Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite
IX.

Wir rissen uns aus den Umarmungen un¬
serer Freunde und reiseten von P. bei Mond¬
schein die ganze Nacht hindurch nach Jülich.
Die Gegend ist flach, aber vortrefliches Saat¬
land, und besonders wird sie jenseits Jülich
sehr schön durch Haine von hochstämmigen
Ulmen, Eschen und Hagebüchen; in diesen
ist fast jedes der naheliegenden Dörfer gleich¬
sam vergraben, oder ragt nur mit der Kirch¬
thurmspitze daraus hervor. Jülich ist eine
kleine Festung von der unbedeutenden Art,
die man Bicoque nennt. Gegen einen Feind,
der auf der Anhöhe, von welcher wir von
Düsseldorf hinabkamen, seine Batterien an¬
legte, könnte es sich keinen Augenblick
halten.

Die Dörfer und Flecken in dieser Ge¬
gend sind zum Theil von Steinen und Zie¬

IX.

Wir rissen uns aus den Umarmungen un¬
serer Freunde und reiseten von P. bei Mond¬
schein die ganze Nacht hindurch nach Jülich.
Die Gegend ist flach, aber vortrefliches Saat¬
land, und besonders wird sie jenseits Jülich
sehr schön durch Haine von hochstämmigen
Ulmen, Eschen und Hagebüchen; in diesen
ist fast jedes der naheliegenden Dörfer gleich¬
sam vergraben, oder ragt nur mit der Kirch¬
thurmspitze daraus hervor. Jülich ist eine
kleine Festung von der unbedeutenden Art,
die man Bicoque nennt. Gegen einen Feind,
der auf der Anhöhe, von welcher wir von
Düsseldorf hinabkamen, seine Batterien an¬
legte, könnte es sich keinen Augenblick
halten.

Die Dörfer und Flecken in dieser Ge¬
gend sind zum Theil von Steinen und Zie¬

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0263" n="251"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>IX.<lb/></head>
          <dateline rendition="#right">Aachen.</dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>ir rissen uns aus den Umarmungen un¬<lb/>
serer Freunde und reiseten von <hi rendition="#i">P</hi>. bei Mond¬<lb/>
schein die ganze Nacht hindurch nach Jülich.<lb/>
Die Gegend ist flach, aber vortrefliches Saat¬<lb/>
land, und besonders wird sie jenseits Jülich<lb/>
sehr schön durch Haine von hochstämmigen<lb/>
Ulmen, Eschen und Hagebüchen; in diesen<lb/>
ist fast jedes der naheliegenden Dörfer gleich¬<lb/>
sam vergraben, oder ragt nur mit der Kirch¬<lb/>
thurmspitze daraus hervor. Jülich ist eine<lb/>
kleine Festung von der unbedeutenden Art,<lb/>
die man <hi rendition="#i">Bicoque</hi> nennt. Gegen einen Feind,<lb/>
der auf der Anhöhe, von welcher wir von<lb/>
Düsseldorf hinabkamen, seine Batterien an¬<lb/>
legte, könnte es sich keinen Augenblick<lb/>
halten.</p><lb/>
          <p>Die Dörfer und Flecken in dieser Ge¬<lb/>
gend sind zum Theil von Steinen und Zie¬<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0263] IX. Aachen. Wir rissen uns aus den Umarmungen un¬ serer Freunde und reiseten von P. bei Mond¬ schein die ganze Nacht hindurch nach Jülich. Die Gegend ist flach, aber vortrefliches Saat¬ land, und besonders wird sie jenseits Jülich sehr schön durch Haine von hochstämmigen Ulmen, Eschen und Hagebüchen; in diesen ist fast jedes der naheliegenden Dörfer gleich¬ sam vergraben, oder ragt nur mit der Kirch¬ thurmspitze daraus hervor. Jülich ist eine kleine Festung von der unbedeutenden Art, die man Bicoque nennt. Gegen einen Feind, der auf der Anhöhe, von welcher wir von Düsseldorf hinabkamen, seine Batterien an¬ legte, könnte es sich keinen Augenblick halten. Die Dörfer und Flecken in dieser Ge¬ gend sind zum Theil von Steinen und Zie¬

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/263
Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/263>, abgerufen am 22.12.2024.