Reise nach England. Unterwegs. Der rote Doppel- Louisd'or. Ankunft. Verlegenheiten, Windsor. Hampton-Court. In der Kapelle von Eduard dem Bekenner. In den Dockskellern.
Auf dem Bahnhofe traf ich meinen Freund Scherz. Er hatte seinen kleinen Reisekoffer mit ins Koupee genommen, ich mein Paket. Er lachte, als er es sah; ich meinerseits aber ließ mich nicht stören und sagte: "Ich denke, Du wirst es ohne Mühe bei Dir unterbringen können." Dazu war er denn auch bereit und schloß, ein kleines Schlüsselbund hervorholend, seinen Koffer auf, während ich die zweimal zusammengeknotete Strippe von meinem in ein paar Zeitungsblätter eingeschlagenen Wäschevorrat entfernte. Die Umpackung ging schnell vor sich und als der Koffer wieder an seinen Platz geschoben war, war das Nächste, daß ich mich über unsre Reise doch einigermaßen orientiert zu sehen wünschte. Was
Zweites Kapitel.
Reise nach England. Unterwegs. Der rote Doppel- Louisd’or. Ankunft. Verlegenheiten, Windsor. Hampton-Court. In der Kapelle von Eduard dem Bekenner. In den Dockskellern.
Auf dem Bahnhofe traf ich meinen Freund Scherz. Er hatte seinen kleinen Reisekoffer mit ins Koupee genommen, ich mein Paket. Er lachte, als er es sah; ich meinerseits aber ließ mich nicht stören und sagte: „Ich denke, Du wirst es ohne Mühe bei Dir unterbringen können.“ Dazu war er denn auch bereit und schloß, ein kleines Schlüsselbund hervorholend, seinen Koffer auf, während ich die zweimal zusammengeknotete Strippe von meinem in ein paar Zeitungsblätter eingeschlagenen Wäschevorrat entfernte. Die Umpackung ging schnell vor sich und als der Koffer wieder an seinen Platz geschoben war, war das Nächste, daß ich mich über unsre Reise doch einigermaßen orientiert zu sehen wünschte. Was
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0233"n="224"/><divn="2"><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Zweites Kapitel.</hi></hi></head><lb/><argument><p><hirendition="#c #g">Reise nach England. Unterwegs. Der rote Doppel-<lb/>
Louisd’or. Ankunft. Verlegenheiten, Windsor.<lb/>
Hampton-Court. In der Kapelle von Eduard dem<lb/>
Bekenner. In den Dockskellern.</hi></p></argument><lb/><p>Auf dem Bahnhofe traf ich meinen Freund Scherz. Er hatte seinen kleinen Reisekoffer mit ins Koupee genommen, ich mein Paket. Er lachte, als er es sah; ich meinerseits aber ließ mich nicht stören und sagte: „Ich denke, Du wirst es ohne Mühe bei Dir unterbringen können.“ Dazu war er denn auch bereit und schloß, ein kleines Schlüsselbund hervorholend, seinen Koffer auf, während ich die zweimal zusammengeknotete Strippe von meinem in ein paar Zeitungsblätter eingeschlagenen Wäschevorrat entfernte. Die Umpackung ging schnell vor sich und als der Koffer wieder an seinen Platz geschoben war, war das Nächste, daß ich mich über unsre Reise doch einigermaßen orientiert zu sehen wünschte. Was<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[224/0233]
Zweites Kapitel.
Reise nach England. Unterwegs. Der rote Doppel-
Louisd’or. Ankunft. Verlegenheiten, Windsor.
Hampton-Court. In der Kapelle von Eduard dem
Bekenner. In den Dockskellern.
Auf dem Bahnhofe traf ich meinen Freund Scherz. Er hatte seinen kleinen Reisekoffer mit ins Koupee genommen, ich mein Paket. Er lachte, als er es sah; ich meinerseits aber ließ mich nicht stören und sagte: „Ich denke, Du wirst es ohne Mühe bei Dir unterbringen können.“ Dazu war er denn auch bereit und schloß, ein kleines Schlüsselbund hervorholend, seinen Koffer auf, während ich die zweimal zusammengeknotete Strippe von meinem in ein paar Zeitungsblätter eingeschlagenen Wäschevorrat entfernte. Die Umpackung ging schnell vor sich und als der Koffer wieder an seinen Platz geschoben war, war das Nächste, daß ich mich über unsre Reise doch einigermaßen orientiert zu sehen wünschte. Was
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/233>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.