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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4: Spreeland. Berlin, 1882.

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bewahrt ihren Namen. Die Inſchrift des Steines lautet in der
ſchlichten, herzhaften Sprache jener Zeit: „Im 58ten Jahre und
3 Wochen iſt meine liebe Hausfrau Katarina Moerner allhier
begraben und iſt mein, Hans Krummenſee’s allerliebſt
Gemahl geweſt
. 1596.“


1602 verkaufte Hans von Krummen ſee ſein Gut Blumberg
ſo wie die Güter Dahlwitz, Eiche und Helmsdorf an den kurfürſt-
lichen Kanzler Hans von Loeben, bei deſſen Nachkommen Blum-
berg ein volles Jahrhundert blieb. Die Kirche, darin wir eben
eingetreten, und an deren Wänden wir eine beträchtliche An-
zahl alter Bildwerke erblicken, giebt uns die beſte Gelegenheit die
zum Theil hiſtoriſchen Geſtalten jenes Jahrhunderts in raſcher
Reihenfolge vorüberziehen zu laſſen.

Unſer erſter Blick aber gehört der Kirche ſelbſt.

Es iſt ein alter Bau, an dem auch das Auge des Laien
zwei verſchiedene Zeitläufte leicht unterſcheiden kann: einen
älteren Theil mit Pfeilern und Kreuzgewölben aus der Branden-
burger Biſchofszeit und einen Anbau mit Altar und Kanzel aus
der Zeit etwa des erſten Königs. Die ſich vorfindenden Bilder
und Denkmäler ſind im Einklange damit gruppirt: alles was älter
iſt als der Anbau, befindet ſich auch in dem alten Theile der
Kirche, was ſpäter hinzugekommen ſchmückt die Wände des Anbaus.

Der Anbau der Kirche. Philipp Ludwig von Canſtein
und ſeine „hochbetrübteſte Wittwe.“

Dieſe Bildwerke des Anbaues, theils Grabdenkmäler, theils
Oelbilder und Reliefs, ſind nicht eigentlich das, was uns nach
Blumberg geführt hat; dennoch verweilen wir einen Augenblick bei
denſelben, wenigſtens bei den hervorragendſten.

Da haben wir zunächſt das Denkmal des Oberſten Philipp
Ludwig von Canſtein, eines jüngeren Bruders Carl Hilde-
brandt’s von Canſtein, jenes frommen Mitarbeiters am Werke
Francke’s und Spener’s, deſſen Wirken und Name vor allem in
der Canſtein’ſchen Bibelanſtalt zu Halle fortlebt. Der Oberſt
von Canſtein ererbte Blumberg bei jungen Jahren, aber der Be-

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4: Spreeland. Berlin, 1882, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg04_1882/207>, abgerufen am 07.01.2025.