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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.

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Sechstes Kapitel.

Mitte November -- sie waren bis Capri und
Sorrent gekommen -- lief Innstettens Urlaub ab,
und es entsprach seinem Charakter und seinen Ge¬
wohnheiten, genau Zeit und Stunde zu halten. Am
14. früh traf er denn auch mit dem Kurierzuge in
Berlin ein, wo Vetter Briest ihn und die Kousine
begrüßte und vorschlug, die zwei bis zum Abgange
des Stettiner Zuges noch zur Verfügung bleibenden
Stunden zum Besuche des St. Privat-Panoramas zu
benutzen und diesem Panoramabesuch ein kleines
Gabelfrühstück folgen zu lassen. Beides wurde dank¬
bar acceptiert. Um Mittag war man wieder auf dem
Bahnhof und nahm hier, nachdem, wie herkömmlich,
die glücklicherweise nie ernst gemeinte Aufforderung
"doch auch 'mal herüberzukommen," ebenso von
Effi wie von Innstetten ausgesprochen worden war,
unter herzlichem Händeschütteln Abschied von ein¬
ander. Noch als der Zug sich schon in Bewegung

Th. Fontane, Effi Briest. 5
Sechſtes Kapitel.

Mitte November — ſie waren bis Capri und
Sorrent gekommen — lief Innſtettens Urlaub ab,
und es entſprach ſeinem Charakter und ſeinen Ge¬
wohnheiten, genau Zeit und Stunde zu halten. Am
14. früh traf er denn auch mit dem Kurierzuge in
Berlin ein, wo Vetter Brieſt ihn und die Kouſine
begrüßte und vorſchlug, die zwei bis zum Abgange
des Stettiner Zuges noch zur Verfügung bleibenden
Stunden zum Beſuche des St. Privat-Panoramas zu
benutzen und dieſem Panoramabeſuch ein kleines
Gabelfrühſtück folgen zu laſſen. Beides wurde dank¬
bar acceptiert. Um Mittag war man wieder auf dem
Bahnhof und nahm hier, nachdem, wie herkömmlich,
die glücklicherweiſe nie ernſt gemeinte Aufforderung
„doch auch 'mal herüberzukommen,“ ebenſo von
Effi wie von Innſtetten ausgeſprochen worden war,
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ander. Noch als der Zug ſich ſchon in Bewegung

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[[65]/0074] Sechſtes Kapitel. Mitte November — ſie waren bis Capri und Sorrent gekommen — lief Innſtettens Urlaub ab, und es entſprach ſeinem Charakter und ſeinen Ge¬ wohnheiten, genau Zeit und Stunde zu halten. Am 14. früh traf er denn auch mit dem Kurierzuge in Berlin ein, wo Vetter Brieſt ihn und die Kouſine begrüßte und vorſchlug, die zwei bis zum Abgange des Stettiner Zuges noch zur Verfügung bleibenden Stunden zum Beſuche des St. Privat-Panoramas zu benutzen und dieſem Panoramabeſuch ein kleines Gabelfrühſtück folgen zu laſſen. Beides wurde dank¬ bar acceptiert. Um Mittag war man wieder auf dem Bahnhof und nahm hier, nachdem, wie herkömmlich, die glücklicherweiſe nie ernſt gemeinte Aufforderung „doch auch 'mal herüberzukommen,“ ebenſo von Effi wie von Innſtetten ausgeſprochen worden war, unter herzlichem Händeſchütteln Abſchied von ein¬ ander. Noch als der Zug ſich ſchon in Bewegung Th. Fontane, Effi Brieſt. 5

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. [65]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/74>, abgerufen am 22.12.2024.