Fontane, Theodor: Meine Kinderjahre. Berlin, 1894.Elftes Kapitel. Was wir in Haus und Stadt erlebten. Wie wir in unserem Hause lebten, das zu zeigen, war Aufgabe der beiden vorigen Kapitel; in diesem wird es sich um Dinge handeln, die, wenigstens zunächst, nicht durch unser Zuthun geschahen, sondern von außen her an uns herantretend, das von uns geführte häusliche Leben nur begleiteten, beziehungsweise modelten. "Was wir in Haus und Stadt erlebten", habe ich drum als Ueberschrift genommen. Es war des Guten und Nicht-Guten gerade genug. Im Allgemeinen gilt das zwischen dem Sturze Napoleons und dem Tode Friedrich Wilhelms III. liegende Vierteljahrhundert als eine ereignißarme Stagnationsepoche, was, aufs Ganze hin angesehen, auch mehr oder weniger zutreffen mag, gerade das halbe Jahrzehnt aber (1827 bis 32) das ich in Swinemünde verbrachte, brachte, die Stagnation Elftes Kapitel. Was wir in Haus und Stadt erlebten. Wie wir in unserem Hause lebten, das zu zeigen, war Aufgabe der beiden vorigen Kapitel; in diesem wird es sich um Dinge handeln, die, wenigstens zunächst, nicht durch unser Zuthun geschahen, sondern von außen her an uns herantretend, das von uns geführte häusliche Leben nur begleiteten, beziehungsweise modelten. „Was wir in Haus und Stadt erlebten“, habe ich drum als Ueberschrift genommen. Es war des Guten und Nicht-Guten gerade genug. Im Allgemeinen gilt das zwischen dem Sturze Napoleons und dem Tode Friedrich Wilhelms III. liegende Vierteljahrhundert als eine ereignißarme Stagnationsepoche, was, aufs Ganze hin angesehen, auch mehr oder weniger zutreffen mag, gerade das halbe Jahrzehnt aber (1827 bis 32) das ich in Swinemünde verbrachte, brachte, die Stagnation <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0172" n="164"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Elftes Kapitel.</hi> </head><lb/> <head> <hi rendition="#b">Was wir in Haus und Stadt erlebten.</hi> </head><lb/> <p>Wie wir in unserem Hause lebten, <hi rendition="#g">das</hi> zu zeigen, war Aufgabe der beiden vorigen Kapitel; in diesem wird es sich um Dinge handeln, die, wenigstens zunächst, nicht durch unser Zuthun geschahen, sondern von außen her an uns herantretend, das von uns geführte häusliche Leben nur begleiteten, beziehungsweise modelten. „Was wir in Haus und Stadt <hi rendition="#g">erlebten</hi>“, habe ich drum als Ueberschrift genommen.</p> <p>Es war des Guten und Nicht-Guten gerade genug.</p> <p>Im Allgemeinen gilt das zwischen dem Sturze Napoleons und dem Tode Friedrich Wilhelms <hi rendition="#aq">III.</hi> liegende Vierteljahrhundert als eine ereignißarme Stagnationsepoche, was, aufs Ganze hin angesehen, auch mehr oder weniger zutreffen mag, gerade das halbe Jahrzehnt aber (1827 bis 32) das ich in Swinemünde verbrachte, brachte, die Stagnation </p> </div> </body> </text> </TEI> [164/0172]
Elftes Kapitel.
Was wir in Haus und Stadt erlebten.
Wie wir in unserem Hause lebten, das zu zeigen, war Aufgabe der beiden vorigen Kapitel; in diesem wird es sich um Dinge handeln, die, wenigstens zunächst, nicht durch unser Zuthun geschahen, sondern von außen her an uns herantretend, das von uns geführte häusliche Leben nur begleiteten, beziehungsweise modelten. „Was wir in Haus und Stadt erlebten“, habe ich drum als Ueberschrift genommen.
Es war des Guten und Nicht-Guten gerade genug.
Im Allgemeinen gilt das zwischen dem Sturze Napoleons und dem Tode Friedrich Wilhelms III. liegende Vierteljahrhundert als eine ereignißarme Stagnationsepoche, was, aufs Ganze hin angesehen, auch mehr oder weniger zutreffen mag, gerade das halbe Jahrzehnt aber (1827 bis 32) das ich in Swinemünde verbrachte, brachte, die Stagnation
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