Forstern zu bedauern, daß er von seinem alten Vaterlande losgerissen ward, der mußte es für ein Unglück weniger ansehen, daß in seinem neuen Vaterlande sein Andenken doch nicht mit seinem letzten Athemzuge verhallte; und dieser Gesichtspunkt wäre für die Anzeige im Moniteur unstreitig der rich- tigste und würdigste, dem wahren kol- legialischen Geiste, dem besseren Geiste der Litteratur, um so angemessener ge- wesen, als er von Forsters politi- schem Verhältnisse gegen seine Nation vollkommen unabhängig gewesen seyn würde. Aber eine Deutsche Regierung versagt dem unschuldigen Nachlasse des achtungswürdigen Schriftstellers, der das Unglück gehabt hat, sich als Bürger ih- rer schwersten Ahndung auszusetzen,
Forstern zu bedauern, daß er von seinem alten Vaterlande losgerissen ward, der mußte es für ein Unglück weniger ansehen, daß in seinem neuen Vaterlande sein Andenken doch nicht mit seinem letzten Athemzuge verhallte; und dieser Gesichtspunkt wäre für die Anzeige im Moniteur unstreitig der rich- tigste und würdigste, dem wahren kol- legialischen Geiste, dem besseren Geiste der Litteratur, um so angemessener ge- wesen, als er von Forsters politi- schem Verhältnisse gegen seine Nation vollkommen unabhängig gewesen seyn würde. Aber eine Deutsche Regierung versagt dem unschuldigen Nachlasse des achtungswürdigen Schriftstellers, der das Unglück gehabt hat, sich als Bürger ih- rer schwersten Ahndung auszusetzen,
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[XI/0018]
Forstern zu bedauern, daß er von
seinem alten Vaterlande losgerissen
ward, der mußte es für ein Unglück
weniger ansehen, daß in seinem neuen
Vaterlande sein Andenken doch nicht
mit seinem letzten Athemzuge verhallte;
und dieser Gesichtspunkt wäre für die
Anzeige im Moniteur unstreitig der rich-
tigste und würdigste, dem wahren kol-
legialischen Geiste, dem besseren Geiste
der Litteratur, um so angemessener ge-
wesen, als er von Forsters politi-
schem Verhältnisse gegen seine Nation
vollkommen unabhängig gewesen seyn
würde. Aber eine Deutsche Regierung
versagt dem unschuldigen Nachlasse des
achtungswürdigen Schriftstellers, der das
Unglück gehabt hat, sich als Bürger ih-
rer schwersten Ahndung auszusetzen,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/18>, abgerufen am 26.04.2024.
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