Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.XVIII. Brüssel.Gewöhnlich bedaure ich nicht die unter¬ Heute dauert mich gleichwohl das Schick¬ XVIII. Brüssel.Gewöhnlich bedaure ich nicht die unter¬ Heute dauert mich gleichwohl das Schick¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0163" n="157"/> </div> <div n="2"> <head>XVIII.<lb/></head> <dateline rendition="#right">Brüssel.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi>ewöhnlich bedaure ich nicht die unter¬<lb/> jochten Völker; ihre Sklaverei sei auf ihrem<lb/> eigenen Haupte! Gegen die Löwenkräfte<lb/> des freien Menschen, der seine Freiheit über<lb/> alles liebt, sind alle Höllenkünste der Ty¬<lb/> rannei unwirksam. Der Übermuth der Rö¬<lb/> mischen Eroberungsſucht konnte ja nicht ein¬<lb/> mal das kleine Saguntum bezwingen. Hel¬<lb/> dentod in den Flammen und unter den<lb/> Schutthaufen ihrer einstürzenden Gebäude<lb/> war der letzte und edelste Sieg dieser ächten<lb/> Republikaner!</p><lb/> <p>Heute dauert mich gleichwohl das Schick¬<lb/> sal der Brabanter. Unter besseren Führern<lb/> wären Menschen aus ihnen geworden; der<lb/> Stoff liegt da in ihrem Wesen, roh, vom<lb/> Gift einer allzu üppigen Kultur noch nicht<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0163]
XVIII.
Brüssel.
Gewöhnlich bedaure ich nicht die unter¬
jochten Völker; ihre Sklaverei sei auf ihrem
eigenen Haupte! Gegen die Löwenkräfte
des freien Menschen, der seine Freiheit über
alles liebt, sind alle Höllenkünste der Ty¬
rannei unwirksam. Der Übermuth der Rö¬
mischen Eroberungsſucht konnte ja nicht ein¬
mal das kleine Saguntum bezwingen. Hel¬
dentod in den Flammen und unter den
Schutthaufen ihrer einstürzenden Gebäude
war der letzte und edelste Sieg dieser ächten
Republikaner!
Heute dauert mich gleichwohl das Schick¬
sal der Brabanter. Unter besseren Führern
wären Menschen aus ihnen geworden; der
Stoff liegt da in ihrem Wesen, roh, vom
Gift einer allzu üppigen Kultur noch nicht
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