Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4: Spreeland. Berlin, 1882.In den Spreewald. Und daß dem Netze dieser Spree-Kanäle Eine Nachtpost fährt oder fuhr wenigstens zwischen Berlin und Mit Tagesanbruch haben wir Lübben, die letzte Station 1. Lübbenau. Es ist Sonntag, und die Stille, die wir vorfinden, verräth 1*
In den Spreewald. Und daß dem Netze dieſer Spree-Kanäle Eine Nachtpoſt fährt oder fuhr wenigſtens zwiſchen Berlin und Mit Tagesanbruch haben wir Lübben, die letzte Station 1. Lübbenau. Es iſt Sonntag, und die Stille, die wir vorfinden, verräth 1*
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In den Spreewald.
Und daß dem Netze dieſer Spree-Kanäle
Nichts von dem Zauber von Venedig fehle,
Durchfurcht das endlos wirre Flußrevier
In ſeinem Boot der Spreewalds-Gondolier.
Eine Nachtpoſt fährt oder fuhr wenigſtens zwiſchen Berlin und
Lübbenau.
Mit Tagesanbruch haben wir Lübben, die letzte Station
erreicht und fahren nunmehr am Rande des hier beginnenden
Spreewaldes hin, der ſich anſcheinend endlos, und nach Art
einer mit Heuſchobern und Erlen beſtandenen Wieſe, zur Linken
unſeres Weges dehnt. Ein vom Frühlicht umglühter Kirchthurm
wird ſichtbar und ſpielt eine Weile Verſteckens mit uns; aber nun
haben wir ihn wirklich und fahren durch einen hochgewölbten
Thorweg in Lübbenau „die Spreewald-Hauptſtadt“ ein.
1.
Lübbenau.
Es iſt Sonntag, und die Stille, die wir vorfinden, verräth
nichts von dem ſonſt hier herrſchenden lebhaften Verkehre. Die
Spreewald-Produkte haben nämlich in Lübbenau ihren vorzüglichſten
Stapelplatz und gehen erſt von hier aus in die Welt. Unter
dieſen Producten ſtehen die Gurken obenan. In einem der Vor-
jahre wurden ſeitens eines einzigen Händlers 800 Schock pro
1*
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