diesem ihrem ältesten Besitz her ihren Namen "von Groeben" angenommen hatte. Nach 1352 aber in die Kämpfe des Deutschen Ordens mit verwickelt, entäußerte sich die Groeben-Familie (von der 20 Mitglieder in der Deutsch-Ritter-Schlacht bei Tannenberg gefallen sein sollen) ihres märkischen Besitzes und innerhalb dieses Besitzes auch ihres Stammhauses Groeben. Ihre Güter lagen von dem genannten Zeitpunkt an östlich der Weichsel, und aus der märkischen Familie dieses Namens war eine preußische geworden, die bei dem Orden zu Lehn ging.
I. Groeben und Siethen unter den alten Schlabrendorfs. Von 1416--1786.
Um 1416 gab es in Groeben und Siethen keine Groebens mehr; an ihre Stelle waren die lausitzischen Schlabrendorfs getreten, die sich nach dem bei Luckau gelegenen Dorfe "Schlabrendorf" nannten, gerade so wie sich die Groebens in voraufgegangener Zeit nach dem im Teltow gelegenen Dorfe Groeben ihren Namen gegeben hatten.
Aus den ersten zwei Jahrhunderten der Anwesenheit der Schlabrendorfs in Groeben und Siethen wissen wir wenig von ihnen. Es scheint nicht, daß sie sich hervorthaten, einen ausge- nommen, Johann von Schlabrendorf, der in die geistliche Laufbahn eintrat und in dem Jahrzehnte, das dem Auftreten Luthers un- mittelbar voranging, zum Bischof von Havelberg aufrückte. Wegen seiner Vorliebe für die Prämonstratenser, behielt er die Tracht derselben bis an sein Lebensende bei. "Es wird ihm nachgerühmt", so schreibt Lentz in seiner Stifts-Historie von Havelberg, "daß er ein rechter Geistlicher gewesen, der fleißig in der Bibel gelesen und seine horas canonicas selber abgewartet, auch mit seinen Canonicis einen Vers um den andern dabei gebetet habe. Daneben hab' er auch auf seiner Burg zu Wittstock als ein rechter Herr und Fürst
dieſem ihrem älteſten Beſitz her ihren Namen „von Groeben“ angenommen hatte. Nach 1352 aber in die Kämpfe des Deutſchen Ordens mit verwickelt, entäußerte ſich die Groeben-Familie (von der 20 Mitglieder in der Deutſch-Ritter-Schlacht bei Tannenberg gefallen ſein ſollen) ihres märkiſchen Beſitzes und innerhalb dieſes Beſitzes auch ihres Stammhauſes Groeben. Ihre Güter lagen von dem genannten Zeitpunkt an öſtlich der Weichſel, und aus der märkiſchen Familie dieſes Namens war eine preußiſche geworden, die bei dem Orden zu Lehn ging.
I. Groeben und Siethen unter den alten Schlabrendorfs. Von 1416—1786.
Um 1416 gab es in Groeben und Siethen keine Groebens mehr; an ihre Stelle waren die lauſitziſchen Schlabrendorfs getreten, die ſich nach dem bei Luckau gelegenen Dorfe „Schlabrendorf“ nannten, gerade ſo wie ſich die Groebens in voraufgegangener Zeit nach dem im Teltow gelegenen Dorfe Groeben ihren Namen gegeben hatten.
Aus den erſten zwei Jahrhunderten der Anweſenheit der Schlabrendorfs in Groeben und Siethen wiſſen wir wenig von ihnen. Es ſcheint nicht, daß ſie ſich hervorthaten, einen ausge- nommen, Johann von Schlabrendorf, der in die geiſtliche Laufbahn eintrat und in dem Jahrzehnte, das dem Auftreten Luthers un- mittelbar voranging, zum Biſchof von Havelberg aufrückte. Wegen ſeiner Vorliebe für die Prämonſtratenſer, behielt er die Tracht derſelben bis an ſein Lebensende bei. „Es wird ihm nachgerühmt“, ſo ſchreibt Lentz in ſeiner Stifts-Hiſtorie von Havelberg, „daß er ein rechter Geiſtlicher geweſen, der fleißig in der Bibel geleſen und ſeine horas canonicas ſelber abgewartet, auch mit ſeinen Canonicis einen Vers um den andern dabei gebetet habe. Daneben hab’ er auch auf ſeiner Burg zu Wittſtock als ein rechter Herr und Fürſt
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dieſem ihrem älteſten Beſitz her ihren Namen „von Groeben“
angenommen hatte. Nach 1352 aber in die Kämpfe des Deutſchen
Ordens mit verwickelt, entäußerte ſich die Groeben-Familie (von
der 20 Mitglieder in der Deutſch-Ritter-Schlacht bei Tannenberg
gefallen ſein ſollen) ihres märkiſchen Beſitzes und innerhalb dieſes
Beſitzes auch ihres Stammhauſes Groeben. Ihre Güter lagen von
dem genannten Zeitpunkt an öſtlich der Weichſel, und aus der
märkiſchen Familie dieſes Namens war eine preußiſche geworden,
die bei dem Orden zu Lehn ging.
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Groeben und Siethen unter den alten Schlabrendorfs.
Von 1416—1786.
Um 1416 gab es in Groeben und Siethen keine Groebens
mehr; an ihre Stelle waren die lauſitziſchen Schlabrendorfs getreten,
die ſich nach dem bei Luckau gelegenen Dorfe „Schlabrendorf“ nannten,
gerade ſo wie ſich die Groebens in voraufgegangener Zeit nach
dem im Teltow gelegenen Dorfe Groeben ihren Namen gegeben
hatten.
Aus den erſten zwei Jahrhunderten der Anweſenheit der
Schlabrendorfs in Groeben und Siethen wiſſen wir wenig von
ihnen. Es ſcheint nicht, daß ſie ſich hervorthaten, einen ausge-
nommen, Johann von Schlabrendorf, der in die geiſtliche Laufbahn
eintrat und in dem Jahrzehnte, das dem Auftreten Luthers un-
mittelbar voranging, zum Biſchof von Havelberg aufrückte. Wegen
ſeiner Vorliebe für die Prämonſtratenſer, behielt er die Tracht
derſelben bis an ſein Lebensende bei. „Es wird ihm nachgerühmt“,
ſo ſchreibt Lentz in ſeiner Stifts-Hiſtorie von Havelberg, „daß er
ein rechter Geiſtlicher geweſen, der fleißig in der Bibel geleſen und
ſeine horas canonicas ſelber abgewartet, auch mit ſeinen Canonicis
einen Vers um den andern dabei gebetet habe. Daneben hab’ er
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der vierte Band "Spreeland. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow" 1882 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4: Spreeland. Berlin, 1882, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg04_1882/372>, abgerufen am 30.12.2024.
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