.</p><lb/>
            <p>Die schönste Stelle in dem ersten Theile<lb/>
ist von dem Chore: <hi rendition="#i">For unto us a Child is<lb/>
born</hi>, bis zu der Arie: <hi rendition="#i">rejoice o daughter of<lb/>
Zion</hi>. Hier ist am meisten Gedachtes in der<lb/>
Komposition. Die Worte: <hi rendition="#i">Wundervoll,<lb/>
Richter, Allmächtiger</hi>, sind von ungemei-<lb/>
ner Kraft; sie kündigen ein furchtbares We-<lb/>
sen an, bis die sanften Töne: <hi rendition="#i">everlasting<lb/>
Father</hi>, daran erinnern, daß der Allmäch-<lb/>
tige auch ein gütiger Friedensfürst ist. Zwi-<lb/>
schen dem Recitativ und dem Chor ist eine<lb/>
lange Zwischenmusik, deren Wirkung auf<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0038] wich, nicht auf dem shall call his name ru- hen. Eben dieser Fehler ist auch in der De- klamation, der artikulirten Musik, nur all- zu häufig. Die Schauspieler drücken im Er- zählen erst ihre eigne Empfindung aus, und dann ahmen sie doch wieder die Stimme des Erschlagenen, des Fürchtenden, des Fröhlichen nach. Die schönste Stelle in dem ersten Theile ist von dem Chore: For unto us a Child is born, bis zu der Arie: rejoice o daughter of Zion. Hier ist am meisten Gedachtes in der Komposition. Die Worte: Wundervoll, Richter, Allmächtiger, sind von ungemei- ner Kraft; sie kündigen ein furchtbares We- sen an, bis die sanften Töne: everlasting Father, daran erinnern, daß der Allmäch- tige auch ein gütiger Friedensfürst ist. Zwi- schen dem Recitativ und dem Chor ist eine lange Zwischenmusik, deren Wirkung auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/38
Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/38>, abgerufen am 26.04.2024.