Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.Erstes Kapitel. In Front des schon seit Kurfürst Georg Wil¬ Th. Fontane, Effi Briest. 1
Erſtes Kapitel. In Front des ſchon ſeit Kurfürſt Georg Wil¬ Th. Fontane, Effi Brieſt. 1
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Erſtes Kapitel.
In Front des ſchon ſeit Kurfürſt Georg Wil¬
helm von der Familie von Brieſt bewohnten Herren¬
hauſes zu Hohen-Cremmen fiel heller Sonnenſchein
auf die mittagsſtille Dorfſtraße, während nach der
Park- und Gartenſeite hin ein rechtwinklig angebauter
Seitenflügel einen breiten Schatten erſt auf einen
weiß und grün quadrierten Flieſengang und dann
über dieſen hinaus auf ein großes in ſeiner Mitte
mit einer Sonnenuhr und an ſeinem Rande mit
Canna indica und Rhabarberſtauden beſetztes Rondell
warf. Einige zwanzig Schritte weiter, in Richtung
und Lage genau dem Seitenflügel entſprechend, lief
eine, ganz in kleinblättrigem Epheu ſtehende, nur an
einer Stelle von einer kleinen weiß geſtrichenen Eiſen¬
thür unterbrochene Kirchhofsmauer, hinter der der
Hohen-Cremmener Schindelturm mit ſeinem blitzenden,
weil neuerdings erſt wieder vergoldeten Wetterhahn
aufragte. Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer
Th. Fontane, Effi Brieſt. 1
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/10>, abgerufen am 04.03.2025. |